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Die besten Crime-Stories.: Meistererzählungen der Queen of Crime

Die besten Crime-Stories.: Meistererzählungen der Queen of Crime

Titel: Die besten Crime-Stories.: Meistererzählungen der Queen of Crime Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Agatha Christie
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erhielt jedoch eine leichte Abfuhr.
    «Sie sind also Mr. Mayhew», sagte Romaine Vole, und in ihrer dunklen Stimme schwang ein leiser ironischer Unterton mit «Man hat mir in Ihrem Büro gesagt, daß ich Sie hier mit meinem Mami vorfinden würde. Aber wenn ich mich nicht irre, habe ich soeben meinen Mann unten in einen Wagen steigen sehen, und zwar in Begleitung von zwei Herren.»
    «Nun, meine liebe Mrs. Vole», legte sich hier Sir Wilfrid ins Mittel, «Sie dürfen sich nicht aufregenn» Er hielt jedoch betroffen inne, als er merkte, daß Mrs. Vole die Ruhe selber war, und fuhr etwas verlegen fort: «Wollen Sie nicht Platz nehmen?»
    Mrs. Vole setzte sich in den Sessel, den Sir Wilfrid ihr zurechtrückte, und Sir Wilfrid begann von neuem: «Es liegt durchaus kein Grund zur Beunruhigung vor, und Sie dürfen den Mut nicht sinken lassen.»
    «O nein, das werde ich auch nicht tun», erwiderte Mrs. Vole nach einer kleinen Pause.
    «Dann kann ich es Ihnen ja ruhig sagen: Ihr Mann ist soeben verhaftet worden.»
    «Wegen des Mordes an Miss Emily French?»
    «Ja, leider. Aber bitte regen Sie sich nicht auf.»
    «Sie sagen mir das dauernd, Sir Wilfrid, dabei bin ich doch ganz ruhig.»

    «Ja. Ich sehe, Sie sind sehr tapfer.»
    «Wenn es Ihnen Spaß macht, können Sie es so nennen.»
    «Vor allen Dingen muß man die Ruhe bewahren und mit Vernunft an die Sache herangehen.»
    «Das soll mir recht sein. Aber Sie dürfen mir nichts verheimlichen, Sir Wilfrid. Sie brauchen mich nicht zu schonen. Ich will alles wissen.» Ihre Stimme nahm eine andere Klangfarbe an, als sie hinzusetzte: «Ich möchte auch – das Schlimmste wissen.»
    Erleichtert über ihre sachliche Einstellung, begann Sir Wilfrid sie über das Verhältnis ihres Mannes zu Miss French auszuholen. Sie parierte seine Fragen mit großem Geschick und brachte ihn öfters in Verlegenheit Als er schließlich aus ihrem eigenen Munde vernahm, daß sie diese merkwürdige Freundschaft nicht gestört habe, erkIärte er begeistert: «Ich bewundere Ihre Haltung, Mrs. Vole, besonders da ich weiß, wie sehr Sie Ihren Mann lieben.»
    «So, Sie wissen, wie sehr ich meinen Mann liebe?» Sie lächelte ihn an. «Darf ich fragen, woher Sie das wissen?»
    «Ihr Mann hat es mir verraten. Er sprach von Ihrer Liebe in Worten, die mich wirklich bewegt haben.»
    Es entstand eine kleine Pause «Männer», sagte Mrs. Vole lakonisch, «sind mitunter sehr einfälltig.»
    Sir Wilfrid zog erstaunt die Augenbrauen hoch «Wie bitte?»
    «Es ist belanglos, Sir Wilfrid. Fahren Sie bitte fort.» Sir Wilfrid erhob sich und kam auf das Testament zu sprechen. «Kurz nachdem Miss French Ihrem Mann begegnete, hat sie ein neues Testament gemacht, in dem sie, abgesehen von kleineren Vermächtnissen, Ihrem Mann ihr ganzes Vermögen hinterlassen hat»
    «Ja.»
    «Das wissen Sie?» fragte Sir Wilfrid höchst erstaunt «Ich habe es in der Abendausgabe gelesen. «Ach so. Aber vorher hatten Sie keine Ahnung davon, wie? Ihr Mann doch wohl auch nicht?»
    Wiederum schien sie mit der Antwort zu zögern.
    «Hat er Ihnen das gesagt, Sir Wilfrid?»
    «Ja. Wollen Sie etwa das Gegenteil behaupten?»
    «Nein, O nein. Ich will gar nichts behaupten.»
    Sir Wilfrid nahm wieder an seinem Schreibtisch Platz «Mrs. Vole, es scheint kein Zweifel zu bestehen, daß Miss French Ihren Mann wie einen Sohn oder einen Lieblingsneffen betrachtete.»
    «Meinen Sie das wirklich?» Die Ironie in ihrer Stimme war unverkennbar und brachte Sir Wilfrid in eine gewisse Verlegenheit. Um so heftiger verteidigte er diese Ansicht.
    «Ja. Das ist meine Meinung. Ganz entschieden. Das könnte unter den Umständen auch als ganz natürlich und normal gelten.»
    «Was für Heuchler sind Sie doch in diesem Lande!» platzte Mrs. Vole heraus.
    Mr. Mayhew ließ sich vor Entsetzen in den nächsten Sessel fallen, während Sir Wilfrid sich bemühte, der Sache die Spitze abzubiegen:
    «Nun, meine liebe Mrs. Vole, Sie vertreten natürlich in diesen Dingen einen kontinentalen Standpunkt. Aber glauben Sie mir, es wäre im höchsten Grade unklug, den Eindruck zu erwecken, als habe Miss French für Ihren Mann andere hm Gefühle gehabt als die einer - Mutter oder sagen wir mal – einer Tante.»
    «O ja, wenn Ihnen das besser paßt, sagen wir ruhig -Tante.»
    «Man muß nämlich bei all diesen Dingen immer daran denken, was für eine Wirkung sie auf die Geschworenen haben.»
    «Darüber habe ich ziemlich viel nachgedacht»
    «Ganz recht, Mrs. Vole. Wir müssen Hand in

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