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Die Attentaeter von Luna City

Die Attentaeter von Luna City

Titel: Die Attentaeter von Luna City Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marc A. Herren
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Kemeny dabei sein – und vom Widerstand Errest Coin.«
    »Errest?«
    »Bitte verzeih mir, wenn ich bei einem solchen Einsatz nicht auf dich als einzigen ausgebildeten Kämpfer zählen werde.«
    Angh hob abwehrend die Hände. »Ich habe keine Einwände. Im Gegenteil – ich danke dir für dein Vertrauen.«
    Pri Sipiera verschränkte die Arme. »Vertrauen hat nichts damit zu tun. Und nun geh mir aus den Augen. Ich ertrage deinen Anblick keine Sekunde länger.«
    Der Missionsspezialist erhob sich, murmelte etwas Unverständliches und schlich wie ein geprügelter Hund aus ihrem Arbeitszimmer.
    Pri Sipiera setzte sich an ihren Arbeitstisch, blickte einen Moment lang ins Leere, bevor sie sich wieder ihrer Arbeit zuwandte.

Epilog
    In der Onryonenstadt Iacalla
     
    Der Mann mit dem Aussehen des Lunarers Laurence Wu trat in sein Appartement. Er ging in seine Robotküche und ließ sich ein leckeres traditionelles terranisches Fleischgericht zubereiten.
    Mit dem Eintopf marschierte er in sein Trainingszimmer, setzte sich auf den Diwan und ließ sich das würzig scharfe Gericht munden.
    Sein Einsatz hätte nicht besser ablaufen können.
    Es war genau das gewesen, was er nach seiner Schmach in der KRUSENSTERN so dringend benötigt hatte.
    Der perfekte Jäger hatte die schwächlichen Terraner gespielt, als wären es Puppen an dünnen Fäden. Wieder einmal hatte es sich gezeigt, dass eine sorgfältige Vorbereitung alles war.
    Er hätte keine bessere Figur als den cholerischen Laurence Wu für seine Scharade auswählen können. Mit seinen Verbindungen zur Lunaren Administration hatte er den perfekten Köder für die gefrusteten Widerständler abgegeben.
    Moana Tapu, Angh Pegola und der junge Robin Fuentes, sie alle waren auf ihn hereingefallen. Und dank seiner leichten Einflussnahme bis tief hinein in den Sicherheitsdienst der Lunaren Administration war sein Plan bis ins letzte Detail aufgegangen: Alle Mitwisser bis auf den Kämpfer Pegola waren tot. Und auch Laurence Wu galt als tot.
    Vlyoth hatte den Leichnam des ungelenken Lunarers rechtzeitig vor dem Attentat im Gewässer des Clark G. Flipper Buildings deponiert.
    Als er dann – geschützt durch einen Individualschirm – über das Geländer ins Wasser gefallen war, hatte er den echten Laurence Wu aus seiner Verankerung gelöst und zur Oberfläche steigen lassen.
    Niemand würde Verdacht schöpfen.
    Alles war vorbereitet.
    Der Jäger beugte sich vor und aktivierte die Holosphäre. »Ich wünsche einen Genifer zu sprechen«, sagte er.
    »Mit welchem Genifer möchtest du sprechen, Vlyoth?«
    »Demjenigen, der mit NATHAN verbunden ist.«
    Die »Genius« genannten onryonischen Rechner hatten keinen biologischen Anteil, wie es beispielsweise bei der biopositronischen Großpositronik NATHAN der Fall war. Dennoch waren sie jenen mindestens ebenbürtig.
    Intuition und Kreativität verdankte ein Genius seinem »Genifer«, einem speziell ausgebildeten Onryonen, der über einen zeitverlustfreien Emotions- und Reflexübermittler mit dem Rechner verbunden war.
    »Ich verbinde dich mit dem Genifer Aytosh Woytrom.«
    Der Jäger wartete ab und blickte kurz darauf in das Gesicht des onryonischen Genifers.
    »Leza Vlyoth?«, fragte Woytrom misstrauisch.
    »Überprüfe meine Sicherheitskodes.«
    »Das habe ich längst gemacht«, sagte der Genifer mit arrogantem Unterton. »Was willst du?«
    »Gab es in den vergangenen Tagen irgendwelche Auffälligkeiten in NATHANS Suchmustern?«
    Aytosh Woytrom sah ihn eine Weile reglos an. Dann schien er sich einen Ruck zu geben. »Ich habe tatsächlich zuletzt etwas gespürt«, sagte er stockend.
    Unsicher?
    Das Emot des Onryonen vibrierte leicht. »Es war nur eine sehr sachte, eine äußerst ferne Regung. Ein zugleich unterbewusstes und doch leicht erhöhtes Interesse von NATHAN an der Region, die von den Terranern ›Mare Nubium‹ genannt wird. Dort, wo die erhöhte energetische Aktivität brodelt.«
    Leza Vlyoth ließ sich in einer zweiten Holosphäre das Mare Nubium aufschalten und betrachtete es in tiefer Verzückung. Der Jaj genoss den Anblick der in steter Bewegung verhafteten Oberfläche des Technogeflechts. Es wirkte auf ihn wie die Muskelstränge eines Raubtieres auf der Lauer, kurz vor dem Sprung
    »Was befindet sich dort?«, fragte er.
    Der Genifer blickte ihn an. Ein Ausdruck der Verwunderung stand in seinem Gesicht. »Kannst du es dir nicht denken? Dort liegt das Synapsenpriorat.«
    Vlyoth holte tief Luft.
     
    ENDE
     
     
    Der »perfekte

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