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Die Baumgartners

Die Baumgartners

Titel: Die Baumgartners Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Selena Kitt
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küssen. Dann riss er sich von ihr los und rannte zur Tür ihres kleinen Appartements, die hinter ihm geräuschvoll ins Schloss fiel.
    Carrie seufzte und räkelte sich noch für einen Moment auf dem Bett, während sie ihre Hände über ihren Körper gleiten ließ und sich wehmütig daran erinnerte, wie zärtlich er sie soeben noch berührt hatte. Sie wünschte sich jetzt nichts sehnlicher, als dass sie einfach nur ungestört einen ruhigen Samstag miteinander verbringen konnten. Sie hasste es, wenn Doc so wie jetzt plötzlich ins Krankenhaus hetzen musste, aber das war nun mal das Los aller PJler. Im ersten Jahr der praktischen Ausbildung gab es für jeden angehenden Arzt einfachen keinen Weg daran vorbei. Und Carrie wusste, dass diese lästigen Anrufe und unzähligen Überstunden nötig waren, damit ihr Mann seiner Berufung gerecht werden und seinem beruflichen Ziel wieder ein Stück näher kommen konnte. Mit diesem Wissen und dieser Zuversicht konnte sie zumindest die Leere füllen, die Doc in ihr hinterließ, wenn er sie wie jetzt am Wochenende, früh am Morgen oder auch spät in der Nacht völlig überstürzt allein lassen musste.
    Die Universität hatte im Wohnheim für Paare und Verheiratete eigens einen großen zentralen Waschsalon im Untergeschoss eingerichtet, aber das Appartement von Carrie und Doc lag über einen Kilometer davon entfernt genau am anderen Ende des Appartementkomplexes. Glücklicherweise betrieben ein paar findige Vietnamesen gleich um die Ecke einen kleinen Waschsalon mit ein paar Münzwaschmaschinen, in die nicht nur mehr Wäsche passte, sondern die auch deutlich weniger Münzen schluckten. Anstatt also ihre schmutzige Wäsche ins Auto zu packen und zum zentralen Waschsalon des Wohnheims zu fahren, zog sich Carrie ihren Wintermantel und ihre Fäustlinge über und packte ihren Wäschekorb auf einen kleinen roten Bollerwagen, den sie auf dem kurzen Weg zum vietnamesischen Waschsalon hinter sich her zuckelte.
    Dort saß Daphne bereits auf einem der orangefarbenen Kunststoffstühle und las in einem Buch, während sich hinter ihr zwei Trommeln mit Wäsche drehten. Sie stand auf, um Carrie die Tür aufzuhalten, damit diese ihren Bollerwagen ungehindert in den Salon fahren konnte. Wie immer hatten sie fast den gesamten Waschsalon für sich allein. Außer ihnen befand sich nur noch eine ältere Frau, die gerade einen Stapel gewaschener Spitzendeckchen zusammenlegt, und ein ungepflegt aussehender Typ, der er sich auf den Stühlen auf der anderen Seite des Gangs gemütlich gemacht hatte, niemand weiter im Salon. Der Typ lag mit verschränkten Armen, nach hinten gefallenem Kopf und offen stehendem Mund lang ausgestreckt auf mehreren Stühlen, und sein leichtes Schnarchen übertönte hin und wieder sogar die monotonen Laufgeräusche der Münzwaschmaschinen.
    „Na du!“ Daphne ließ die Tür hinter Carrie ins Schloss fallen. „Ich dachte schon, du versetzt mich heute.“
    „Entschuldige“, erwiderte Carrie und wurde sofort rot. „Ich war vorhin noch... mit etwas anderem beschäftigt.“
    „Oh!“ Daphne hob ihre wie immer perfekt gezupften Augenbrauen, legte ihr Buch auf den Stuhl neben sich ab und sah zu, wie Carrie eine leere Maschine öffnete und begann, die Wäsche aus ihrem Korb in die Trommel hineinzustopfen. „Ah, dann hast du wohl heute früh mit Doc noch eine ausgiebige Runde Matratzenmambo getanzt?“
    „Ja, sowas in der Art.“ Carrie lachte, drückte das Bullauge der Maschine zu und kramte ein paar 50-Cent-Münzen aus ihrer Jeanstasche. Sie steckte sie nacheinander in den Einwurfschlitz der Maschine, bis sich das Bullauge mit einem lauten Klick verriegelte und die Trommel sprudelnd mit Wasser füllte.
    „Dann habt ihr also einen hübschen Abstecher ins Kornfeld gemacht? Euch ausgiebig im Heu gewälzt?“, neckte Daphne weiter. „Den Zauberstab in der Röhre mariniert? Die Sahne im Loch steif geschlagen?“
    „Heh, wir hatten Sex, aber wir waren nicht auf einem abgefahrenen Bauernmarkt.“ Carrie schnaubte, nahm das Buch ihrer Freundin in die Hand und setzte sich neben sie. „Was zum Teufel liest du da eigentlich?“
    „Gib das sofort wieder her!“ Die schöne Daphne war knallrot angelaufen und grapschte das Buch aus Carries Händen. Auf der Titelseite prangten ein Mann mit nackter, glänzender und muskulöser Brust und eine Frau mit einem Busen, den man wahrlich als üppig bezeichnen konnte. „Schau mich nicht so an. Es gibt halt welche wie dich , die es tun, und wiederum

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