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Die Artefakte der Macht 03 - Flammenschwert

Die Artefakte der Macht 03 - Flammenschwert

Titel: Die Artefakte der Macht 03 - Flammenschwert Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Maggie Furey
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war es trotzdem völlig klar gewesen, wie Meiriel gestorben war – und durch wessen Hand.
    »Hör mir zu!« fuhr Miathan sie mit scharfer Stimme an, und die Wettermagusch zuckte zusammen. »Es ist wichtig, daß du verstehst, was ich tue und warum ich es tue. Deine hellseherischen Versuche, eine Spur von Aurian zu finden, waren bisher erfolglos. Doch sollte uns Meiriels Tod eine ausreichende Warnung sein, was ihre Fähigkeiten betrifft. Wenn sie nach Norden zurückkehrt – und zurückkehren wird sie –, müssen wir bereit sein. Wir brauchen die Sterblichen von Nexis auf unserer Seite, und dankenswerterweise verfügen sie nur über eine geringe Intelligenz und ein sehr kurzes Gedächtnis. Wenn wir behaupten, daß es Aurian gewesen sei, die den Winter verursacht hat und daß du diejenige warst, die ihm ein Ende setzte, und wenn wir dann den hungernden Pöbel füttern, haben wir eine gute Chance, ihre Unterstützung zu gewinnen.«
    »Das gefällt mir nicht«, erwiderte Eliseth, ohne nachzudenken. »Also wirklich, schon allein der Gedanke, vor diesem niedrigen Ungeziefer im Staub zu kriechen, um seine Gunst zu gewinnen! Und möglicherweise brauchen wir das Essen noch.«
    »Wir haben jetzt Frühling, du Idiotin!« brüllte der Erzmagusch. »Die Sterblichen verhungern jetzt, denn bisher hatte nichts Zeit zu wachsen. In wenigen Monaten wird es mehr als genug Essen für jeden geben – dank deines Versagens, als du die Kontrolle über den Winter verloren hast. Und wenn erst einmal genug zu essen da ist, nutzen uns unsere Vorräte überhaupt nichts, wenn wir einen Handel mit den Sterblichen schließen wollen.«
    Eliseth biß sich auf die Lippen, um ihren Zorn im Zaum zu halten. »Na schön«, fauchte sie zurück. »Mach, was du willst. Verschwende unsere Vorräte, wenn du unbedingt mußt – aber dafür verlange ich etwas von dir.«
    »Was verlangst du?« Miathans Augen bohrten sich die ihren.
    Die Wettermagusch zuckte mit den Schultern. »Keine große Sache«, erwiderte sie mit seidenweicher Stimme. »Während du dich um die Angelegenheiten hier in der Stadt kümmerst, könnte es uns immer noch von Nutzen sein, wenn ich versuchen würde, meine hellseherischen Kräfte dazu zu benutzen, doch noch einen Blick auf Aurian zu werfen …«
    »Schau der Tatsache ins Auge, Eliseth – so weit reichen deine Fähigkeiten nicht«, erwiderte der Erzmagusch ungeduldig. »Wie viele Male hast du es nun schon versucht und bist gescheitert? Seit Aurian die Berge erreicht hat, gibt es irgend etwas, das sie abschirmt.«
    »Und wir müssen herausfinden, was das ist«, beharrte sie. »Miathan, hör zu. Du hast mich davon abgehalten, Vannor zu quälen, was meine Kräfte hätte anschwellen lassen – du wolltest selbst mit ihm experimentieren. Laß es mich jetzt versuchen; das ist der Gefallen, um den ich dich bitte. Der Kaufmann wird noch am Leben sein, wenn ich fertig mit ihm bin, das verspreche ich dir.«
    »Da ich dich kenne, wird er sich sicher wünschen, er wäre tot«, erwiderte Miathan sarkastisch. »Na schön, Eliseth. Du kannst es versuchen, wenn es dir Spaß macht. Tu, was du tun mußt, aber denk daran …« Er beugte sich vor und sah ihr tief in die Augen. »Ich will Vannor lebendig, und zwar aus einer Vielzahl von Gründen. Wenn du ihn tötest, wirst du meinen Zorn am eigenen Leib zu spüren bekommen – oder zumindest an deinem Gesicht.« Sein Lächeln war kalt und grausam. »Es wäre doch interessant zu sehen, welche Wirkung zwanzig weitere Jahre auf diese makellosen Züge hätten …«
    Eliseth erschauderte. »Ich werde vorsichtig sein, Erzmagusch – das schwöre ich.«
    »Es liegt bei dir – du kennst ja die Konsequenzen, die auf dich warten, wenn du nicht vorsichtig bist.« Mit diesen Abschiedsworten erhob sich der Magusch und ging, ohne Eliseth noch eines weiteren Blickes zu würdigen. Die Wettermagusch starrte die Tür an, die sich hinter ihm geschlossen hatte, und ballte die Fäuste so fest zusammen, daß sich die Fingernägel ins Fleisch bohrten. Eines Tages, Miathan, dachte sie, eines Tages werde ich dich umbringen.
    Eliseth wickelte sich ein weißes Leinenhandtuch um ihre langen, bleichen Finger und benutzte es, um die Weinkaraffe zu öffnen. Dann hob sie sie in das Licht des Feuers und betrachtete durch die helle, klare Flüssigkeit das bernsteinfarbene Flackern der tanzenden Flammen. Sie seufzte. Obwohl Miathans Keller schier unermeßlich groß waren, war dies eine der letzten Flasche von dem weißen Wein. Der

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