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Die besten Crime-Stories.: Meistererzählungen der Queen of Crime

Die besten Crime-Stories.: Meistererzählungen der Queen of Crime

Titel: Die besten Crime-Stories.: Meistererzählungen der Queen of Crime Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Agatha Christie
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und riet ihm, keine weiteren Aussagen zu machen.
    «Wie wußten Sie denn nur, daß ich hier bin?»
    «Man hat Sie wahrscheinlich beschatten lassen.»
    «Dann», meinte Vole ganz ungläubig, «haben sie mich also wirklich in Verdacht?»
    Ehe Mr.Mayhew antworten konnte, kam Sir Wilfrid mit einem Inspektor von Scotland Yard und noch einem Beamten wieder ins Zimmer. Der Inspektor entschuldigte sich wegen der Störung und ging sofort auf Vole zu.
    «Heißen Sie Leonard Vole?»

    «Ich bin Polizeiinspektor Hearne und habe einen Haftbefehl gegen Sie wegen des am 14. Oktober an Erniiy French verübten Mordes. Ich muß Sie warnen, daß alles, was Sie sagen, aufgeschrieben wird und gegen Sie verwandt werden kann»
    Vole warf einen nervösen Blick auf Sir Wilfrid und verließ mit den Polizeibeamten das Zimmer.

    Sobald Sir Wilfrid die Tür hinter ihnen zugemacht hatte, erklärte er: «Ich muß schon sagen, John, der junge Mann befindet sich in einer viel schlimmeren Lage, als er selbst anzunehmen scheint»
    «Das stimmt», pflichtete ihm Mr. Mayhew bei. «Was für einen Eindruck hat er auf dich geniacht?»
    «Er scheint außerordentlich naiv zu sein. Und doch in gewisser Hinsicht ganz gerieben.
    Intelligent, möchte ich wohl sagen. Aber er ist sich ganz bestimmt nicht der Gefahr bewußt, in der er schwebt.»
    «Glaubst du, daß er es getan hat?»
    «Keine Ahnung. Im großen und ganzen möchte ich wohl sagen, nein» In schärferem Ton fügte er hinzu: «Bist du auch der Ansicht?»
    «Ja», antwortete Mi. Mayhew, «das ist auch meine Meinung.»
    Sir Wilfrid bot Mr. Mayhew die Tabaksdose . Der nahm sie mit zum Schreibtisch und stopfte sich seine Pfeife.
    «Na ja», meinte Sir Wilfrid, «er hat anscheinend einen guten Eindruck bei uns beiden hinterlassen. Warum, weiß ich nicht. Eine so fadenscheinige Geschichte ist mir noch nicht vorgekommen. Weiß der Himmel, was wir damit anfangen sollen! Die einzige Aussage zu seinen Gunsten könnte von seiner Frau kommen – und wer wird schon einer Ehefrau glauben?
    Dazu ist sie noch eine Ausländerin. Neun der zwölf Geschworenen glauben von vornherein, daß jeder Ausländer ein Lügner ist .Außerdem wird sie vollständig aufgelöst sein und überhaupt nicht verstehen, was der Staatsanwalt zu ihr sagt. Immerhin, wir werden wohl mit ihr reden müssen. Ich kann dir aber jetzt schon sagen, sie wird hier einen hysterischen Anfall nach dem anderen bekomme.»
    «Vielleicht möchtest du den Fall lieber nicht übernehmen?»
    «Davon ist nicht die Rede gewesen. Ich habe nur darauf hingewiesen, daß der junge Mann uns eine unmögliche Geschichte aufgetischt hat»
    «Aber eine wahre», behauptete Mr. Mayhew und gab Sir Wilfrid die Tabaksdose zurück, während er nach Streichhölzern Ausschau hielt.
    «Sie muß wahr sein», stimmte Sir Wilfrid zu und reichte Mr. Mayhew eine Zündholzschachtel. «Sonst könnte sie nicht so idiotisch sein. Alle Tatsachen sprechen ja gegen ihn. Und doch könnte man sich vorstellen, daß alles so passiert ist, wie er es geschildert hat Verdammt noch mal, ich hatte selbst eine Tante Betsy, die ich zärtlich liebte.»
    Mr. Mayhew entdeckte, daß die Schachtel leer war, und warf sie in den Papierkorb. «Er hat eine sehr sympatische Art.»
    «Ja, er müßte eigentlich leichtes Spiel mit den Geschworenen haben, wenn er auch beim Richter keinen Blumentopf mit seinem Wesen gewinnen kann. Aber er ist der Typ, der sich auf dem Zeugenstand leicht ins Bockshornjagen läßt. Es hängt eben sehr viel von seiner Frau ab.»
    Es klopfte an die Tür, und Greta trat ziemlich aufgeregt ins Zimmer.
    «Na, Greta, was ist denn los?»
    «Mrs. Vole ist hier», erwiderte die Sekretärin im Flüsterton.
    Während Mr. Mayhew ganz erstaunt den Namen wiederholte, winkte Sir Wilfrid Greta zu sich und sagte:
    «Der junge Mann, den Sie hier sahen, ist soeben wegen Mordes verhaftet worden. Glauben Sie, daß er der Täter ist?»
    «O nein, Sir, auf keinen Fall»
    «Warum nicht?»
    «Weil er viel zu nett ist.»
    «Das ist also die Dritte im Bunde», sagte SirWilfrid zu Mr. Mayhew und forderte Greta auf, Mrs. Vole ins Zimmer zu führen. «Wahrscheinlich sind wir drei leichtgläubige Narren, die sich von einem sympathischen jungen Mann einwickeln lassen.»

    In diesem Augenblick trat eine etwa fünfunddreißigjährige Frau mit kastanienbraunem Haar und schiefergrauen Augen sehr ruhig und gelassen ins Zimmer. Mr. Mayhew stellte sich und seinen Kollegen vor und ging mit teilnahmsvoller Miene auf sie zu,

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