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Die Auserwählten - In der Brandwüste (German Edition)

Die Auserwählten - In der Brandwüste (German Edition)

Titel: Die Auserwählten - In der Brandwüste (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Dashner
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Blümchenvorhänge davor. Aber jetzt bin ich froh, dass da Gitter dran sind.«
    Thomas sah sich nach den anderen Lichtern um; manche rannten von einem Fenster zum nächsten, um zu sehen, was draußen los war, andere hatten sich zu zitternden kleinen Gruppen zusammengerottet. Alle sahen halb ungläubig, halb verängstigt aus. »Wo ist Newt?«
    »Hier bin ich.«
    Thomas drehte sich nach dem ein wenig älteren Jungen um und wusste nicht, warum er ihn bisher nicht bemerkt hatte. »Was ist da los?«
    »Glaubst du, ich hab irgendeine Ahnung? So wie’s aussieht, ein Haufen Spinner, die uns zum Frühstück verspeisen wollen. Wir müssen uns einen anderen Raum suchen und eine Versammlung abhalten. Von diesem verdammten Gekreisch platzt mir noch der Schädel.«
    Thomas nickte geistesabwesend. Mit dem Plan war er einverstanden, hoffte aber, dass Newt und Minho sich darum kümmern würden. Er musste unbedingt versuchen, mit Teresa Kontakt aufzunehmen – er hoffte, dass ihre Warnung nur Teil eines Traums gewesen war, vielleicht nur eine Halluzination, die aus den tiefsten Tiefen der Erschöpfung entsprungen war. Und dann war da noch diese Vision von seiner Mutter …
    Seine beiden Freunde gingen los, schwenkten die Arme und trommelten die Lichter zusammen. Thomas warf dem blutenden Wahnsinnigen am Fenster einen schnellen, furchtsamen Blick zu, sah dann aber sofort wieder weg und wünschte, er hätte das Blut und zerfetzte Fleisch, die verrückten Augen und den hysterisch aufgerissenen Mund nicht gesehen.
    Bringt mich um! Bringt mich um! Bringt mich um!
    Thomas stolperte zur gegenüberliegenden Wand und lehnte sich schwer atmend dagegen.
    Teresa , rief er im Geist immer wieder. Teresa. Hörst du mich?
    Konzentriert wartete er mit geschlossenen Augen. Streckte unsichtbare Hände nach ihr aus und versuchte, irgendeinen Gedankenfetzen von ihr zu fassen zu bekommen. Doch da war nichts. Nicht mal ein vorbeihuschender Schatten oder die Andeutung eines Gefühls und erst recht keine Antwort.
    Teresa , sagte er noch eindringlicher und biss die Zähne vor Konzentration zusammen. Wo bist du? Was ist passiert?
    Nichts. Sein Herzschlag schien sich zu verlangsamen, bis er fast stillstand, und Thomas fühlte sich, als hätte er einen großen, haarigen Watteklumpen verschluckt. Irgendetwas musste ihr zugestoßen sein.
    Er machte die Augen auf und sah, dass sich die Lichter vor der grün lackierten Tür versammelt hatten. Sie befand sich hinter dem Gemeinschaftsraum, in dem sie am Vorabend Pizza gegessen hatten. Ergebnislos rüttelte Minho an dem runden Messingknauf. Abgeschlossen.
    Die einzige andere Tür führte zu einem relativ großen Duschraum, aus dem es keinen Ausgang gab. Das waren alle Türen, aber es gab noch die Fenster, jedes mit Eisengittern versehen. Zum Glück. Hinter allen wüteten kreischende Wahnsinnige.
    Obwohl die Sorgen wie Säure an ihm fraßen, gab Thomas den Versuch, Teresa zu kontaktieren, fürs Erste auf und ging zu den anderen Lichtern. Jetzt probierte Newt sein Glück an der Tür, mit demselben Ergebnis: sinnlos.
    »Abgeschlossen«, brummte Newt, als er schließlich aufgab und die Arme kraftlos fallen ließ.
    »Ach nee, Superhirn«, sagte Minho, der Exläufer, der die muskulösen Arme, an denen überall die Adern hervortraten, vor der Brust verschränkt hatte. Einen Sekundenbruchteil lang meinte Thomas, er könne sogar das hindurchströmende Blut sehen. »Kein Wunder, dass du nach Isaac Newton benannt worden bist – das war sozusagen eine echt geniale Erkenntnis.«
    Newt war jetzt nicht in Stimmung, darauf einzugehen. Oder vielleicht hatte er schon vor langer Zeit gelernt, Minho mit seinen sarkastischen Bemerkungen nicht allzu ernst zu nehmen. »Wir brechen den Griff einfach ab.« Er sah sich um, als erwarte er, dass ihm jemand einen Vorschlaghammer reichte.
    »Wenn bloß diese Scheiß… Cranks die Klappe halten würden!«, schrie Minho und stierte den Nächststehenden aufgebracht an: eine Frau, die noch fürchterlicher aussah als der Mann, den Thomas erblickt hatte. Quer über ihr Gesicht zog sich eine blutende Wunde, die bis seitlich am Kopf reichte.
    »Cranks?«, wiederholte Bratpfanne. Der behaarte Koch hatte bisher geschwiegen und sich im Hintergrund gehalten. Er sah aus, als hätte er jetzt noch größere Angst als beim blutigen Kampf gegen die Griewer, bevor sie aus dem Labyrinth entkommen waren. Und vielleicht war die Situation, in der sie jetzt steckten, ja auch wirklich schlimmer. Als sie sich gestern

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