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Die Augen der Überwelt

Die Augen der Überwelt

Titel: Die Augen der Überwelt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack Vance
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biegen ständig aufs Geratewohl nach links oder rechts ab.«
    Der Busiaco blieb stehen, um zu erklären: »Wir aus dem Wald haben eine besondere Gabe.« Er tupfte bedeutungsvoll auf seine große Knollennase. »Wir können Magie wittern. Dieser Pfad wurde vor undenklicher Zeit zaubergeweiht und enthüllt sich nur unseresgleichen.«
    »Möglich«, nörgelte Cugel, »aber er scheint mir in allzu vielen Windungen zu verlaufen. Und wo sind die gefährlichen Kreaturen, die du erwähntest? Das einzige, was ich bisher sah, war eine Wühlmaus, und nirgends stieg mir der unverkennbare Geruch eines Erbs in die Nase.«
    Verblüfft schüttelte der Busiaco den Kopf. »Unerklärlicherweise haben sich offenbar alle anderswo hinbegeben. Doch das ist wahrhaftig kein Grund zur Klage. Sehen wir zu, daß wir vorankommen, ehe sie zurückkehren.« Und wieder stapfte er auf dem Pfad dahin, der so unkenntlich war wie zuvor.
    Die Sonne sank tiefer. Der Wald lichtete sich ein wenig, so daß ihre schrägen Strahlen scharlachrot einfielen. Sie vergoldeten die gefallenen Blätter und ließen knorrige Wurzeln aufleuchten. Der Busiaco trat auf eine Lichtung und drehte sich um. »Ich habe Euch sicher ans Ziel gebracht«, sagte er zu Cugel.
    »Was soll das?« entrüstete sich Cugel. »Wir sind noch mitten im Wald.«
    Der Busiaco deutete über die Lichtung. »Seht Ihr die vier deutlich mit Pfeilen versehenen Wege?«
    »Ja«, gab Cugel mürrisch zu.
    »Einer führt an den Südrand des Waldes, die anderen drei mit ständig neuen Abzweigungen tiefer ins Innere.«
    Derwe Coreme, die durch die Zweige spähte, rief aus: »Dort, keine fünfzig Schritt entfernt, sind Fluß und Floß.«
    Cugel bedachte den Busiaco mit einem drohenden Blick. »Was hast du dir dabei gedacht?«
    Der Mann blickte ihn ernst an. »Die gerade Strecke hat keinen magischen Schutz. Es wäre unverantwortlich gewesen, ihr zu folgen. Und nun ...« Er ging auf Derwe Coreme zu, nahm ihren Arm und wandte sich wieder Cugel zu. »Überquert die Lichtung, dann werde ich Euch den Weg weisen, der zum Südrand führt.« Eifrig schlang er einen Strick um Derwe Coremes Taille. Sie wehrte sich heftig und war nur durch einen kräftigen Hieb und eine unfeine Verwünschung zu bezähmen. »Das ist reine Vorsorge gegen unerwartete Sprünge oder Ausflüge.« Der Busiaco blinzelte Cugel verschwörerisch zu. »Ich bin nicht sehr flink zu Fuß und möchte der Frau, wenn ich sie will, nicht erst da- und dorthin folgen müssen. Aber seid Ihr nicht in Eile? Die Sonne sinkt, und in der Dunkelheit streifen die Leukomorphen umher.«
    »So sag mir denn, welcher Weg führt zum Südrand des Waldes?« forderte Cugel den Busiaco auf.
    »Überquert die Lichtung, dann weise ich ihn Euch. Wenn Ihr mir nicht traut, dürft Ihr natürlich gern eine eigene Wahl treffen. Doch Ihr solltet daran denken, daß ich mich wahrhaftig angestrengt habe, und alles nur um eine störrische, dünne und blutarme Frau. Wir sind nun quitt.«
    Zweifelnd blickte Cugel über die Lichtung, dann auf Derwe Coreme, die ihn aus tiefster Seelennot ansah. Wohlgemut sagte Cugel: »Es ist zum Besten für dich und mich. Du bist bei diesem häßlichen Halunken in Sicherheit.«
    »Nein!« schrie sie verzweifelt. »Befrei mich aus diesem Strick! Er ist ein Betrüger und hat dich hereingelegt! Cugel, der Schlaue? Cugel, der Dummkopf!«
    »Welch unfeine Sprache!« rügte Cugel. »Der Busiaco und ich trafen eine Vereinbarung, eine heilige Abmachung, die eingehalten werden muß.«
    »Töte dieses Scheusal!« flehte Derwe Coreme Cugel an. »Führ dein Schwert! Der Waldrand kann nicht fern sein!«
    »Ein falscher Weg mag geradewegs in die Tiefe des Großen Erms führen«, gab Cugel zu bedenken. Er hob den Arm zum Abschied. »Es ist viel besser für dich, für diesen zottigen Rohling zu placken, als vielleicht den Tod im Magnatzgebirge zu finden.«
    Der Busiaco grinste zustimmend und zog besitzergreifend am Strick. Cugel eilte über die Lichtung, verfolgt von Derwe Coremes schrillen Verwünschungen, die jedoch auf eine plötzliche Weise, die Cugel nicht sah, verstummten. Der Busiaco rief: »Durch Zufall schreitet Ihr genau zum richtigen Weg. Folgt ihm, und Ihr werdet bald zu einer Siedlung gelangen.«
    Cugel winkte ein letztes Lebewohl und schritt dahin. Wie von Sinnen schrie Derwe Coreme ihm nach: »Cugel, der Schlaue, nennt er sich! Gibt es einen besseren Witz?« Und sie lachte schrill.
    Nicht ganz ohne Gewissensbisse eilte Cugel weiter. Die Frau ist nicht klar im

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