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Die Artefakte der Macht 03 - Flammenschwert

Die Artefakte der Macht 03 - Flammenschwert

Titel: Die Artefakte der Macht 03 - Flammenschwert Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Maggie Furey
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das Heim ihrer Kindheit hinunterblickte, blieb Schiannath, der sie in seiner Pferdegestalt hierher gebracht hatte, zögernd stehen, da er spürte, daß ihr Körper sich unwillig straffte.
    »Stimmt etwas nicht?« erkundigte sich Shia. Khanu, der ebenfalls neben der Magusch hergelaufen war, blickte fragend auf. Aurian starrte ungläubig auf das dunkle, undurchdringliche Gewirr von Bäumen, die das Tal einhüllten und bis zum Fuß des großen Kessels aus Obsidiangestein reichten. »Ich kann es einfach nicht glauben – ich hätte das Tal kaum wiedererkannt. Anvar – was kann hier nur geschehen sein? Es sieht alles so anders aus?« Die Magusch wandte sich an ihren Seelengefährten, der neben ihr ritt, getragen von Esselnath, dem Xandimkrieger, der sich freiwillig für diese Aufgabe erboten hatte; er war in seiner Pferdegestalt ein prachtvoller, haselnußbrauner Hengst, dessen Fell wie Feuer in dem goldenen Morgenlicht erstrahlte, genauso prächtig wie Aurians Haar.
    Anvar rieb sich die Augen, die nach der langen, schlaflos durchrittenen Nacht brannten. »Es waren die Phaerie, die dem Wald befohlen haben, das Tal deiner Mutter zu bewachen – ich erinnere mich daran, daß ich es dir vor einer ganzen Ewigkeit einmal erzählt habe, nachdem Hellorin und Eilin mich vor dem Aerillia-Moldan gerettet und ausgesandt haben, um die Harfe zu suchen.« Seine Miene verdüsterte sich. »Weißt du, sie haben mir erzählt, daß D’arvan und Maya hier als Wächter zurückgelassen wurden, aber ich dachte, sie seien nur als Wächter des Tales eingesetzt worden. Warum, zum Teufel, haben Hellorin und Eilin mir nicht verraten, daß auch das Schwert hier ist? Denk nur, wieviel Ärger uns erspart geblieben wäre, wenn wir das vorher gewußt hätten.«
    »Ich nehme an, sie konnten es dir nicht verraten – wahrscheinlich war der Standort des Schwertes etwas, das ich allein herausfinden mußte«, erwiderte Aurian nachdenklich. »Außerdem wären wir auch so gezwungen gewesen, erst das Land der Xandim zu durchqueren.« Sie sah sich vorsichtig um, um sicherzugehen, daß Cygnus außer Hörweite war. »Du erinnerst dich doch, wie sich die Himmelsleute uns gegenüber benommen haben. Davon abgesehen, wären sie auch nicht in der Lage gewesen, uns den ganzen Weg über das Meer zu tragen. Selbst wenn sie es gekonnt hätten, hätten sie sich niemals dazu bereit erklärt.«
    »Wahrscheinlich hast du recht«, meinte Anvar. »Wenn D’arvan und Maya die Wächter hier sind, dürften wir wenigstens keine Schwierigkeiten haben, durch den Wald zu kommen.«
    »Ich hoffe nicht, aber …« Ein Schauder der Vorahnung lief Aurians Rückgrat hinunter, und sie krallte die Hände in Schiannaths rabenschwarze Mähne, bis dieser unwillig den Kopf schüttelte. »Anvar, was ist, wenn D’arvan und Maya das Schwert bewachen sollen? Ich könnte es nicht ertragen, gegen meine Freunde zu kämpfen.«
    Anvar sah sie ernst an. Dann trat ein entschlossener Blick in seine Augen. »Nun, es gibt nur eine Möglichkeit, das herauszufinden.«
    »Ja«, sagte Shia scharf, »und die besteht nicht darin, wie ein Haufen Narren hier im hellen Tageslicht herumzustehen. Vorwärts, Aurian, das ist nicht der rechte Zeitpunkt, um zu zögern.«
    Ihre Worte verloren sich, als das Rauschen von Flügelschlägen über ihnen ihre Aufmerksamkeit erregte. Cygnus, der als Späher unterwegs gewesen war, schoß vom Himmel herunter.
    »Schnell!« rief der geflügelte Mann. »Lauft! Eine Armee nähert sich, angeführt von einer Frau mit silbernen Haaren. Sie stürmen von der Südseite des Waldes hierher. Wenn ihr euch nicht beeilt, werden sie euch den Weg abschneiden.«
    »Verflucht!« rief Aurian. »Eliseth! Kommt!« Sofort stürzte Schiannath mit halsbrecherischer Geschwindigkeit den Hügel hinunter, dicht gefolgt von Anvar und Esselnath. Seite an Seite donnerten sie auf den sicheren Schutz des Waldes zu, während ihr Haar – Aurians feurig rot, Anvars von glänzendem Gold – wie zwei Schlachtenbanner in der frühen Morgensonne flatterte. Ihre Kameraden und die Xandim folgten ihnen, und Cygnus kreiste wie ein Geier über ihren Köpfen. Aurian konnte bereits Eliseths Armee sehen, die wie eine Welle aus Dunkelheit, der ein finsterer Sturm folgte, von Westen her auf sie zurückte.
     
    D’arvan und Maya beobachteten, wie sie es sich angewöhnt hatten, den Sonnenaufgang über dem See und suchten Trost in der Gesellschaft des anderen und dem Frieden der frischen Morgenluft. Sie hatten in letzter Zeit das

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