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Die Bärenkralle: Thriller (German Edition)

Die Bärenkralle: Thriller (German Edition)

Titel: Die Bärenkralle: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Torkil Damhaug
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Tatzenabdrücke und die Kratzspuren geliefert. Er hatte Viken geraten, einen Mitarbeiter nach Åsnes zu schicken. Hatte sie dazu gebracht, in der Nähe der Hütte zu ermitteln, in der er seine Opfer gefangen hielt. Er hatte sie an der Nase herumgeführt. Die persönlichen Informationen über Miriam Gaizauskas waren verschwiegen oder geändert worden. Die Identität ihres ehemaligen Verlobten hatte er sich ausgedacht.
    Viken betrachtete das Blatt, auf dem er verschiedene Zeitpunkte festgehalten hatte. Miriam Gaizauskas war irgendwann am Mittwochabend entführt worden, nachdem sie die katholische Kirche in Majorstua um Viertel nach sechs verlassen hatte. Norbakk konnte unmöglich mit ihr zu seiner Hütte gefahren und um 21 Uhr wieder zurück gewesen sein, als das Verhör mit Glenne seinen Anfang nahm … Sie musste betäubt und geknebelt im Kofferraum seines Autos gelegen haben, während er selbst am Verhör teilgenommen hatte. Das Auto hatte sicherlich in der Tiefgarage des Präsidiums gestanden, nur wenige Etagen unter ihnen. Dem vorläufigen Obduktionsbericht zufolge war sie erst in der Nacht auf Freitag getötet worden, keinesfalls früher.
    Doch Viken vergeudete keine Zeit mit Selbstvorwürfen. Schon während der Lektüre der Briefe fragte er sich, wie sich das, was er allzu spät begriffen hatte, im Nachhinein vorteilhaft verwenden ließ. Er nahm die Briefe und zeigte sie Agnes Finckenhagen im allerletzten Moment, ehe sie zum Polizeipräsidenten gerufen wurde, um die Pressekonferenz vorzubereiten.
    Kurz darauf hatte Kaja Fredvold von VG angerufen. In diesem Moment wusste Viken, wie er die Karten ausspielen würde. Er eilte die Treppen hinunter, setzte sich in seinen Wagen und rief sie zurück.

    Nina war die Erste, die aufstand und den Raum verließ, als die Pressekonferenz vorbei war. Viken beobachtete, wie sie ihren Rücken und ihren Nacken bewegte, und es schien ihm ganz so, als wollte sie unbedingt ein wenig allein sein. Doch als er wenige Minuten später an ihrem Büro vorbeiging, rief sie nach ihm. In banger Erwartung verharrte er auf der Schwelle. Sie saß vor dem Monitor und winkte ihn zu sich.
    »Sieh dir das mal an.«
    Viken schaute ihr über die Schulter. Ihre Haare dufteten nach irgendeiner Frucht, und er beugte sich so weit vor, dass sein Arm ihren Rücken berührte. Sie hatte die Onlineausgabe von VG geöffnet. Die Schlagzeile bedeckte einen Großteil des Bildschirms: »Untreue, Eifersucht und bestialische Morde.« Darunter ein Bild von Miriam. Sie stand lächelnd vor einer braunen Holzwand. Ein hünenhafter Kerl mit mongoloiden Zügen hatte seinen Arm um ihre Schultern gelegt. Viken war ihm noch in derselben Nacht begegnet, als zwei Polizisten ihn aus der Hütte führten.
    Doch jetzt runzelte er seine buschigen Augenbrauen und gab sein Bestes, überrascht zu wirken.
    »Wie zum Teufel sind die schon wieder an dieses Material herangekommen?«, rief er erbost, während Nina den Link »Lesen Sie alles über die Bärenmorde und die Skandale bei der Osloer Polizei« anklickte.

70
    I n der Ferne hört Axel ein Telefon klingeln. Er steht aus dem Bett auf. Von draußen, jenseits der trüben Scheibe, dringt das Geräusch an sein Ohr. Er versucht das Fenster zu öffnen, doch es gibt keinen Griff. Ich kann dir nicht antworten, Miriam. Ich weiß nicht, wo es klingelt. Er hebt die Faust, um das Fenster einzuschlagen.
    Mehrere Hände hielten ihn zurück.
    »Ganz ruhig«, sagte die dunkle Stimme über ihm.
    Er öffnete die Augen. Konnte nur mit einem sehen. Erblickte drei Gesichter.
    »Wer sind Sie?«
    »Ich habe Sie operiert.«
    »Miriam versucht mich anzurufen.«
    Eine Frau mit kleiner, runder Brille sagte:
    »Sie hatten kein Handy dabei, aber wenn jemand für Sie anruft, bekommen Sie natürlich gleich Bescheid.«
    »Was haben Sie mir gegeben?«
    »Morphium.«
    Axel sank in die Kissen zurück. Sie ließen ihn los.
    »Ich sehe nur auf einem Auge.«
    Der Chirurg setzte sich auf die Bettkante.
    »Sie haben nur noch ein Auge. Dafür ist es unverletzt. Sie werden so scharf sehen wie ein Adler.«
    Das Lächeln ließ seinen Mund erstarren.
    »Die Operation ist gut verlaufen. Wenn nur all die Journalisten nicht wären. Wir werden alles versuchen, um sie Ihnen vom Hals zu halten.«
    »Wer hat da eben angerufen?«
    Die Frau mit der Brille beugte sich erneut über ihn. Sie roch aus dem Mund nach Fisch und ansonsten nach Desinfektionsmittel.
    »Hier gibt es kein Telefon, Dr. Glenne.«

    *

    Er greift nach seinem Handy,

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