Die Astrologin: Erotischer Roman (German Edition)
denken immer zuerst an ihren Magen. Aber ich hatte bereits gegessen und wollte nicht zu lange bleiben, um nicht in die Gefahr zu geraten, ihn verführen zu wollen. Doch es fiel mir gar nicht leicht, mich zu verabschieden. Er streichelte immer wieder meine Hände und meine Arme und versuchte, auch an meine Oberschenkel ranzukommen. Widerstrebend musste ich ihn wegdrücken. »Wir kennen uns doch kaum«, meinte ich schüchtern, wobei ich am liebsten seine Hand genommen und in mein Höschen gesteckt hätte, um ihm zu zeigen, wie feucht ich war. Ich konnte genau erkennen, wie die Beule in seiner Hose immer größer wurde, und ich leckte mir voller Vorfreude die Lippen, aber ich wusste, dass ich warten musste. Als es mir endlich gelang, mich ihm zu entziehen, fragte er, ob er mich am nächsten Tag wiedersehen könnte. Es war erst der 7. April. Mein Stier-Erlebnis durfte erst in zwei Wochen anfangen, daher musste ich mir schnell etwas ausdenken. Ich sagte das Erste, was mir in den Kopf kam: »Ich fliege morgen für einige Wochen nach Amerika. Aber ich rufe dich an, wenn ich zurück bin.«
Er sah aus, als wäre er sehr enttäuscht. »Wohin fliegst du denn?«, wollte er schließlich wissen, vermutlich nur, um Interesse zu zeigen.
Erneut musste ich lügen. Na ja, eigentlich war es nur eine Notlüge, aber um meine Aufgabe erfüllen zu können, musste ich die Wahrheit ein wenig verbiegen. Also erfand ich eine Tour durch Kalifornien mit einer Freundin (Zoe, die auch wirklich meine beste Freundin ist), bei der wir Hollywood, San Francisco, Santa Barbara und alle Sehenswürdigkeiten aufsuchen wollten, von denen ich ständig träumte, die ich aber aus Kostengründen nie besuchen würde.
Jerry war beeindruckt. Nachdem ich ihm einen kurzen Abschiedskuss gegeben hatte, wünschte er mir eine gute Reise und sagte, er würde mich am Tag meiner Rückkehr anrufen, um sich meinen Urlaubsbericht anzuhören.
Ich freute mich und wusste, dass ich vermutlich den perfekten Stier gefunden hatte, der auf mich warten würde, aber ich beschloss dennoch, meine Geografiekenntnisse ein wenig aufzufrischen. Am nächsten Tag ging ich in die Bücherei und lieh mir alle Bücher über Kalifornien aus, die ich finden konnte.
Auch mit dem dritten Mann auf meiner Liste traf ich mich: Daniel, der schon Ende dreißig war. Er war in Ordnung, eigentlich sogar ganz nett, aber nicht so scharf wie Jerry. Ich beschloss daher, ihn in der Hinterhand zu behalten, falls Jerry nicht mehr auftauchen würde.
Und jetzt sind es nur noch zwei Tage, bis ich wieder mit Jerry sprechen werde. So langsam bin ich etwas aufgeregt.
Immer, wenn das Telefon klingelte, bereitete ich mich darauf vor, Jerrys Stimme zu hören, aber der Tag verstrich gnadenlos, ohne dass er sich meldete. Um Mitternacht krabbelte ich alleine in mein Bett und war ebenso enttäuscht wie frustriert. Ich hatte sogar Ryan abgesagt, damit ich mich mit Jerry treffen konnte.
Am nächsten Tag war ich ziemlich durcheinander. Sollte ich ihn anrufen oder warten, bis er mich anrief? Um fünfzehn Uhr hielt ich es nicht mehr aus und rief die Büronummer an, die er mir gegeben hatte. Schließlich hatte ich eine Aufgabe zu erledigen und nicht ewig Zeit.
Jerry arbeitete als stellvertretender Geschäftsführer bei einem kleinen Bauunternehmen. Ich wurde zu seiner Sekretärin durchgestellt. »Mr. Johnson ist momentan auf Geschäftsreise in Schottland«, informierte sie mich mit spitzer Stimme.
Ich war enttäuscht. Das kam unerwartet. »Für wie lange?«, brachte ich gerade noch heraus.
»Das weiß ich nicht genau. Es war ein dringender Auftrag. Zwei Wochen, vielleicht drei. Möchten Sie ihm eine Nachricht hinterlassen?«
»Nein, danke.« Ich legte auf und brach in Tränen aus. All meine sorgfältig ausgeklügelten Pläne waren gescheitert. Ich konnte es mir nicht leisten, drei Wochen zu warten. Dann wären wir schon fast im Sternzeichen Zwilling! Nachdem ich fünf Minuten lang getobt und mit den Fäusten auf den Tisch geschlagen hatte, beruhigte ich mich und zwang mich, den Fakten ins Auge zu sehen. Widerwillig holte ich den letzten Ordner hervor und suchte Daniels Telefonnummer heraus. Ihm hatte ich ebenfalls gesagt, dass ich wegfahren würde, aber nie vorgehabt, ihn wirklich zurückzurufen.
Daniel gehörte ein Geschäft am Stadtrand. Er ging fast augenblicklich ans Telefon und schien sich zu freuen, dass ich mich meldete. »Mariella! Ich hätte nicht gedacht, dass du noch mal anrufst.« Er war aufmerksamer, als ich
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