Die Badlands 2
Schiffe sind abgezogen worden. Könnte es sein, dass sie bei den Badlands warten, um unserem Konvoi aufzulauern?«
»Unwahrscheinlich«, antwortete Tuvok sofort. »Wenn Opek Nor uns entdeckt hätte, so wären wir von eventuellen Patrouillenschiffen angegriffen worden, als wir in Richtung Grenze flogen.«
»Die Raumstation ist also ungeschützt«, sagte B’Elanna nachdenklich.
Seska schnaubte. »Soll das ein Witz sein? Die Station wird von der besten planetaren Verteidigung geschützt, die man sich denken kann.«
»So hat es zumindest den Anschein«, sagte Chakotay und prüfte die Navigationsdaten. »Aber ich weiß einiges über Opek Nor. Mit Warp sechs könnten wir in zwei Stunden dort sein, einen entscheidenden Schlag gegen die Raumstation führen und anschließend die Badlands erreichen, kurz nachdem der Konvoi dort eingetroffen ist.«
»Bist du übergeschnappt?«, fragte Seska. »Zuerst brichst du unsere Mission ab, und dann willst du ein neues Ziel angreifen, ohne zu wissen, was uns dort erwartet?«
»Mir ist jedes Ziel recht«, verkündete B’Elanna erfreut.
Chakotay setzte sich mit Commander Mauz in Verbindung, der Kommandantin des Konvois. Tuvok wusste, dass sie früher den Rang eines Starfleet-Captains bekleidet hatte. Sie kannte sich also gut genug mit Taktik und Strategie aus, um jede Chance zu nutzen, bei dieser Mission doch noch einen Erfolg zu erzielen. Der Raumstation Opek Nor kam große Bedeutung zu, denn sie versorgte jene cardassianischen Schiffe mit Nachschub, die im Badlands-Sektor patrouillierten. Tuvok fragte sich, warum die Cardassianer die Station ungeschützt ließen.
Nachdem sich Commander Mauz die Sensordaten angesehen hatte, pflichtete sie Chakotay bei: Der Raider sollte ins cardassianische Raumgebiet vorstoßen und Opek Nor angreifen. »Setzen Sie Ihre Waffen so ein, dass die Strukturschäden entstehen, über die wir gesprochen haben.
Viel Glück, Chakotay.«
»Sie können auf uns zählen. Chakotay Ende.« Er lächelte, und B’Elanna rief »Hurra!«, als sie zu ihrem Platz zurückkehrte.
»Das Risiko ist viel zu groß!«, entfuhr es Seska.
»Wahrscheinlich verbergen sich die Patrouillen hinter dem Planeten oder führen nicht weit entfernt Manöver durch.
Möglicherweise sind unsere Sensoren beschädigt, was uns daran hindert, die Schiffe zu orten.«
»Wir werden es bald herausfinden«, sagte Chakotay. »Ich programmiere einen Kurs nach Opek Nor. Warp sechs.«
»Warp sechs«, bestätigte B’Elanna.
Chakotay öffnete einen internen Kom-Kanal. »An die Besatzung: Wir haben eine neue Mission. Die Raumstation Opek Nor ist derzeit ungeschützt. Da wir in der Nähe sind, sollten wir die Gelegenheit nutzen, ihr einen Besuch abzustatten. Bereiten Sie sich darauf vor, die Gefechtsstationen zu besetzen.«
Jubelnde Stimmen erklangen aus dem Lautsprecher und wiesen Tuvok darauf hin, dass die Crew diese Nachricht mit Freude entgegennahm. Er sah darin eine Bestätigung für seine Situationsbewertung: Der Maquis gewann trotz einiger Rückschläge an Schwung.
»Knöpfen wir uns die Station vor«, sagte Chakotay fröhlich.
Seska schlug mit beiden Händen auf ihre Konsole. »Das ist doch Wahnsinn!«
Das hysterische Schrillen in ihrer Stimme veranlasste alle anderen, den Blick auf sie zu richten.
»Stimmt was nicht, Seska?«, fragte Chakotay sanft.
Einige Sekunden lang wirkte sie verwirrt und schüttelte den Kopf. Offenbar wurde ihr klar, dass sie zu stark reagiert hatte.
Tuvok holte seinen Tricorder hervor. »Darf ich Sie scannen?«
»Warum?«, erwiderte sie argwöhnisch.
»Bei früheren Konfrontationen mit Subraum-Schockwellen führte die Tetryonen-Strahlung dazu, dass Besatzungsmitglieder der betroffenen Schiffe erkrankten«, erklärte der Vulkanier.
Seska hob die rechte Hand zum Kopf. »Mir ist schwindelig.
Ich sollte mich besser hinlegen.«
Sie stand auf, bevor Tuvok mit dem Scan beginnen konnte, und wandte zur Luke.
»Fühlen Sie sich nicht gut?«, rief ihr B’Elanna besorgt nach.
»Brauchen Sie Hilfe?«
»Es ist alles in Ordnung mit mir«, sagte Seska und verließ den Kontrollraum.
»Lasst sie gehen.« Sorgenfalten zeigten sich in Chakotays Stirn.
Tuvok wandte sich an B’Elanna. »Erlauben Sie?« Als die Halbklingonin nickte, scannte er sie, Chakotay, sich selbst und die Crewmitglieder im rückwärtigen Bereich der Brücke.
»Die absorbierte Strahlung beträgt maximal hundert Rad. Das ist nicht weiter schlimm. Allerdings könnte die Strahlendosis bei anderen
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