Die bessere Hälfte - warum nur Frauen die Wirtschaft nach vorn bringen
etwas sehr Einfaches vor: Lesen Sie dieses Buch mit offenem Geist. Konzentrieren Sie sich nicht auf die Punkte, mit denen Sie nicht einverstanden sind oder auf das, was Sie sowieso nicht ändern können, sondern vielmehr auf das, womit Sie einverstanden sind und was Sie verändern können.
Wenn wir das im Hinterkopf behalten, dann kann
Die bessere Hälfte
meiner Überzeugung nach sowohl Individuen als auch Unternehmen dabei helfen, eine positivere, integrativere und effektivere Zukunft zu gestalten.
|13| Einleitung
Wir glauben, dass das, was Frauen sehen – was sie wahrnehmen und für wichtig halten und wie sie den Lauf der Welt begreifen – zu den großen, aber leider viel zu wenig genutzten Ressourcen von Unternehmen gehört. In diesem Buch erforschen wir, was die weibliche Vision überhaupt ist, was sie uns zu bieten hat. Außerdem widmen wir uns der Frage, warum sie so wichtig ist – für Frauen, für Unternehmen und für die Welt.
Seit über zwanzig Jahren arbeiten wir beide mit Frauen auf der ganzen Welt zusammen. Sally ist Autorin, hält Vorträge und ist als Beraterin tätig; Julie fungierte als Coach für Hunderte von leitenden Angestellten in größeren Unternehmen und hatte selbst Führungspositionen in größeren Unternehmen inne. Aufgrund unserer Berufserfahrung sind wir mittlerweile davon überzeugt, dass Frauen begabte Visionäre sind, dass die Unternehmen nur nicht erkennen, welches Potenzial der weiblichen Sichtweise innewohnt. Demzufolge verlieren Frauen das Vertrauen in ihre eigene Fähigkeit, ihre Wahrnehmungen zu artikulieren und zu kommunizieren. Ihren Firmen wiederum entgehen die Erkenntnisse und die Balance, die eine weibliche Perspektive ihnen bescheren könnte.
|14| Heutzutage bemühen sich Unternehmen viel intensiver um die Förderung weiblicher Talente und ihres Führungspotenzials als in der Vergangenheit, und gute Firmen erkennen auch den Wert einer vielfältigen Belegschaft. Doch Frauen haben immer noch nur wenig Einfluss auf die strategische Ebene, weil sie nicht als Visionäre wahrgenommen werden. 1 Wir glauben, dass diese Sichtweise die Realität nicht nur verkennt, sondern sie sogar ins Gegenteil verkehrt: Frauen zeichnen sich
gerade
durch ihre visionäre Kraft aus.
Zu dieser Überzeugung gelangten wir, nachdem wir unsere Forschung vier Jahre lang der Frage gewidmet hatten, wie der wahre Beitrag aussieht, den Frauen am Arbeitsplatz leisten. Die Grundidee zu diesem Buch entstand bei einer langen Unterhaltung, die im Jahre 2005 am Strand von La Jolla in Kalifornien begann, wo wir beide an einer Fortbildungsveranstaltung teilnahmen. Zu diesem Zeitpunkt waren wir beide von den Fragen fasziniert, die damals die meisten Mitarbeiter unseres Fachgebietes beschäftigten: Warum gaben so viele talentierte Frauen ihre leitenden Stellungen entweder auf oder sahen zu, wie ihre Karriere eines leisen Todes starb? Warum gab es nicht mehr Frauen in den Führungsetagen? Warum bemühten sich die Vorstände größerer Unternehmen nicht häufiger um weibliche Mitglieder?
Wir hatten die Forschungsergebnisse verfolgt und waren vertraut mit dem häufig diskutierten Phänomen der Abwanderung weiblicher Arbeitskräfte. Unsere Forschungsergebnisse ließen uns schlussfolgern, dass dies auf fundamentale Probleme zurückzuführen ist, deren Lösung bislang noch |15| aussteht. Unser Gespräch kehrte immer wieder zu einer bestimmten Aussage zurück, die Frauen, welche Führungspositionen aufgegeben hatten oder darüber nachdachten, uns gegenüber häufig machten:
Ich fand, dass es die Sache einfach nicht wert war.
Wir erkannten, dass wir das Verhältnis von Frauen zur Macht nur dann klären konnten, wenn wir uns mit der Frage befassten, was für sie den größten Wert besitzt und inwiefern diese Wertvorstellungen mit den Erwartungen, die heutzutage an Führungskräfte gestellt werden, in Konflikt geraten.
Wir begannen also, Dutzende von Frauen in Führungspositionen zu interviewen und tauchten immer tiefer in die akademische Forschung zu diesem Thema ein. Wir wollten ein Buch schreiben, das weibliche Werdegänge in einen größeren Wertezusammenhang stellt. Schon bald erkannten wir, dass wir zunächst eine eigene Datenbasis benötigten, um beschreiben zu können, welche Werte Frauen an den Arbeitsplatz mitbringen. Also riefen wir eine ausgewachsene Forschungsstudie ins Leben, wobei wir von einem Zweckverband des National Council for Research on Women unterstützt wurden und finanzielle Hilfe von
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