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Die Ausgesetzten

Die Ausgesetzten

Titel: Die Ausgesetzten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: dtv
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herausrutschen konnte. Es lautete »stimmen«,
dass die Berechnungen nicht immer stimmen
, hatte HK zu ihnen gesagt. Doch er wollte Andrea keine Angst einjagen. Also beendete er den Satz lahm mit: »…   dass Vorausberechnungen nicht immer   … viel Sinn ergeben.«
    »Genau«, sagte HK. »Nur deshalb schicken wir Andrea mit zwei nicht ausgebildeten Kindern zurück. Ich hätte nie gedacht, dass
     ich so etwas noch einmal tun muss. Dieses Mal braucht ihr keine besondere Kleidung,aber dafür   …« Er machte die Tür auf, wie er es schon einmal getan hatte, und pfiff in den Gang hinaus. »Komm her, mein Junge!«, rief
     er. »Hierher, Dare!«
    Ein zottiger Bobtail trottete in den Raum.
    »Oh!«, sagte Andrea, offensichtlich überrascht.
    »Hat HK dir das nicht gesagt?«, fragte Katherine. »Eine Vorausberechnung der Experten hat ergeben, dass es die einzige Kombination
     ist, mit der wir Erfolg haben können: Wenn du, ich und Jonas zusammen mit dem Hund in die Vergangenheit reisen.«
    »Äh, na gut«, sagte Andrea.
    HK verdrehte die Augen.
    »Ich habe noch nie ein Haustier auf Zeitreise geschickt, das könnt ihr mir glauben«, sagte er. »Mal ehrlich: drei Kinder
und
ein Hund? Jeden anderen, der mir das empfiehlt, hätte ich für verrückt erklärt. Aber Sam ist der genialste Zeitanalyst, mit
     dem ich je zusammengearbeitet habe, also   … darf ich vorstellen? Das ist Dare. Euer vierter Reisegefährte.«
    Der Hund trottete geradewegs zu Andrea hinüber und legte ihr den schweren Kopf in den Schoß. Mitleidig sah er zu ihr auf,
     als wüsste er, dass sie eben noch geweint hatte, als verstünde er alles und würde bereitwillig sein Leben für sie geben, wenn
     es ihr dadurch besser ging.
    Wie machen Hunde das bloß?, fragte sich Jonas. Er fürchtete, dass die Hundeaugen Andrea wieder zum Weinen bringen könnten,
     doch sie vergrub einfach ihr Gesicht im Fell und umarmte das Tier.
    »Schön, dich kennenzulernen, Dare«, murmelte sie und Jonas fiel auf, dass sie dabei fröhlicher klang als beiihrem Wiedersehen mit ihm und Katherine. Dann hob sie den Kopf und sah wieder zu HK auf.
    »Und der Definator?«, fragte sie.
    HK zog etwas aus seiner Gesäßtasche; anscheinend imitierte der Definator derzeit das Aussehen eines extrem kleinen Handys.
     HK drückte ein paar Knöpfe auf dem »Telefon« und schob es in ein Täschchen an Dares Halsband.
    »Alles klar«, sagte er. »Wir sprechen uns, wenn ihr dort seid. Ihr müsst nichts weiter tun, als euch unterzuhaken und an Dares
     Halsband festzuhalten.«
    Er wartete, bis sich die drei aufgestellt hatten. Jonas hoffte ein klein wenig, den Platz neben Andrea zu ergattern, doch
     am Ende stand Katherine in der Mitte. HK streckte die Hand nach unten und berührte etwas auf dem Definator. »Drei, zwei, eins   … bon voyage!«
    Der Raum verschwand.

Drei
    Ob man sich an Reisen durch die Zeit jemals richtig gewöhnen kann?, fragte sich Jonas.
    Da er es schon einmal erlebt hatte, wusste er, dass es nur so schien, als stürze man endlos durch die Leere und ins Nichts.
     Er wusste, dass irgendwann Licht auf ihn zukommen und er das Gefühl haben würde, sein ganzer Körper werde auseinandergerissen,
     bis in die kleinsten Atome. Dann würde er landen und sich wieder einigermaßen wie er selbst fühlen. Nach einer Weile.
    All das wusste er und trotzdem war es entsetzlich, immer weiter und weiter zu fallen.
    Für Andrea musste es noch schlimmer sein.
    »Geht es dir gut?«, schrie er zu ihr hinüber, wobei ihm der vorbeirauschende Wind die Worte von den Lippen riss.
    Sie nickte. Ein Ausdruck von Resignation lag auf ihrem Gesicht, als sei sie auf alles gefasst.
    Oder als fände sie es gar nicht so schlimm, weil sie etwas erlebt hatte, das noch viel schlimmer war?
    Jonas streckte seine freie Hand nach ihr aus. Wenn er sich mit dem linken Arm bei ihr einhakte, so wie er es mit dem rechten
     bei Katherine gemacht hatte, konntensie im Kreis durch die Zeit fliegen, mit dem Hund in der Mitte. Als er mit Katherine und Chip ins Jahr 1483 zurückgereist
     war, hatten sie ebenfalls einen Kreis gebildet und es war tröstend gewesen, eine Möglichkeit, wenigstens einen kleinen Teil
     der Leere um sie herum auszuschließen.
    Andrea jedoch zuckte bei Jonas’ Berührung zurück und schwang sich von ihm fort.
    »Warte, ich habe Angst, dass der Definator herausrutscht«, rief sie.
    Das Täschchen am Halsband des Hundes hatte auf Jonas einen recht stabilen Eindruck gemacht, doch jetzt, in der dunklen

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