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täuschen. Die ganze Erde ist auf euch Rexoraner vorbereitet. Ich bin überrascht, daß es Ihnen überhaupt gelungen ist, Rexor zu verlassen. Herrick muß außerordentlich unvorsichtig gewesen sein. Wir haben die anderen an Bord der Schiffe entdeckt. Und sie im tiefen Weltraum verschmort.«
»Herrick besaß ein Privatraumschiff«, flüsterte der sitzende Mann. »So entging er der Kontrolle durch die Station. Seine Ankunft ist nirgendwo verzeichnet. Er wurde einfach nicht kontrolliert.«
»Verschmort ihn!« befahl Douglas. Die drei Zollagenten bewegten sich vorwärts und hoben ihre Vibroröhren.
»Nein.« Frank schüttelte den Kopf. »Wir dürfen es nicht. Die Sachlage ist zu kompliziert.«
»Was wollen Sie damit sagen? Warum dürfen wir es nicht? Wir haben die anderen verschmort und…«
»Aber die haben wir im tiefen Weltraum ergriffen. Wir sind hier aber auf der Erde. Und hier gilt irdisches Recht, nicht das Militärgesetz.« Frank deutete auf den ruhig dasitzenden Mann. »Und dies ist ein menschlicher Körper. Er unterliegt dem normalen Zivilrecht. Wir müssen beweisen, daß er nicht Lester Herrick, sondern ein rexoranischer Infiltrant ist. Eine schwierige Aufgabe. Aber sie ist lösbar.«
»Wie?«
»Seine Frau. Herricks Frau. Sie muß es bezeugen. Jill Herrick kann den Unterschied zwischen Lester Herrick und diesem Ding feststellen . Sie weiß es – und ich glaube, daß wir es so vor ein Gericht stellen können . «
Es war später Nachmittag. Gemächlich rollte das Bodenfahrzeug über den Highway. Weder Frank noch Jill sagten etwas.
»So ist das also«, beendete Jill schließlich das Schweigen. Ihr Gesicht war grau. Ihre Augen waren trocken und hell, ausdruckslos. »Ich wußte, daß es zu schön war, um wahr zu sein.« Sie versuchte zu lächeln. »Es erschien mir alles so wundervoll.«
»Ich weiß«, sagte Frank. »Es ist eine furchtbare Angelegenheit. Wenn nur…«
»Warum?« fragte Jill. »Warum hat er – hat es das gemacht? Warum hat es Lesters Körper übernommen?«
»Rexor IV ist alt. Tot. Ein sterbender Planet. Das Leben ist dort dem Tode geweiht.«
»Jetzt erinnere ich mich. Er – es sagte etwas in dieser Richtung. Etwas über Rexor. Daß es froh sei, von dort fort zu sein.«
»Die Rexoraner sind eine alte Rasse. Die wenigen Überlebenden sind schwach. Seit Jahrhunderten haben sie sich bemüht, auszuwandern. Aber ihre Körper sind nicht widerstandsfähig genug. Einige versuchten zur Venus auszuwandern – und starben augenblicklich. Vor über einem Jahrhundert haben sie dieses System entwickelt.«
»Aber es weiß so viel. Über uns Menschen. Es beherrscht unsere Sprache.«
»Nicht ganz. Die Veränderung, die du bemerkt hast. Die seltsame Wortwahl. Weißt du, die Rexoraner besitzen nur ungenaue Kenntnisse über die Menschen. Was sie wissen, das haben sie von irdischen Objekten erfahren, die ihnen auf Rexor in die Hände fielen. Hauptsächlich waren es Bücher. Wissen aus zweiter Hand. Die Vorstellung der Rexoraner über die Erde basiert auf irdischer Literatur, die schon jahrhundertealt ist. Romantische Romane aus unserer Vergangenheit. Sprache, Gebräuche, Manieren – alles kennen sie nur aus alten irdischen Büchern.
Das führt also zu diesem seltsamen altertümlichen Benehmen. Natürlich, es hat die Erde studiert. Aber auf eine indirekte Weise, die es in die Irre führte.« Frank lächelte matt. »Die Rexoraner hinken zweihundert Jahre hinter der Zeit zurück – zu unserem Glück. Deshalb ist es uns möglich, sie zu entlarven.«
»Ist etwas Derartiges schon… oft passiert? War dies nicht das erstemal? Mir kommt es unglaublich vor.« Müde rieb Jill über ihre Stirn. »Wie ein Traum. Es fällt schwer zu glauben, daß es wirklich geschehen ist. Jetzt erst beginne ich zu verstehen, was das bedeutet.«
»Die Galaxis wimmelt von fremdartigen Lebensformen. Von parasitären und zerstörerischen Geschöpfen. Die irdischen Moralvorstellungen lassen sich nicht auf sie übertragen. Wir müssen ständig auf der Hut sein. Lester war unvorsichtig, arglos – und dieses Ding verdrängte ihn und übernahm seinen Körper.«
Frank blickte seine Schwester an. Jills Gesicht war ausdruckslos. Ein ernstes kleines Gesicht mit großen Augen und hübschen Zügen. Sie saß aufrecht da, blickte starr geradeaus, und sie hatte ihre kleinen Hände in ihrem Schoß gefaltet.
»Wir können es so einrichten, daß du nicht persönlich vor Gericht aussagen mußt«, fuhr Frank fort. »Du kannst deine Aussage auf
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