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Die außergewoehnlichen Geheimnisse von April, May & June

Die außergewoehnlichen Geheimnisse von April, May & June

Titel: Die außergewoehnlichen Geheimnisse von April, May & June Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robin Benway
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chinesischer Suppe oder so kommen …)
    Â»Wohin willst du denn heute mit deinem Loverboy?«, ließ sich May aus ihrem Zimmer vernehmen, wo sie am Computer saß und damit beschäftigt war, neue Fotos in ihrem Paris-Album zu ergänzen. Es mussten inzwischen Hunderte sein, was die Vision, die ich am Morgen hatte, noch problematischer machte.
    Â»Nur ins Kino und was essen«, sagte ich. »Oder nach Las Vegas und heiraten. Weiß noch nicht so genau – Visionen sind da eher unscharf.«
    Â»Ha ha ha«, machte May und sah mich über den Rand ihres Laptops hinweg an. »In dem Fall solltest du lieber eine Hochzeit mit Elvis anstreben. Wenn schon, denn schon – go big or go home, wie man in Texas so schön sagt.« May hatte neuerdings tonnenweise Expertenwissen über Texas parat, da sie ein langes Wochenende mit unserem Dad dort verbracht hatte, in Austin gewesen war und sogar an einem echten Texas-Barbecue teilgenommen hatte. »Ja ja, in Texas ist halt alles ’n Tick größer …«, stimmte ich ihr zu, ließ mich neben sie aufs Bett fallen und sah ihr eine Weile bei ihrer Bilderkopiererei zu.
    Â»Wie soll ich denn diese schwesterliche Nähe deuten?«, erkundigte sie sich schließlich.
    Â»Ach, nichts«, seufzte ich. »Nur, dass du mir echt fehlen wirst.«
    May verdrehte die Augen. »Aufwachen. Ich bin doch grad erst wiedergekommen. Und nachher bist du für etwa fünf Stunden mit deinem Schatzi unterwegs. Ich kann doch hoffentlich davon ausgehen, dass du das ohne mich überstehen wirst.«
    Â»Doch nicht heute. Ich meine später, wenn wir älter sind.«
    Sie runzelte die Stirn. »Wovon redest du eigentlich?«
    Â»Ich meine, wenn du später mal in Paris wohnst.«
    May sah mich an und grinste dann das breiteste Grinsen, das ich je auf ihrem Gesicht gesehen hatte. »Echt?«, fragte sie. »Ganz ernsthaft echt?«
    Ich nickte und fühlte einen Kloß im Hals, als ich mich zu ihr beugte und sie umarmte. »Das ist verdammt weit weg«, flüsterte ich.
    Â»Doch nur einen Ozean weit«, flüsterte sie zurück. »Nur ein bisschen Salzwasser. Blut ist ja wohl dicker als Wasser, oder?«
    Â»Ach, du hast ja so was von recht«, sagte ich und umarmte sie noch ein bisschen fester.
    Â» AAAAAAAAAAPRIL !«, schrie June die Treppe hinauf. » JUUUUUUUUULIAN IST …«
    Â»Ich weiß!«, schrie ich zurück, ließ vorher May aber vorsichtshalber los, damit sie nicht taub wurde. »Ich wüsste echt gern, wieso es June einfach nicht rafft, dass ich immer früher weiß als sie, wann er hier ist.«
    Â»Ich glaube, das ist nur ihre nervige Seite, die manchmal die gedankenlesende verdrängt.«
    Â»Ah, das tröstet mich.«
    Â» MAAAAAAAY! HEEEEENRY IST AAAAAUUUUCH DAAAAAAAA !«
    Â»June, du bist keine Wechselsprechanlage«, hörte ich unsere Mom. »Gewöhn dir das bloß schnell wieder ab.«
    Als ich nach unten ging, zog Mom gerade ihre Handtasche hinter einem Sofakissen hervor (ha, wieder mal recht gehabt!), und June öffnete sämtlichen Besuchern die Tür. »Hi, Süße«, hörte ich Julian zur Begrüßung sagen.
    Â»Was geht, Leute?«, erwiderte June, und dann kam ihre übliche Ghettofaust - Begrüßung. »Jetzt mach mal Platz, Alter, du bist hier nicht der einzige Verehrer heute.«
    Â»Oh, hallo«, sagte Henry, als er, dicht gefolgt von Mariah, zur Tür hereinkam. Sie sah weit besser aus als bisher, obwohl sie immer noch reichlich mit Eyeliner gearbeitet hatte. (Einmal habe ich June gegenüber erwähnt, dass Mariah ja zur Abwechslung mal in Augen-Make-up-Entferner investieren könnte, doch da hat sie nur mit den Augen gerollt und gesagt: »April, ehrlich, wir sind doch hier nicht beim Frühstücksclub .« Ich hab immer noch keinen Schimmer, was sie damit andeuten wollte.)
    Â»Du bist ein bisschen spät dran«, sagte ich zu Julian, obwohl ich ihn pausenlos anlächeln musste.
    Â»Ich bin immer spät dran.« Er zuckte die Schultern. »Deshalb magst du mich doch.«
    Â»Ach ja?« Ich sah zu Henry und Mariah. »Hi, ihr zwei«, begrüßte ich sie. »Find ich cool, wie pünktlich ihr seid.«
    Julian seufzte und zog mich zu sich heran. »Du bist kompliziert.«
    Â»Ich weiß«, sagte ich. Wir wollten zuerst drüben in Burbank in einem Antiquariat stöbern und danach ins Kino gehen. Ich mag

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