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Die beste Frau der Space Force

Die beste Frau der Space Force

Titel: Die beste Frau der Space Force Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wolfgang Hohlbein
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Unterseite, hatte einen flüchtigen Eindruck seiner Form - ganz genau der, die die Kameras und Computergrafiken ihnen gezeigt hatten - und dann war es heran; ein Gigant von der Form einer flachen, an den Rändern abgerundeten Scheibe, mit einer kaum sichtbaren, kuppelartigen Erhebung auf der Oberseite. Ein perfektes UFO, riesengroß und irgendwie schön in seiner fremdartigen Eleganz. »Großer Gott!« wisperte Soerensens Stimme in ihrem Helm. »Es ist gigantisch!« Charity antwortete nicht darauf, aber der Computer in ihrem Anzug schien Soerensens Ausruf als Stichwort zu benutzen - diesmal schössen Flammen aus allen fünf Rucksäcken. Die kleine Gruppe wurde mit jäher Wucht auf die vorbeirasende Scheibe herabgeschleudert. Soerensen schrie vor Schrecken, und selbst Charity musste mit aller Gewalt den Impuls unterdrücken, in die Kontrollen zu greifen und den rasenden Sturz abzufangen, ehe sie ins Herz dieses künstlichen Mondes aus Stahl hinabgerammt wurden. Der vernichtende Aufprall, den ihr ihre überreizten Sinne suggerierten, kam nicht. Statt dessen setzte die kleine Gruppe fast sanft auf der Oberfläche des Sternenschiffes auf, und wieder begannen Charitys Sinne für einen Moment zu revoltieren, als die rasende Bewegung des Schiffes von einer Sekunde auf die andere aufzuhören schien. Ihr Magen stülpte sich um, und ihr wurde übel. Aber sie achtete nicht darauf. Drei der siebzehn Minuten, die ihnen blieben, waren vergangen. Sie mussten an die Arbeit gehen. Und doch taten sie für die nächsten fünf, zehn Sekunden nichts anderes, als einfach dazustehen und fasziniert auf die ungeheuerliche Ebene aus Metall herabzublicken, auf der sie standen.
    Was fühlte sie in diesem Moment? Sie wusste es nicht, weder jetzt noch zu irgendeinem späteren Zeitpunkt. Es war... erhebend, niederschmetternd, großartig, faszinierend... von allem etwas und doch nichts davon wirklich; ein Gefühl, das sie niemals beschreiben konnte, weil es keine passenden Worte dafür gab. Das, was Armstrong empfunden haben mochte, als er den Mond betrat, Kolumbus, als er Amerika entdeckte, Jewgenjew, als seine WOSCHOD auf dem Mars aufsetzte... Es war ein unbeschreibliches Empfinden, das sie alle durchströmte und das sie sich alle zugleich klein und winzig wie unglaublich mächtig vorkommen ließ. Schließlich war es wiederum Soerensen, der das andächtige Schweigen brach. »Dort vorne«, sagte er. »Rechts, Captain Laird. Dort scheint eine Art Einstieg zu sein.« Charity blickte in die angegebene Richtung und sah, was Soerensen meinte: Nicht einmal weit von ihnen entfernt gähnte ein kreisrundes Loch im Boden. »Okay. Beeilen wir uns. Und seid vorsichtig.« Sie gingen los. Die Magnetsohlen ihrer Stiefel weigerten sich, sie am Rumpf des  Sternenschiffes festzuhalten, so dass sie sich nur sehr vorsichtig bewegen konnten, um nicht von der Kraft ihrer eigenen Schritte ins All hinauskatapultiert zu werden, aber sie schafften es. Nach einer knappen Minute standen sie in einem Dreiviertelkreis, dessen Größe von der Länge ihrer Sicherheitsleinen bestimmt wurde, um den Einstieg herum und blickten in die Tiefe. Es schien tatsächlich ein Zugang ins Innere des Schiffes zu sein, aber er führte irgendwie ins Nichts, denn die gebündelten Lichtstrahlen ihrer Scheinwerfer trafen nirgendwo auf Widerstand. Das Licht verlor sich irgendwo in fünfzig, vielleicht auch hundert Meter Entfernung in der Schwärze. »Worauf warten wir?« fragte Soerensen. Er machte einen Schritt und blieb wieder stehen. Charity blickte gebannt in die Tiefe. Was sie sah - genauer gesagt, was sie nicht sah -, gefiel ihr nicht. Es gab keine Wände. Kein Boden. Nichts. Wenn es ein Schacht war, dann musste er fast durch das gesamte Schiff führen. »Worauf warten wir, Captain?« fragte Soerensen noch einmal. »Wir haben nur noch achteinhalb Minuten.« »Das gefällt mir nicht«, antwortete Charity. Etwas warnte sie, aber sie wusste nicht einmal, - wovor. Verdammt, wenn sie nur ein bisschen mehr Zeit hätte, zu überlegen! »Soerensen, Bellinger, Landers - ihr bleibt hier«, befahl sie. »Mike und ich gehen allein.« Charity schaltete sein Funkgerät kurzerhand ab, löste ihre Sicherheitsleine aus dem Verband und machte einen vorsichtigen Schritt nach vorne. Auf der anderen Seite des Einstieges tat Mike es ihr gleich. "?
    Schnell, aber trotzdem mit scheinbar quälender Langsamkeit glitten sie in die Tiefe. Für einen Moment streiften die Strahlen ihrer Scheinwerfer

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