Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die besten Stories

Die besten Stories

Titel: Die besten Stories Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Philip K. Dick
Vom Netzwerk:
JUPITER, DIE BIS ZU ZWANZIG METER WEIT SPRINGEN KÖNNEN. ES BESTEHT DIE MÖGLICHKEIT, IHRE ZÜCHTUNGEN BEI FROSCHRENNEN EINZUSETZEN (WO DIESE ERLAUBT SIND) UND…
    Also hatte er im Jahre 2038 sein erstes Paar vom Jupiter importierter Riesenochsenfrösche erworben und damit begonnen, sie zwecks schnellen Profits in seinem Kondominium-Apartment zu züchten.
    Leopold, der teilhomöosthatische Hausmeister, hatte ihm freundlicherweise dafür gratis eine Kellerecke überlassen.
    Aber unter der relativ schwachen Schwerkraft der Erde waren die Frösche zu gewaltigen Sprüngen fähig, und der Keller schien zu klein für sie zu sein; wie grüne Ping - Pong-Bälle wurden sie bei ihren Sätzen von den Wänden zurückgeworfen und waren bald tot. Offensichtlich brauchte man mehr als einen Kellerraum im QEK-604-Apartmentgebäude, um einen Haufen von diesen verdammten Fröschen zu beherbergen, erkannte George.
    Und dann wurde auch ihr erstes Kind geboren. Allerdings war es ein reinrassiges Blobelkind; vierundzwanzig Stunden am Tag bestand es aus einer gallertartigen Masse, und George wartete vergeblich darauf, daß es menschliche Gestalt annehmen würde – und sei es auch nur für einen Augenblick.
    Als er und Vivian wieder einmal gleichzeitig menschliche Gestalt besaßen, sprach er sie herausfordernd darauf an.
    »Wie kann ich das überhaupt als mein Kind betrachten?« fragte er sie. »Für mich ist das eine… eine fremde Lebensform.« Er war enttäuscht und zugleich entsetzt. »Dr. Jones hätte das vorhersehen müssen; vielleicht ist es nur dein Kind – zumindest sieht es so aus wie du.«
    Tränen traten in Vivians Augen. »Du willst mich verletzen.«
    »Und ob ich das will! Wir haben gegen euch Kreaturen gekämpft – für uns wart ihr nichts anderes als Portugiesische Stechrochen.« Düster zog er seinen Mantel an. »Ich werde jetzt in das Versammlungslokal der Veteranen unnatürlicher Kriege gehen«, verkündete er. »Werde mit den Jungens ein paar Glas Bier trinken.« Kurze Zeit später befand er sich auf dem Weg zu seinen alten Kriegskameraden, froh, für einige Stunden das Apartmentgebäude verlassen zu können.
    Das Vereinsquartier des VuK befand sich in einem heruntergekommenen Betongebäude in einem der ältesten Bezirke von Los Angeles, stammte noch aus dem zwanzigsten Jahrhundert und benötigte dringend einen neuen Außenanstrich. Die Mittel des VuK waren allerdings sehr beschränkt, denn der Großteil der Mitglieder fristete, wie George Munster, von den UNO-Pensionen ihr Leben. Zumindest gab es dort einen Billardtisch und einen alten 3-D-Fernseher und ein paar Dutzend Cassetten mit Unterhaltungsmusik sowie ein Schachbrett. Gewöhnlich trank George dort einige Gläser Bier und spielte mit seinen Freunden Schach, ob diese nun in menschlicher Gestalt oder in der eines Blobels anwesend waren; dies war der einzige Ort, wo beide Erscheinungsformen akzeptiert wurden.
    An diesem Abend saß er mit Pete Ruggles zusammen, einem alten Kameraden, der wie er einen weiblichen Blobel geheiratet hatte, die sich gleich Vivian zeitweise in einen Menschen verwandelte.
    »Pete, ich kann so nicht mehr weitermachen. Statt einem Kind habe ich zu Hause einen Klumpen Gallert auf dem Teppich liegen. Mein ganzes Leben habe ich mich nach einem Kind gesehnt, und was habe ich bekommen? Etwas, das aussieht, als sei es an den Strand gespült worden.«
    Pete nippte an seinem Bier – im Augenblick besaß er ebenfalls menschliche Gestalt – und erwiderte: »Teufel, Teufel, George, du hast es wirklich nicht leicht. Aber du hast doch gewußt, auf was du dich einläßt, wenn du sie heiratest. Und, mein Gott, nach dem Mendelschen Gesetz wird das nächste Kind…«
    »Ich meine«, unterbrach George, »ich respektiere meine Frau nicht mehr; das ist die Ursache alldessen. Ich sehe sie als Ding an. Und mich auch. Wir sind beide Dinge.« Mit einem Zug leerte er sein Glas.
    »Aber vom Standpunkt der Blobels…« begann Pete nachdenklich.
    »Hör einmal, auf welcher Seite stehst du eigentlich?« erkundigte sich George.
    »Schrei mich nicht an«, verlangte Pete, »oder du fängst dir ein paar!«
    Einen Moment später droschen sie bereits aufeinander ein. Glücklicherweise verwandelte sich Pete in diesem Augenblick in einen Blobel, so daß niemand zu Schaden kam. George, der noch seine menschliche Gestalt besaß, hockte nun allein da, während Pete davonfloß und sich vermutlich auf die Suche nach einigen anderen Kameraden machte, die ebenfalls die Blobelform

Weitere Kostenlose Bücher