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Die Attentaeter von Luna City

Die Attentaeter von Luna City

Titel: Die Attentaeter von Luna City Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marc A. Herren
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gibt.«
    »Das wissen wir alles, YLA«, kam Fionn Kemeny der Widerständlerin zu Hilfe. »Was uns interessiert, ist zu erfahren, was genau sich seit unserem letzten Besuch verändert hat. Was ist der Grund dafür, dass schnell gehandelt werden muss?«
    Verstehen-Erleichterung.
    »Das Wachstum des Technogeflechts hat sich überproportional beschleunigt«, erklärte YLA. »Insbesondere an den Knotenpunkten finden Veränderungen statt, bei denen NATHAN eine hohe Wahrscheinlichkeit dafür errechnet, dass ihr davon erfahren möchtet.«
    Toufec räusperte sich. »Und bei diesen Knotenpunkten handelt es sich um die Strukturen in den Marae Imbrium, Nubium und Nectaris?«
    Dankbarkeit.
    »Es stimmt, was du sagst. An den von dir genannten Orten fügen sich Technoparzellen zu größeren Ganzheiten zusammen, deren Sinn NATHAN und YLA nicht erklären können.«
    Pri Sipiera atmete laut durch. »Diese Aussage deckt sich grundsätzlich mit unseren Beobachtungen. Wir planen seit Tagen eine Exkursion zu einer dieser Strukturen. YLA, kannst du uns mehr Informationen zu diesen Veränderungen geben?«
    Enttäuschung-Hoffnung.
    »NATHAN sucht und sammelt Informationen, aber er muss sehr vorsichtig sein«, sagte YLA. »Er berechnet eine hohe Wahrscheinlichkeit dafür, dass eine ungeheuer energieaufwendige Aktion vorbereitet wird.«
    Shanda Sarmotte fühlte, wie eine Gänsehaut ihre Nackenpartie überzog. »Hat er irgendwelche Mutmaßungen angestellt, was für eine Aktion das sein soll?«
    Irritation. Zorn.
    »NATHAN mutmaßt nicht. NATHAN sammelt Daten, wertet sie aus, erstellt Szenarien, wählt das wahrscheinlichste Szenario aus.«
    »Lass mich die Frage anders formulieren«, sagte Shanda. »Wie sieht das wahrscheinlichste Szenario für diese Aktion aus?«
    »Vaters Datengrundlage ist noch zu dünn, um ein für euch aufschlussreiches Szenario erstellen zu können.«
    »Kannst du uns wenigstens sagen, welche Struktur wir als Erstes unter die Lupe nehmen sollten?«, fragte Pri Sipiera.
    »Ja. Die meisten Aktivitäten hat er im Mare Nubium registriert. Auf dieses Gebiet konzentriert er derzeit seine Ermittlungen. Die Struktur, die ihr ›die Schlangenhaut‹ nennt. Die fraktalen Felder bewegen sich in stets schnellerem Rhythmus ...«
    »... als handle es sich um etwas Organisches.« Pri Sipiera nickte. »Dann hatten wir den richtigen Riecher. Ich danke dir, YLA.«
    »YLA wurde erschaffen, um diejenigen Informationen weiterzugeben, die ihr Vater nicht teilen kann. Deshalb ist YLA euch gegenüber ebenfalls dankbar. Denn ihr gebt ihr erst ihre Existenzberechtigung.«
    Shanda Sarmotte fing eine Gefühlswelle von Fionn Kemeny auf. Der Wissenschaftler schien bei YLAS Worten förmlich zu zerfließen. Die Mutantin hatte eine etwas nüchternere Haltung gegenüber dem Wunderwerk YLA.
    »Was geschieht jetzt?«, wollte Toufec wissen. »Kehren wir in die Universität zurück?«
    Pri überlegte, dann nickte sie. »Die Vorbereitungen für die Exkursion zum Mare Nubium werden ein paar Tage in Anspruch nehmen. Wir sollten keine zusätzliche Zeit verlieren.«
     
     
    Beer & Mädler-Universität,
    Pri Sipieras Arbeitszimmer
     
    »Verflucht!«, brach es aus Pri Sipiera heraus. »Was habt ihr euch dabei bloß gedacht?«
    Angh Pegola blickte auf seine Hände. »Ich kann gar nicht erst anfangen zu erklären, wie leid es mir tut, was vorgefallen ist«, sagte er mit gepresster Stimme. »Die Dinge haben eine Eigendynamik entwickelt, der ich vollkommen verfallen bin. Ich habe nicht mehr nach links und rechts geschaut, habe alles verraten, was mir zuvor lieb und heilig gewesen war.«
    »Hast du eine Ahnung, was dieses missglückte Attentat für das Ansehen des Widerstandes in der Bevölkerung bedeuten könnte? Eine Widerstandsbewegung ist auf das Verständnis der Bürger angewiesen! Ab dem Moment, an dem sich die Lunarer gegen den Widerstand stellen, wird unser Kampf sinnlos!«
    Pri blickte auf ihren Missionsspezialisten. Wie ein Häufchen Elend saß er auf einem einfachen Stuhl vor ihrem Arbeitstisch. Die Verletzung an der Hüfte war mit Klebeverband abgedeckt. Die linke, stark zitternde Hand ruhte darauf.
    »Ich habe dir einen klaren Befehl gegeben«, schlug sie erneut in dieselbe Kerbe. »Und du scheinst nicht eine Sekunde lang gezögert zu haben und hast das Attentat hinter meinem Rücken geplant und durchgeführt! Was sagt das über dich aus? Und was sagt dies vor allem über mich aus? Über meine Rolle als eure Anführerin?«
    Pegola blickte auf. Eine seiner

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