Die Badlands 2
sagte Janeway.
Kopf und Schultern von Gul Evek erschienen auf dem Bildschirm. Dünne Rauchschwaden verschleierten Details, und Evek hustete kurz, bevor er sagte: »Gut, dass Sie da sind. Es bleibt nur noch wenig Zeit.«
»Wir sind bereit, Ihre Crew an Bord zu beamen, Commander.«
Gul Evek schnitt eine Grimasse. »Viele Besatzungsmitglieder sind… krank.«
»Meinen Sie die Strahlenkrankheit, verursacht von Tetryonen?« Janeway hatte die Berichte der Enterprise und Enterprise-D gelesen; deshalb war sie nicht überrascht.
Evek nickte. »Über ein Drittel meiner Crew ist betroffen, und ständig erkranken weitere. Dringende Reparaturen können nicht mehr durchgeführt werden.«
»Wir beginnen sofort damit, Sie zur Voyager zu beamen«, sagte Janeway. »Ich bitte um Erlaubnis, Medo-Gruppen zur Vetar zu schicken, um bei der Evakuierung zu helfen.«
Gul Evek wich ein wenig zurück – es behagte ihm ganz und gar nicht, Starfleet-Angehörige an Bord seines Schiffes zu empfangen. Vermutlich hatte er die gleichen Bedenken wie Janeway in Hinsicht auf die Cärdassianer an Bord der Voyager.
Dann ließ Evek die Schultern hängen und fand sich mit der Situation ab. »Ich übermittle Ihnen die Transfer-Koordinaten.«
»Mein Erster Offizier Lieutenant Commander Cavit wird das Rettungsteam leiten.« Janeway nickte Cavit zu, der bestätigte und die Brücke verließ.
Die Kommandantin wusste nicht, welche Worte sie sonst noch an Gul Evek richten sollte. Inzwischen herrschte kein Zweifel mehr daran, dass es sich um einen echten Notfall handelte. Eveks Augen zeigten einen Kummer, den nur ein Raumschiff-Kommandant verstehen konnte. Es war die Trauer eines Captains, der sein Schiff aufgeben musste.
Als an Bord der Voyager alle Besatzungsmitglieder mit medizinischer Ausbildung in den Einsatz gerufen wurden, suchte Paris den Transporterraum auf und hoffte, dass man ihm erlauben würde zu helfen. Es fanden sich nicht mehr als zwanzig Personen ein.
Der Erste Offizier Cavit musterte ihn kurz. »Was machen Sie denn hier?«, fragte er spöttisch.
»Ich kann helfen«, erwiderte Paris steif. »An der Starfleet-Akademie habe ich Erste-Hilfe-Kurse besucht.«
»Melden Sie sich in der Krankenstation«, sagte Cavit. »Sie geben einen guten Bahrenträger ab.«
»Einen Augenblick mal …«, protestierte Paris.
»Nur zu«, brummte Cavit. »Geben Sie mir einen Grund, Sie in Ihrem Quartier unter Arrest zu stellen.«
Paris spürte, wie ihm das Blut ins Gesicht schoss, als ihn die anderen anstarrten. Er verließ den Raum, während Cavit die Männer und Frauen in Vierergruppen einteilte.
Tom Paris fühlte sich versucht aufzugeben. Er hätte sich lieber nicht bei Dr. Bist gemeldet. Brachten ihm alle Personen, die in Caldik Prime stationiert gewesen waren, so negative Empfindungen entgegen wie der Arzt? Paris fürchtete, dass die Antwort ja lautete.
Er wollte Cavit nicht die Genugtuung gönnen, in sein Quartier zurückzukehren, und deshalb machte er sich tatsächlich auf den Weg zur Krankenstation. Überall herrschte reger Betrieb, und unter solchen Umständen wollte er nicht die Hände in den Schoß legen.
In der Krankenstation erwartete ihn heilloses Durcheinander.
Dutzende von Freiwilligen nahmen Anweisungen von Dr. Bist entgegen. »Ein Drittel der medizinischen Eskorte bringt kranke Cardassianer vom Transporterraum zur Krankenstation, damit sie hier behandelt werden können. Alle anderen begleiten die Patienten zu den oberen Frachträumen auf Deck Sieben – sie dienen als provisorische Krankenlager. Überlassen Sie die gesunden Cardassianer der Sicherheitsabteilung. Man wird sie im Shuttle-Hangar unterbringen.«
Der Übereifer des Arztes ging Paris auf die Nerven. »Wo soll ich mich nützlich machen?«, rief er. »Ich habe eine medizinische Ausbildung.«
Dr. Bist knurrte fast, brachte es jedoch nicht fertig, Paris zurückzuweisen. Es gab einfach zu wenige Freiwillige mit medizinischen Kenntnissen. »Bleiben Sie hier und assistieren Sie dem MHN. Ich bin in Transporterraum Eins, um dort die schweren Fälle sofort zu behandeln. Schwester T’Ral ist für die Frachträume verantwortlich. Für alle anderen gilt: Begeben Sie sich zu den Transporterräumen.«
Die Männer und Frauen liefen los, angetrieben von der scharfen Stimme des Arztes.
Dr. Bist wartete nicht, bis alle die Krankenstation verlassen hatten. »Computer, starte des medizinische Holo-Notprogramm.«
Neben Paris erschien ein großer, kahlköpfiger Mann in der Uniform der
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