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Die beste Frau der Space Force

Die beste Frau der Space Force

Titel: Die beste Frau der Space Force Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wolfgang Hohlbein
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eingewickelt in dieses verdammte Netz, und es wäre dem Tier ein leichtes gewesen, jetzt über sie herzufallen und sie zu töten. Aber es tat nichts. Es kam nicht näher, bewegte sich nicht einmal, sondern starrte nur weiter auf sie herab. Ein Stück hinter der Spinne erkannte sie einen großen bedrohlichen Schatten, und dann kroch ein zweites dieser Insektenungeheuer auf Charity zu, ein drittes, viertes...
    Sie begriff plötzlich, wie sehr sie sich getäuscht hatte, als sie annahm, es nur mit dieser einen Spinne zu tun zu haben. Die Schleuse war voll von diesen haarigen Ungeheuern. Wahrscheinlich hatten sie zu Dutzenden in der Dunkelheit gelauert. Charity seufzte leise. Seltsam - sie hatte gar keine Angst. Alles, was sie empfand, war ein heftiges Ekelgefühl, ein wenig Enttäuschung, dass nun alles zu Ende sein sollte, und eine absurde Heiterkeit - eindeutig Hysterie, diagnostizierte sie. Früher (Früher? Vor ein paar Wochen!!) hatte sie sich oft über Filme und Bücher geärgert, in denen der Held im allerletzten Moment aus den haarsträubendsten Situationen gerettet wurde. Sie hatte sich gewünscht, einmal eine Geschichte zu sehen, in der die Retter ein wenig zu spät kamen; vielleicht gerade noch zurecht, um die Reste des tapferen Helden von der Filmleinwand zu kratzen. Und wie es aussah, ging ihr Wunsch jetzt in Erfüllung.
     
     

4. März 1998
    Selbst über eine Entfernung von fast dreitausend Meilen hinweg bot das Schiff einen beeindruckenden Anblick. Falls es ein Schiff war. Und falls die Daten, die der Computer in die untere rechte Ecke des Bildschirmes eingeblendet hatte, tatsächlich stimmten. Charity bezweifelte beides, obwohl beides sehr eindeutig schien - es gab weder einen Grund, an den Zahlen zu zweifeln, die die Computer errechnet hatten, noch daran, dass eine fast neunhundert Meter durchmessende, mattsilberne Scheibe, die mit irrsinniger Geschwindigkeit aus dem intergalaktischen Raum herausgestürzt kam und Kurs auf den dritten Planeten der Sonne hielt, irgend etwas anderes als ein Raumschiff sein sollte.
    Und doch...
    Alles in ihr sträubte sich einfach dagegen, auch nur einen dieser beiden Gedanken zu akzeptieren. Es gab keine neunhundert Meter durchmessenden Raumschiffe, und die Wahrscheinlichkeit für den Besuch einer anderen, denkenden Spezies aus den Tiefen des Kosmos war eins zu ... eins zu irgend etwas, jedenfalls. So gering, dass man neue Zahlen erfinden musste, um sie auszudrücken. Und trotzdem war dieses Ungetüm da. Es grinste sie groß von sämtlichen Monitoren des Kontrollpunktes aus an, bewegte sich seit annähernd fünf Wochen als grünleuchtender Blip über die Radarschirme der Raumüberwachung auf der Erde, und wenn sie ganz genau hinsah, konnte sie es sogar mit bloßem Auge erkennen, als einen von zahllosen, stecknadelkopfgroßen Lichtpunkten, die über die Bugscheibe der CONQUEROR verstreut waren. Das einzige, was ihn von den Millionen Sternen der Milchstraße unterschied, war der Umstand, dass er sich irrsinnig schnell bewegte. »Wie lange noch?« Mikes Stimme riss sie in die Wirklichkeit zurück. Charity sah auf ihre Instrumente und antwortete automatisch. »Siebzehn Minuten. Elf bis zum Aufstieg.« Sie seufzte, richtete sich im Pilotensitz auf und hob die Hände, wie um sich erschöpft durch das Gesicht zu fahren. Erst dann fiel ihr ein, dass eine solche Geste in einem hermetisch geschlossenen Raumanzug kaum möglich war. Mit einer fast ärgerlichen Bewegung schnippte sie eine Anzahl Schalter auf dem Kontrollpunkt vor sich um und stand auf.
    »Kommandant übergibt an Kopiloten«, sagte sie ins Mikrofon des Bordbuches; eine ebenso sinnlose wie alte Vorschrift, denn seit ihrem Start vor dreieinhalb Wochen hatte niemand an Bord auch nur einen Atemzug getan, der nicht auf mindestens drei verschiedenen Videotapes festgehalten und sofort zur Erde gefunkt worden war. Etwas leiser fügte sie hinzu: »Machen Sie es sich bequem, Niles. Für die nächsten neunzig Minuten gehört die Kiste Ihnen.« Sie konnte Niles Gesicht nicht erkennen, während er sich in seinem schweren Raumanzug an ihr vorbeischob und im Pilotensitz Platz nahm, aber sie konnte sich den Ausdruck darauf gut vorstellen. Sie alle waren nervös - das waren sie seit ihrem Start vor fünfundzwanzig Tagen, und während der letzten anderthalb Stunden, in denen die CONQUEROR auf Kollisionskurs mit dem fremden Schiff gegangen war, war die Anspannung fast unerträglich geworden. Und warum auch nicht? Gegen

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