Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die außergewoehnlichen Geheimnisse von April, May & June

Die außergewoehnlichen Geheimnisse von April, May & June

Titel: Die außergewoehnlichen Geheimnisse von April, May & June Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robin Benway
Vom Netzwerk:
entgegnete April. Sie fuhr sich pausenlos mit der Hand durch die Haare, als ob sie dort was suchte. »Und bitte krach nicht gegen irgendwas oder irgendwen.«
    Die ersten fünf Minuten liefen glatt, vor allem, weil es durch ein Wohngebiet ging. »Weißt du, May, wenn du mal genau drüber nachdenkst«, warf June nach einem kurzen, seligen Moment des Schweigens in die Runde, »ist das eigentlich die gefährlichste Gegend für dich. Überall Kleinkinder und Haustiere, die jeden Moment auf die Straße rennen können …«
    Â»June«, blaffte ich sie an, »das ist echt nicht hilfreich.«
    Â»Ich stelle ja nur eine Hypothese auf«, grinste sie. »Das macht man so in der Wissenschaft.«
    Als wir an die Hauptkreuzung kamen, trat ich etwas entschlossener aufs Gas und April fuhr beinahe aus ihrer Strickjacke. »May, ich schwöre dir …«, zischte sie.
    Aber ich lachte nur. »Jetzt zeig ich dir mal, wie man das richtig macht, große Schwester.«
    Da wurde April auf einmal ganz starr und rief: »Nein, nicht sie! Nicht sie, nein, May!«
    Â»Wovon redest …?«, wollte ich fragen, doch als ich an mir herunter sah, waren meine Hände vom Lenkrad verschwunden.
    Das war nicht lustig.
    Es ging alles so schnell, dass ich zuerst dachte, ich hätte nur zu lange geblinzelt oder einen geistigen Aussetzer gehabt oder so was. Mir wurde leicht mulmig zumute. »Woah!«, entfuhr es mir. Plötzlich aber scherte das Auto in Richtung Straßenrand aus und April schrie. »Nicht! Nicht das Mädchen!«
    Â»Nicht wer?«, schrie ich zurück, und in dem Moment sah ich an der Ecke ein Mädchen mit ganz irren schwarzen Haaren, und April benahm sich, als könnte sie mich nicht mal hören.
    Sie packte das Lenkrad und riss das Auto zurück in die Spur, gerade als das Mädchen auf dem Fußweg zusammenzuckte und vor Schreck ganz starr wurde. June brüllte: »Ich hab’s gewusst! Ich hab’s gewusst!«, und ich hatte weder einen Schimmer, wovon sie redete, noch interessierte es mich. Mir war nicht mal richtig klar, dass wir TOTAL nahe dran gewesen waren, eine unschuldige Fußgängerin über den Haufen zu fahren.
    Dafür war ich viel zu beschäftigt mit der Frage, was eigentlich mit meinen Händen passiert war.
    Als ich das nächste Mal zwinkerte, befanden sie sich wieder am Steuer, als wären sie nie weg gewesen. Auch April hielt das Lenkrad fest umklammert, und ihre Augen waren ganz weit aufgerissen.
    Â»Was zur …?«, flüsterte sie.
    Â»Was?«, fragte ich zitternd.
    Â»Was?«, wiederholte sie. »Bist du … bist du gerade …?«
    Â»Bin ich gerade was?«
    Vom Rücksitz meldete sich June zu Wort. Ȁhm, Leute?«
    Wir ignorierten sie, wie immer.
    Â»May«, flüsterte April, »du warst da und dann warst du weg.«
    Â»Leu-te!«
    Â»June, jetzt halt doch mal die Klappe«, rief ich über die Schulter, aber ich merkte sehr wohl, wie meine Stimme zitterte. Sie klang irgendwie dumpf, als wäre ich gar nicht richtig da.
    Als wäre ich unsichtbar.
    Â»Unmöglich«, sagte ich zu April. »Sieh mich doch an! Ich bediene hier schweres Gerät! Wie kann ich da einfach verschwinden?«
    Â»Oh mein Gott, du fährst ja!«, flippte April plötzlich total aus. »Fahr rechts ran, sofort! Du kannst jetzt nicht fahren!«
    Â»Alles okay«, brüllte ich zurück. »Und ich kann nicht rechts ranfahren, wir sind mitten auf der Straße!«
    Â»Hey, LEUTE !« June schrie jetzt ebenfalls. »Ich glaub, ich …«
    Â»June, HALT DIE KLAPPE «, schrien wir beide nach hinten.
    Â»Hör mal, du halluzinierst wahrscheinlich oder so was«, versuchte ich April zu beruhigen. »Du bist erschöpft und du halluzinierst. Du brauchst mehr Schlaf. Es ist nicht gesund …«
    Â»Und du faselst Unsinn«, unterbrach sie mich. »Du hast es auch gesehen. Deine Augen sind jetzt noch so groß wie Suppenteller.«
    Nach einem Moment des Schweigens lehnte June sich zu uns nach vorn. »Ich glaub, ich weiß warum …«
    Â»Na, dann haben wir halt zusammen halluziniert«, sagte ich. Wäre June-Ignorieren olympische Disziplin – ich wäre Michael Phelps.
    Â»Ach, wir haben zusammen halluziniert?« April wurde hysterisch. »Nee klar, klingt absolut logisch.«
    Â»Oh, tut mir leid, was klingt denn jetzt logischer für dich? Vielleicht die

Weitere Kostenlose Bücher