Die Badlands 2
Besatzungsmitgliedem höher sein.«
Chakotay zögerte und wägte die Gefahr einer Strahlenkrankheit an Bord gegen die Frage ab, ob sie den Flug zur Raumstation Opek Nor fortsetzen sollten. »Wir bleiben auf Kurs und warten ab, wie es dem Rest der Crew während der beiden nächsten Stunden ergeht.«
Seska fluchte innerlich, als sie die Leiter hinter sich brachte und kurz darauf den Raum erreichte, den sie mit drei anderen Besatzungsmitgliedern teilte. Was für ein unglaubliches Pech!
Es war schon schlimm genug, dass widrige Umstände sie daran hinderten, die ursprünglich geplante Mission durchzuführen.
Der vorgesehene Angriff auf Opek Nor konnte eine Katastrophe werden.
Sie wühlte in ihrer Tasche, holte die Einzelteile des Quanten-Senders hervor und setzte sie rasch zusammen.
Gul Eveks Raumschiff befand sich vermutlich außerhalb der Reichweite der Trägerwelle und bereitete zusammen mit anderen Schiffen die Falle für den Maquis im Oliv-System vor.
Seska musste ein verstärktes Signal übermitteln und konnte nur hoffen, dass Evek es empfing, bevor die Selva Opek Nor erreichte.
Leider gab es keine Möglichkeit, die Raumstation zu warnen.
Seska fürchtete keineswegs, dass Opek Nor nicht in der Lage war, sich zu verteidigen. Vielmehr dachte sie besorgt daran, dass sie während dieser verrückten Aktion zusammen mit allen anderen an Bord getötet werden konnte.
Sie duckte sich am Fußende ihrer Koje, wo sie einigermaßen vor neugierigen Blicken geschützt war, betätigte dann die Aktivierungstaste für das Notsignal. Anschließend setzte sie den kopfhörerartigen Apparat auf und atmete mehrmals tief durch. Durch das höhere energetische Niveau begrenzte sich die Dauer der Nachricht auf maximal zehn Sekunden. Seska konnte nur hoffen, dass Tuvok das gesamte Sensorpotenzial für die Suche nach cardassianischen Patrouillen einsetzte und die aus dem Innern der Selva stammenden Kom-Signale deshalb nicht bemerkte. Aber selbst wenn ihm etwas auffiel…
Sie hatte kaum mehr etwas zu verlieren.
»Der Maquis-Konvoi hat die Aktion gegen Montee Fass gestoppt«, flüsterte Seska. »Die Schiffe wurden vom Fluch der Badlands beschädigt. Ein Angriff auf Opek Nor ist geplant, ich wiederhole: Opek Nor wird angegriffen…«
Ein Piepsen wies darauf hin, dass sie die maximale Informationsmenge aufgezeichnet hatte. Seska fragte sich, ob sie die Mitteilung löschen und eine neue sprechen sollte – sie hatte fast verzweifelt geklungen. Doch es würde eine Weile dauern, bis die Nachricht Gul Evek erreichte, und sie durfte nicht einen einzigen Augenblick vergeuden.
Seska betätigte die Sendetaste.
Als sie den Apparat wieder demontierte, schüttelte sie kummervoll den Kopf. Ganz deutlich sah sie den cardassianischen Schlachtplan vor sich, wie eine Lehrbuch-Skizze. Die Patrouillen waren aus diesem Bereich der Grenze abgezogen worden, weil man ein Lichtjahr entfernt mit dem Angriff des Maquis rechnete. Alle Vorbereitungen hatte man auf der Grundlage ihrer Informationen getroffen, und deshalb trug letztendlich sie, Seska, die Verantwortung.
Sie hoffte inständig, dass Gul Evek die Mitteilung rechtzeitig genug erhielt, um den Angriff auf Opek Nor zu verhindern. In dieser Hinsicht würde er bestimmt nichts unversucht lassen. Es lag auch in seinem eigenen Interesse. Als ihr Kontaktmann musste er damit rechnen, ebenfalls zur Rechenschaft gezogen zu werden.
Seska brachte die Einzelteile des Senders im Futter ihrer Jacke unter und eilte dann zum Maschinenraum. Sie wollte den Apparat verstecken, für den Fall, dass die Kom-Signale geortet worden waren.
Außerdem suchte sie nach einer Möglichkeit, die Selva zu sabotieren, bevor sie Opek Nor erreichte. Am besten ließ sich das auf der Brücke bewerkstelligen, aber dort stellten Tuvok und sein Tricorder eine zu große Gefahr dar. Der Vulkanier spionierte für Starfleet. Es ließ sich also nicht ausschließen, dass ihm Geräte zur Verfügung standen, die der Maquis-Technik überlegen waren. Seska hatte einige DNS-Transplantationen hinter sich, die gewährleisten sollten, dass Routine-Untersuchungen zu den gewünschten Ergebnissen führten. Aber bei einem gründlichen Starfleet-Scan würde ihre wahre Identität entdeckt werden.
Die Brücke kam nicht in Frage, und deshalb beschloss Seska, sich im Maschinenraum umzusehen. Es mochte länger dauern, aber bestimmt fand sie eine Möglichkeit, den Raider aufzuhalten.
III.
Chakotay schwitzte. Ein von der absorbierten Tetryonen-Strahlung
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