Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Augen der Toten 02 - Die Augen der Toten Teil 2

Die Augen der Toten 02 - Die Augen der Toten Teil 2

Titel: Die Augen der Toten 02 - Die Augen der Toten Teil 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: André Lütke-Bohmert
Vom Netzwerk:
Stunden hier fest, Herr Hauptkommissar“, echauffierte sich Lohoffs Anwalt „Sie haben mir nicht einen vernünftigen Grund, nicht einen winzigen Verdachtsmoment nennen können, der diesen eklatanten Verstoß gegen die Persönlichkeitsrechte meines Mandanten rechtfertigen könnte.“
    Rensing warf Volker Deiters, der zu seiner Linken saß, einen Seitenblick zu. „Polizeimeister Deiters hat mir versichert, Ihr Mandant habe sich bei der Befragung verdächtig verhalten. Herr Lohoff sei nicht in der Lage gewesen, für den Zeitpunkt des Mordes an Professor Beekmann ein überzeugendes Alibi anzugeben, und habe nervös und angespannt gewirkt. Der Kollege Deiters hat nur seine Pflicht getan und Ihren Mandanten zu einem Verhör ins Präsidium gebeten.“
    „ Gebeten ?“, höhnte der Anwalt. „Dieser Anfänger hat meinen Mandanten verhaftet und abgeführt. Vor den Augen der Studenten. Ohne ihn über seine verfassungsmäßigen Rechte belehrt zu haben. Ich hätte nicht übel Lust, eine gepfefferte Dienstaufsichtsbeschwerde gegen Sie und Ihre Abteilung einzureichen. Diese Ermittlungsmethoden sind skandalös.“
    „Ich habe mich in aller Form für Polizeimeister Deiters´ übereiltes Verhalten entschuldigt, Herr Willemsen.“
    „ Doktor Willemsen, wenn ich bitten darf.“
    „ Doktor Willemsen. Entschuldigung. Auch Polizeimeister Deiters hat bereits sein Bedauern zum Ausdruck gebracht. Ich denke, damit ist die Angelegenheit wohl aus der Welt geschafft.“
    Die Tür knallte gegen die Wand, als der Polizeipräsident wie ein Orkan in den Vernehmungsraum fegte.
    „Was geht hier vor?“ Strathaus Gesicht glühte vor Zorn. „Ich habe Ihnen freie Hand bei den Ermittlungen gelassen, Rensing, aber wenn das der Dank dafür sein soll, können Sie unsere Vereinbarung als nicht existent betrachten. Von jetzt an landet jeder Bericht, jede Aussage, jede Anordnung zunächst auf meinem Schreibtisch. Ist das klar?“
    „Glasklar, Herr Strathaus“, antwortete Rensing. „Wir hatten nicht die Absicht -“.
    „Nicht die Absicht. Nicht die Absicht“, äffte Strathaus ihn nach. „Ich verlange, dass Sie sich in aller Form bei Herrn Lohoff entschuldigen.“
    „Schon erledigt, Dieter.“ Willemsen grinste süffisant. „Hauptkommissar Rensing ist sich seines Fehlverhaltens bewusst.“
    „Im Namen des Polizeipräsidiums Münster möchte ich mein Bedauern über diese Ermittlungspanne zum Ausdruck bringen. Sie können jetzt selbstverständlich gehen, Jan.“
    Jan?
    Rensing warf einen erstaunten Blick zu Lohoff hinüber.
    „Mach dir keinen Kopf, Dieter“, sagte Willemsen zum Abschied. „Sorg aber bitte dafür, dass deine Leute sich in Zukunft von meinem Mandanten fernhalten.“
    „Natürlich, Jupp“, versicherte Strathaus, den bohrenden Blick auf Rensing geheftet. „Du kannst dich auf mich verlassen.“
    Im Türrahmen erschien Werner Tillack. „Was ist denn hier los?“, murmelte der Leiter der Pressestelle, sah kurz in die Runde und wandte sich dann Strathaus zu. „Die Herren von der Presse rennen mir allmählich die Bude ein. Der Mord an diesem Dekan verbreitet sich wie ein Lauffeuer. Und was, bitte schön, ist gestern am Aasee los gewesen?“
    Die Frage hatte Rensing gegolten.
    „Schenken Sie den Journalisten reinen Wein ein, Tillack“, ordnete Strathaus an. „Was die Leiche aus dem Aasee betrifft, da lassen Sie sich bitte vom Kollegen Rensing ins Bild setzen.“
    „Wessen Leiche hat man aus dem Aasee geborgen?“
    Rensing starrte Jan Lohoff verblüfft an. Es war der erste Satz, den der Dozent im Beisein seines Anwalts von sich gegeben hatte.
     
    *
     
    Eva Kamp schloss die Wohnungstür auf und ging in die Küche, wo sie das Licht einschaltete, ans Fenster trat und dem Taxifahrer mit einem Wink zu verstehen gab, dass alles in Ordnung war. Der Taxifahrer hob eine Hand, dann fuhr er los.
    Churchill gab ein beleidigtes Miauen von sich. Eva kramte eine Dose Whiskas aus dem Vorratsschrank, füllte Napf und Wasserschälchen und spielte kurz mit dem Gedanken, für sich selbst eine Flasche Wein zu öffnen, ließ es aber bleiben. Auch ohne Schlummertrunk fühlte sie sich unsagbar müde. Sie schaltete das Radio auf der Fensterbank ein, um die Elfuhrnachrichten zu hören, wechselte auf Antenne Münster und ließ sich für einen Moment am Küchentisch nieder.
    Es war die erste Meldung.
    „Wie das Polizeipräsidium Münster auf Anfrage des Senders am frühen Abend bestätigt hat“, berichtete der Nachrichtensprecher, „ist Professor

Weitere Kostenlose Bücher