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Die Aufsteigerin

Titel: Die Aufsteigerin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martina Cole
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Richard misstrauisch an. »Was kann ich für Sie tun, Mr. Gates?«
    Richard lachte laut. »Du kannst was für mich tun, du mieses Stück Dreck … du kannst mir erzählen, was du an dem Abend, als ihr sie überfallen und vergewaltigt habt, aus Cathy Pasquales Wohnung mitgenommen hast. Und übrigens, bevor du versuchst, mir irgendwelchen Scheiß aufzutischen, ich weiß, dass du dort warst. Ich hab nämlich den Mann kennengelernt, den du dafür bezahlt hast, die Drecksarbeit zu erledigen. Er liegt bereits im Leichenschauhaus von Deptford. Komm mir also nicht komisch. Er wusste nur, dass du Koffer aus dem Club mitgenommen hast. Was war in diesen Koffern - Drogen?«
    Cheng kniff die Augen zusammen und blieb stumm.
    »Hast du je den Spruch ›Eine sanfte Stimme richtet mehr aus als ein harter Knüppel‹ gehört?«, fuhr Richard höflich fort. »Alle wissen, wie sanft ich spreche. Aber ich schwinge auch den harten Knüppel, ohne lange zu überlegen. Also, ich liebe Cathy, und du hast ihr wehgetan, und bevor ich dich töte, möchte ich nur wissen, warum du es getan hast. Kannst du mir folgen?«
    Cheng nickte.
    »Du kannst es dir leicht machen oder schwer. Es liegt ganz an dir. Ich kann die Wahrheit aus dir herausprügeln, ich kann dir Körperteile abhacken oder dir die Augen ausstechen. Alles
Dinge, die Schmerzen bereiten, aber dich nicht umbringen. Also, wie hättest du es gerne?«
    Noch immer schwieg Cheng.
    Richard zog ein Stück Seil aus seiner Tasche und fesselte Cheng die Hände hinter dem Rücken. Der Mann versuchte gar nicht erst, sich zu wehren, weil er wusste, dass es sinnlos war. So sehr er ihn auch hasste, dafür achtete Richard ihn.
    »Ein letztes Mal: Was war in den Koffern ?«
    Cheng antwortete noch immer nicht. Sein Gesichtsausdruck war ein Musterbeispiel trotziger Sturheit. Er hielt die schmalen Lippen zu einem widerspenstigen Strich verkniffen, seine Augen blickten ins Leere. Er zuckte jedoch zusammen, als Richard einen Föhn anschaltete, die höchste Stufe einstellte und das Gerät dicht an Chengs Gesicht hielt.
    Der versuchte, seinen Kopf abzuwenden.
    »Du wirst dich wundern, wie viel Schaden man mit diesen Dingern anrichten kann«, sagte Gates leichthin. »Exzellente Folterwerkzeuge sind das, lassen die Haut schöne große Blasen werfen.«
    Während er sprach, betrat Susan P. die Wohnung. Als Cheng sie sah, wurde ihm übel. Sie lächelte ihn an. In der Hand hatte sie einen kleinen Hammer und einen Beutel, in dem sich bestimmt auch Nägel befanden. Es galt nämlich als Susan P.s Markenzeichen, Leute, die ihren Zorn erregt hatten, an Möbel zu nageln. Zum ersten Mal bekam Cheng wirklich Angst.
    Richard Gates machte den Föhn aus und lachte laut. »Hallo, Süße, du möchtest wohl auch ein bisschen Spaß haben, was?«
    Susan grinste. Sie trug einen Minirock aus Leder und eine durchsichtige Bluse. In der Kälte hatten sich ihre Nippel aufgereckt, und ihre Haut schimmerte rosa.
    »Hat er schon ausgepackt?«
    Richard machte ein theatralisch verzweifeltes Gesicht. »Leider nein.«
    Susan gab einen missbilligenden Laut von sich. »Mir macht
meine Arbeit Spaß, Cheng. Das hier ist ein kleiner Trick, den ich von einem Knastbruder gelernt habe. Netter Kerl, war Folterknecht damals bei den Gangs. Ist gestorben, wie er gelebt hat - gewaltsam. Aber das gehört ja zu unserem Gewerbe, nicht wahr? Gewöhnlich ist es nichts Persönliches. Aber dies hier, das ist persönlich.«
    Sie beugte sich ihm entgegen und zischte zwischen zusammengebissenen Zähnen: »Dies hier ist verflucht persönlich. Du brauchtest die Kleine nur auszurauben und nicht zu vergewaltigen und sie einfach zum Sterben liegen zu lassen, du chinesisches Dreckschwein. Ich kann dir nur den Rat geben, möglichst bald zu reden, denn mich juckt es schon in den Fingern. Ich werde deinen Schwanz auf den Scheißfußboden nageln und dabei lauthals lachen. In meinem Beutel hier hab ich allerhand tolle Sachen, um dich vor Schmerzen schreien zu lassen. Und hier drinnen kannst du ruhig schreien. Deine kleine Nutte hat ganz schön kassiert dafür, dass sie dich ausgeliefert hat, und wir wollen was haben für unser Geld.«
    Cheng blickte zwischen ihnen hin und her. Resigniert sagte er: »Wenn ich Ihnen sage, was Sie wissen wollen, geben Sie mir dann Ihr Wort, dass ich kurz und schmerzlos sterben werde?«
    Richard nickte. »Hängen wirst du. Fairer geht es doch wohl nicht, oder?«
    Cheng schloss die Augen und bedankte sich.
    »Es waren keine Drogen, es war Plutonium«,

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