Die Attentaeter von Luna City
und nicht umgekehrt.
Dann aktivierte er die fertig gepackte Antigravbox und steuerte sie in den Nebenraum, wo der Transmitterbogen auf ihn wartete. Er startete die vorprogrammierte Verbindung, wartete auf die Bestätigung der Gegenstation und trat ins Abstrahlfeld.
Einen Herzschlag später blickte er in die flimmernden Abstrahlmündungen von Strahlengewehren.
»Kennung?«, fragte der vorderste der drei Onryonen in Kampfmontur. Der höheren Stimmlage nach zu schließen, handelte es sich um einen weiblichen Vertreter des Volkes.
»Leza Vlyoth«, sagte der Jäger ruhig. Dann rasselte er seine dreizehnstellige Kennnummer herunter.
Einer der hinteren Onryonen blickte auf sein Handgelenk. »In Ordnung. Er kann passieren!«
Sie ließen ihre Strahlengewehre sinken. »Willkommen an Bord der NEESRI«, sagte die Onryonin.
»Ich bin hier, um Shekval Genneryc Zwischenbericht zu erstatten. Ich hoffe, die NEESRI kann mich ohne Verzögerung nach Iacalla bringen.«
Die Onryonin legte kurz die linke Hand an die Rückseite ihres Helmes. Vlyoth sah, wie sich die schwarzen Lippen hinter dem spiegelnden Helmvisier bewegten. Das kreisrunde Emot-Organ auf ihrer Stirn zitterte leicht.
Der Jaj wurde langsam ungeduldig, als die Onryonin das Visier öffnete und ihn mit goldfarbenen Augen ansah. »Du wirst dich nicht lange gedulden müssen«, sagte sie. »Die NEESRI wird das aktuelle Flugmanöver abschließen und dich daraufhin durch den Wall fliegen. Der Transmitter wird umprogrammiert; er wird dich direkt in den Kommandoraum des Hauptgebäudes abstrahlen.«
Vlyoth legte eine Hand auf die Antigravbox. »In Ordnung, ich warte.«
Die Wartezeit stellte sich als kürzer heraus, als er befürchtet hatte.
Die Onryonin trat zum Transmitter, überprüfte die Verbindungsdaten und gab ihm den Weg frei.
Ohne ein weiteres Wort trat er in das Abstrahlfeld und fand sich kurz darauf in einem mit Datensphären, Arbeitsterminals und Kartentischen gefüllten und in gedämpftes Licht getauchten Raum wieder. Ein intensiver Geruch nach Feuer lag in der Luft.
»Ah, Leza!«, sagte der Onryone, der mit strammen Schritten auf ihn zukam. An seiner Seite marschierte ein ungleich älterer Angehöriger dieses Volkes.
»Shekval Genneryc!« Vlyoth streckte sich, erwies dem militärischen Machthaber und seinem direkten Vorgesetzten die Ehre.
Dann wandte er sich dem älteren Onryonen zu. »Ryotar Hannacoy!«
Der greise Regierungschef der lunaren Onryonen verzog die schwarzen Lippen zu einem dünnen Lächeln. Der Jaj wusste, dass Fheyrbasd Hannacoy große Stücke auf ihn hielt und den perfekten Jäger nur allzu gern zu seiner persönlichen Einsatztruppe zählen würde.
Genneryc sah sich um. »Alle verlassen den Raum!«, befahl er.
Vier Onryonen schnellten von ihren Arbeitsstationen hoch und verschwanden wortlos durch die Tür.
Die beiden onryonischen Führer warfen einander einen Blick zu. Kurz wurde die Kluft sichtbar, die zwischen den beiden Männern herrschte. Während sich Genneryc als »Lunageborener« sah, gehörte Hannacoy zum elitären Zirkel der »Missionsgeborenen«, die schon vor der Landung auf Luna das Licht der Sterne erblickt hatten.
Die beiden Machthaber respektierten, ja mochten sich persönlich, so viel wurde aus dem kurzen Blickkontakt klar – aber in ihren Wertvorstellungen unterschieden sie sich stark. Ein angespanntes Verhältnis.
»Wir haben deinen Bericht empfangen«, sagte Genneryc. »Dennoch würden wir es schätzen, wenn du uns die Geschehnisse kurz noch einmal schildern könntest.«
Der Jäger holte tief Luft. Dann erzählte er von der Jagd auf den Haluter Icho Tolot, die ihn unerwartet in Zugriffsreichweite des Fraktors Perry Rhodans geführt hatte. Er ließ kein Detail aus, gab zu, dass er im entscheidenden Moment zu wenig auf die neue Situation vorbereitet gewesen war. Rhodan hatte mit traumwandlerischer Sicherheit seinen wunden Punkt – den positronisch-biologischen Roboter – identifiziert und zerstört, woraufhin es dem jungen Haluter Avan Tacrol gelungen war, ihm mit einem Vibrationsschwert schwere Verletzungen zuzufügen.
Die beiden Machthaber bedankten sich für den Bericht. Zu Vlyoths Verblüffung äußerten sie nicht die geringste Kritik an seinem Handeln.
»Ich werde dir genügend Zeit geben, damit du dich von deinen Verletzungen erholen kannst«, sagte Shekval Genneryc. »Danach werde ich dir deinen neuen Auftrag zuteilen.«
»Verstanden«, sagte der Jäger. »Aber bevor ich mich zurückziehe, will ich den
Weitere Kostenlose Bücher