Die Baumgartners
konnte.
„Na, wer ist jetzt die Eiskönigin?“ Als Carrie wieder festen Boden unter den Füßen hatte, drehte sie sich zu ihrer Freundin um und küsste sie ganz ohne provozierende Hintergedanken, während ihre Körper eng aneinander gepresst und ihre Zungen ineinander verschlungen waren. Dieser Anblick brachte die Menge förmlich zum Toben.
„Okay, das reicht jetzt!“
Zwar konnte Carrie Steves Worte inmitten des ganzen Tumults kaum hören, doch sie spürte seine großen und starken Hände auf ihren Schultern, bevor er die beiden Mädchen trennte und ihr rasch sein T-Shirt über den Kopf zog.
„Heh, was soll das?“ Carrie versuchte, sich von ihm los zu reißen, doch er ließ sie nicht aus seinen starken Armen.
„Das hier gerät total außer Kontrolle“, knurrte er ihr ins Ohr. „Du bist betrunken und merkst gar nicht, was du anrichtest.“
„Was zum Teufel ist denn hier los?“ Die Stimme, die Carrie endgültig aus ihrer Trance riss, war die von James – Maureens Freund. „Ich dachte, ihr seid zusammen in der Bibliothek!“
Oh-oh. Carrie sah, wie sich Panik in Maureens Gesicht breit machte.
„James, ich...“, stammelte Maureen, während sie mit den Armen ihren Oberkörper bedeckte, als wäre sie vollkommen nackt, obwohl sie während des gesamten Spiels lediglich ihr Haarband und ihre Socken ausgezogen hatte.
„So, du kommst jetzt mit.“ James packte Maureen am Arm und zerrte sie durch die Zuschauermenge nach draußen, die den vorzeitigen Abbruch der Show mit lauten Buhrufen und einem regelrechten Pfeifkonzert quittierte. Carrie rief nach ihrer Freundin, doch Steve zog sie genau in entgegengesetzter Richtung davon und ließ damit Mark, der noch als letzter Spieler ihrer Strip-Poker -Partie am Tisch saß, mit der gesamten Horde von betrunkenen und angepissten Typen allein zurück.
„Wohin bringst du mich eigentlich?“ Carrie versuchte erneut, sich aus seiner Umklammerung zu befreien, doch er war einfach zu stark und zog sie weiter durch den Gang und anschließend eine Treppe hinauf. Einen Moment lang glaubte sie, aufgekratzte Männerstimmen hinter sich zu hören, bevor die lauten Geräusche der Party wieder alles übertönten.
„Los, rein hier.“ Er kramte einen Schlüssel aus seiner Jeans und schloss damit die Zimmertür auf, vor der sie gerade standen. Er trug zwar immer noch seine Boxershorts, doch bevor er Carrie mitgerissen hatte, war es ihm gelungen, sich noch schnell seine Jeans und einen Großteil ihrer anderen Klamotten zu schnappen.
„Heh, Schätzchen, wo steckst du?“ Jetzt konnte Carrie die Männerstimmen dicht hinter ihnen im Treppenhaus hören. „Komm zurück, wir wollen dich tanzen sehen!“
Steve schob sie ins Zimmer, zog die Tür hinter ihnen zu, schloss sie ab und knipste dann das Licht an.
„Wo steckst du, du geiles Luder?“ Die Kerle waren jetzt in ihrem Gang und hämmerten wild gegen die Türen.
„Wenn wir dich finden, bist du fällig!“ Das Hämmern an den Türen kam immer näher.
„Was...?“, entfuhr es Carrie, doch Steve legte sofort seine Hand über ihren Mund. Sekunden später zog die Horde vorbei, hämmerte mehrmals heftig gegen ihre Tür, und zog dann weiter durch den Gang. Steve ließ sie erst los, als sie dem allmählich leiser werdenden Klang ihrer Stimmen nach zu urteilen im Treppenhaus auf der anderen Seite des Ganges verschwunden waren.
Sie schnappte nach Luft und starrte ihn wütend an. „Was fällt dir eigentlich ein, und wieso hast du mich hierher geschleppt?“
„Vielleicht weil ich dich vor einer Vergewaltigung durch eine Horde sturzbetrunkener Typen bewahren wollte?“ Er warf ihre Sachen auf eines der beiden Doppelbetten und setzte sich auf das andere. „Die Situation ist völlig aus dem Ruder gelaufen.“
Carrie spürte, wie sie knallrot anlief, war sich aber nicht sicher, ob es daran lag, dass sie sich schämte oder weil sie den ganzen Abend zu viel Alkohol getrunken hatte. Natürlich hatte er recht – sie hatte in den letzten Stunden wirklich mehr als nur einen über den Durst getrunken. Als sie sich an die kleine Extravorstellung erinnerte, die sie gerade vor allen Leuten nackt auf dem Tisch gegeben hatte, fühlte sie sich plötzlich elend.
„Ich kann auch sehr gut allein auf mich aufpassen.“ Sie setzte sich auf das andere Doppelbett und verschränkte trotzig ihre Arme vor der Brust. Zwar waren die Stimmen jetzt deutlich schwächer geworden, da die Horde offenbar gerade durch das unter ihnen liegende Stockwerk zog, doch
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