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Die Beschenkte

Die Beschenkte

Titel: Die Beschenkte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kristin Cashore
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heiraten?«, fragte Bo. »Wirst du den Antrag annehmen?«
    Katsa setzte sich auf und starrte ihn an. »Das ist eine absurde Frage.«
    »Warum absurd?« Er lächelte nicht wie üblich. Sie glaubte nicht, dass er sie aufzog.
    »Warum um alles in den Middluns sollte Giddon mich bitten, ihn zu heiraten?«
    Er kniff die Augen zusammen. »Katsa! Das meinst du nicht ernst.«
    Sie schaute ihn verständnislos an, und jetzt fing er an zu lächeln. »Katsa,weißt du nicht, dass Giddon in dich verliebt ist?«
    Katsa schnaubte. »Sei nicht lächerlich. Giddons liebste Freizeitbeschäftigung ist, mich zu kritisieren.«
    Bo schüttelte den Kopf, und ein Lachen stieg aus seiner Brust auf. »Katsa! Wie kannst du so blind sein? Er ist völlig hingerissen. Siehst du nicht, wie eifersüchtig er ist? Erinnere dich, wie er reagiert hat, als ich dir das Gesicht zerkratzt habe!«
    Ein unangenehmes Gefühl breitete sich in ihrem Magen aus. »Ich verstehe nicht, was das damit zu tun hat. Und außerdem, wie willst du das wissen? Ich glaube nicht, dass sich Lord Giddon dir anvertrauen würde.«
    Er lachte. »Nein. Nein, gewiss nicht. Giddon traut mir ungefähr so sehr, wie er Murgon traut. Ich glaube, er hält jeden Mann, der mit dir kämpft wie ich, für irgendetwas zwischen einem Opportunisten und einem Verbrecher.«
    »Das stimmt nicht«, sagte Katsa. »Du täuschst dich. Giddon empfindet nichts für mich.«
    »Ich kann dich nicht dazu bringen, es zu bemerken, Katsa, wenn du entschlossen bist, es nicht zu sehen.« Bo streckte sich und gähnte. »Trotzdem würde ich mir Gedanken über eine Antwort machen, wenn ich du wäre. Nur für den Fall, dass er dir einen Antrag macht.« Er lachte wieder. »Ich muss meine Schulter kühlen gehen, wie immer. Ich würde sagen, du hast heute wieder gewonnen, Katsa.«
    Sie sprang auf. »Sind wir fertig?«
    »Ich glaube schon. Hast du Hunger?«
    Sie winkte ab und ging zur Tür, ließ ihn im Licht des Fensters auf dem Rücken liegen und machte sich auf die Suche nach Raffin.
    Katsa stürmte in Raffins Arbeitszimmer. Raffin und Bann saßen am Tisch und hatten die Köpfe über ein Buch gebeugt.
    »Seid ihr allein?«, fragte sie.
    Überrascht schauten sie auf. »Ja …«
    »Ist Giddon in mich verliebt?«
    Raffin blinzelte und Bann riss die Augen auf. »Zu mir hat er nie etwas davon gesagt«, erklärte Raffin. »Aber ja, ichglaube, jeder, der ihn kennt, würde sagen, er ist in dich verliebt.«
    Katsa schlug sich an die Stirn. »Bei allen Irren – wie kann er …« Sie ging zum Tisch, drehte sich um und stapfte wieder zurück zur Tür.
    »Hat er etwas zu dir gesagt?«, fragte Raffin.
    »Nein. Bo hat es mir gesagt.« Sie fuhr zu Raffin herum. »Und warum hast du es mir nie gesagt?«
    »Kat!« Er lehnte sich zurück. »Ich dachte, du weißt das. Ich verstehe nicht, wie es dir entgehen konnte. Jedes Mal, wenn du für Aufträge des Königs die Stadt verlassen musst, macht er sich zu deiner Begleitperson. Beim Bankett sitzt er immer neben dir.«
    »Randa bestimmt, wo wir beim Bankett sitzen.«
    »Und Randa weiß wahrscheinlich, dass Giddon hofft, dich zu heiraten«, sagte Raffin.
    Katsa ging zum Tisch zurück und vergrub die Hände in ihren Haaren. »Das ist ja furchtbar. Was soll ich bloß tun?«
    »Wenn er um deine Hand anhält, sagst du nein. Du sagst ihm, dass es nichts mit ihm zu tun hat, sondern dass du fest entschlossen bist, nie zu heiraten. Und dass du keine Kinder willst. Du sagst, was immer ihn davon überzeugt, dass es nichts mit ihm zu tun hat.«
    »Ich würde Giddon auch dann nicht heiraten, wenn es um mein Leben ginge«, sagte Katsa. »Nicht einmal, wenn es um deins ginge.«
    »Nun ja.« Raffin hielt mit Mühe ein Lachen zurück. »Das würde ich lieber weglassen.«
    Katsa seufzte und ging zurück zur Tür.
    »Du bist nicht gerade der aufmerksamste Mensch, den ichkenne, Kat«, sagte Raffin, »wenn ich das sagen darf. Deine Fähigkeit, das Offensichtliche nicht zu bemerken, ist erstaunlich.«
    Sie warf die Arme in die Luft und wandte sich zum Gehen. Plötzlich kam ihr ein erschreckender Gedanke, und sie drehte sich zu ihm um. »Aber du bist doch nicht in mich verliebt, oder?«
    Sprachlos starrte er sie an. Dann brach er in Gelächter aus. Auch Bann lachte, nur versuchte er es höflich hinter der Hand zu verbergen. Katsa war zu erleichtert, um beleidigt zu sein.
    »Schon gut, schon gut«, sagte sie. »Wahrscheinlich verdiene ich das.«
    »Meine liebe Katsa, Giddon sieht so gut aus – bist du sicher,

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