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Tonband sprechen, und das wird dann als Beweis genügen. Ich bin sicher, daß wir mit deiner Aussage durchkommen. Das Bundesgericht wird uns soweit wie möglich behilflich sein, aber sie müssen einen Beweis haben, um ein Urteil zu fällen . «
Jill sagte nichts .
»Nun, wie ist es?« fragte Frank .
»Was geschieht, wenn das Gericht zu einem Urteil gekommen ist?«
»Dann werden wir es vibrobestrahlen. Das rexoranische Bewußtsein auslöschen . Eines der auf Rexor IV stationierten irdischen Patrouillenschiffe wird ein Kommando aussenden, um die… hm… ursprünglichen Inhalte zu suchen.«
Jill keuchte. Sie drehte sich zu ihrem Bruder und starrte ihn verblüfft an. »Du meinst…«
»Oh, ja. Lester lebt noch. Irgendwo auf Rexor ist sein Bewußtsein gespeichert. In einer der alten Ruinenstädte. Wir werden sie dazu zwingen müssen, ihn herauszugeben. Sie werden sich weigern wollen, aber ihnen bleibt keine Wahl. Schon zuvor haben sie es getan. Dann wird er wieder bei dir sein. Lebendig und bei bester Gesundheit. Wie früher. Und dieser furchtbare Alptraum, in dem du nun lebst, wird der Vergangenheit angehören.«
»Ich verstehe.«
»Wir sind da.« Vor dem eindrucksvollen Gebäude der Bundeszollbehörde kam das Bodenfahrzeug zum Stillstand. Rasch stieg Frank aus und hielt die Tür für seine Schwester auf. Langsam kletterte Jill ins Freie.
»Alles in Ordnung?« fragte Frank.
»Alles in Ordnung.«
Als sie das Gebäude betraten, führten einige Zollagenten sie durch die Überwachungsschirme und dann durch einen langen Korridor. Jills hohe Absätze klapperten in dem unheilvollen Schweigen, das in diesem Trakt herrschte.
»Still, nicht wahr?« bemerkte Jyrank.
»Ein unfreundlicher Ort.«
»Betrachte es einfach als eine von diesen heldenhaften Polizeistationen aus den Videoserien.« Frank blieb stehen. Vor ihnen befand sich eine bewachte Tür. »Wir sind da.«
»Warte.« Jill wich zurück, und Panik verzerrte ihre Gesichtszüge. »Ich…«
»Wir werden warten, bis du bereit bist.« Frank bedeutete den Zollagenten, daß sie sie allein lassen sollten. »Ich verstehe, was jetzt in dir vorgeht. Es ist ein schmutziges Geschäft.«
Jill stand für eine Weile reglos da, hielt ihren Kopf gesenkt. Dann holte sie tief Atem, ballte die Fäuste. Ihr Antlitz glättete sich. »In Ordnung.«
»Du bist bereit?«
»Ja.«
Frank öffnete die Tür. »Wir sind da.«
Direktor Douglas und die drei Zollagenten drehten sich ihnen erwartungsvoll zu, als Jill und Frank eintraten. »Gut«, murmelte Douglas erleichtert. »Ich hatte schon damit begonnen, mir Sorgen zumachen.«
Der sitzende Mann stand langsam auf und legte seinen Mantel über seinen Arm. Fest umklammerte er den Elfenbeinknauf seines Spazierstocks, und man sah, daß seine Hände bebten. Er sagte nichts. Stumm sah er die Frau an, die den Raum betreten hatte. Frank folgte ihr.
»Das hier ist Mrs. Herrick«, sagte Frank. »Jill, das ist Zolldirektor Douglas.«
»Ich habe schon von Ihnen gehört«, sagte Jill leise.
»Dann sind Sie auch über unsere Arbeit informiert.«
»Ja. Ich bin informiert.«
»Es ist kein angenehmes Geschäft. Aber die Arbeit muß getan werden, und es ist nicht das erstemal, daß wir einem derartigen Problem gegenüberstehen. Ich weiß nicht, was Frank Ihnen bereits erzählt hat…«
»Er hat die Situation erklärt.«
»Gut.« Douglas war erleichtert. »Ich bin froh darüber. Es ist nicht leicht, dies zu erklären. Aber Sie wissen nun, was wir von Ihnen erwarten. Die bisherigen Fälle wurden alle in den Tiefen des Weltraums erledigt. Wir haben sie vibrobestrahlt und die ursprünglichen Gedankeninhalte von den Rexoranern zurückbekommen. Aber diesmal müssen wir nach den Buchstaben des Gesetzes vorgehen.« Douglas deutete auf einen Videorecorder. »Wir benötigen Ihre Aussage, Mrs. Herrick. Da keine körperliche Veränderung festgestellt werden konnte, besitzen wir keinen unmittelbaren Beweis, um ein Urteil zu erwirken. Alles, was wir dem Gericht präsentieren können, ist eine Zeugenaussage über die charakterlichen Veränderungen.«
Er reichte Jill das Aufnahmegerät des Videorecorders, und sie nahm es entgegen.
»Zweifellos wird Ihre Aussage von dem Gericht anerkannt werden. Das Gericht wird uns dann die Erlaubnis geben, so zu handeln wie wir es für richtig halten. Wenn alles korrekt verläuft, hoffen wir, die Dinge wieder so einzurichten, wie sie ursprünglich waren.«
Schweigend blickte Jill den Mann an, der ihr gegenüber an der Wand
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