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Die Artefakte der Macht 04 - Dhiammara

Titel: Die Artefakte der Macht 04 - Dhiammara Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Maggie Furey
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hinter dem die geschlossene Front seiner erzürnten Gefolgsleute stand, sah die Erdmagusch durch ihren durchsichtigen Energieschild an.
    Der Waldfürst brach als erster das Schweigen. Sein Tonfall war anfangs noch versöhnlich und strafte damit den glitzernden Zorn in seinen Augen Lügen. »Lady, du bist eine Unsterbliche, genau wie ich. Du hast eine ganze Weile in meinem Reich gelebt, und du warst für mich schon fast eine von uns, eine Phaerie. Du kannst doch unmöglich mit den Sterblichen gegen mich paktieren?« Er zuckte die Achseln. »Nein, das ist undenkbar. Bist du erzürnt, weil ich einfach weggeritten bin und dich vergessen habe? Oder willst du jetzt, da die Phaerie wieder frei sind, ein Geschäft mit mir machen oder eine Vergünstigung von mir verlangen, daß du diese mitleiderregenden Geschöpfe als Köder benutzt?«
    »Ich will nichts von dir, außer daß du verschwindest«, stieß Eilin zwischen zusammengebissenen Zähnen hervor.
    Ihre Antwort schien Hellorin zu erstaunen. »Willst du mir so vergelten, was ich für dich getan habe, Lady? Ist das der Lohn dafür, daß du in meinem Reich Heilung und Zuflucht gefunden hast? Ist das dein Dank für die Freundlichkeit, die mein Volk dir entgegengebracht hat?« Jetzt machte er sich nicht länger die Mühe, seinen Zorn zu verbergen.
    »Ich habe nicht vergessen, daß die Phaerie mir beigestanden und mich bei sich aufgenommen haben – aber der krasse Gegensatz zwischen deinem Mitleid damals und deiner Brutalität jetzt – das ist etwas, das ich nicht hinnehmen werde.« Eilin krampfte die Hände um den Griff von Hargorns Schwert, damit man ihr Zittern nicht bemerkte. »Dies ist mein Tal.« Ihre Worte waren eine schallende Herausforderung, wie das Klirren von Stahl auf Stahl. »Wir befinden uns jetzt in meinem Reich, und diese Sterblichen hier stehen unter meinem Schutz. Wie kannst du es wagen, sie anzugreifen?«
    Das Gesicht des Waldfürsten verdunkelte sich vor Zorn. »Wage es nicht, dich mir in den Weg zu stellen, Magusch, ich warne dich«, knurrte er. In seinem Zorn dehnte er sich aus, und er wurde größer und größer, bis er erst die Magusch und dann die Baumwipfel überragte und sogar die Sterne mit seinem Leib verdeckte.
    Eilin zwang sich, ihn anzusehen ohne zurückzuweichen. »Willst du wirklich versuchen, deine Kraft mit meiner zu messen?« fragte sie. »Ich glaube nicht. Auf deinem eigenen Territorium könntest du mich wahrscheinlich besiegen – aber hier? Die irdische Welt ist neu für dich – du hattest noch keine Zeit, dich daran zu gewöhnen, wie die Magie hier ihre Wirkung zeigt. Im Laufe vieler Jahre hat meine Macht diesen Platz erschaffen. Selbst die Knochen der Erde werden sich regen, um mich zu schützen! Vielleicht kannst du mich bezwingen – aber um welchen Preis für einen, der gerade erst befreit wurde? Ist eine Handvoll Sterblicher dieses Risiko wert?«
    »Verflucht sollst du sein, Lady. Deine Rasse war schon immer falsch und treulos«, zischte Hellorin.
    »So wie deine mitleidlos und heimtückisch war«, gab Eilin mit gleicher Gehässigkeit zurück.
    Hellorin zuckte die Achseln. »Und dein Volk hat natürlich über alle Zeitalter hinweg deinen sterblichen Brüdern gegenüber nur Freundlichkeit und Rücksichtnahme an den Tag gelegt? Na komm schon. Eilin – das hier kann doch nur ein Witz auf meine Kosten sein. Was interessieren dich solch niedere Geschöpfe wie diese hier? Seit wann scheren sich die Magusch um Sterbliche, es sei denn, sie können sie als Diener oder für irgendwelche Eroberungspläne benützen?«
    Die Erdmagusch legte den Kopf zur Seite und sah Hellorin direkt in die Augen. »Seit eines dieser niederen Geschöpfe der Vater des Kindes meiner Tochter wurde. Und seit du dir meine ewige Verachtung zugezogen hast, indem du Aurian – ganz zu schweigen von den Xandim – für deine eigenen Ziele mißbraucht und verraten hast.«
    Der Phaeriefürst stieß sein dröhnendes Lachen aus. »Die Xandim sind unser Eigentum. Und was Aurian betrifft … Du hast doch sicher nicht erwartet, daß wir einem Versager und Schwächling die Treue schwören, daß wir das Knie vor einem Mitglied jener verhaßten Rasse beugen, die uns aus der Welt genommen hat –, wo wir die Gelegenheit hatten, der Unterdrückung der Magusch ein für allemal zu entkommen? Du mußt ziemlich viel von deiner Tochter halten, Lady, wenn du glaubst, sie sei die Freiheit einer ganzen Rasse wert.«
    Eilin, die innerlich kochte, stieß ihr Schwert mit einer

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