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Die besten Stories

Die besten Stories

Titel: Die besten Stories Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Philip K. Dick
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»Doktor, alles um mich herum bricht zusammen. Mein Mann hat ein Verhältnis mit einer anderen Frau… alles, was ich von ihr weiß, ist, daß ihr Name Nina lautet und daß sich die Miglieder des VuK bereits das Maul darüber zerreißen. Angeblich soll sie ein Mensch sein. Wir haben beide die Scheidung eingereicht. Und wir führen eine schreckliche rechtliche Auseinandersetzung wegen der Kinder.« Sie zog sittsam ihren Mantel zurecht. »Und ich bin in Umständen. Es ist unser viertes Kind.«
    »Ich bin darüber informiert«, bestätigte Dr. Jones. »Diesmal muß es ein reinblütiger Mensch werden, wenn man nach dem Mendelschen Gesetzt geht… obwohl es an sich nur für Mehrfachgeburten zutrifft.«
    »Ich war auf Titan«, fuhr Mrs. Munster bedrückt fort, »und habe dort mit juristischen und medizinischen Experten gesprochen, mit Gynäkologen und vor allem mit Erziehungsberatern; während der letzten Monate hat man mir alle möglichen Ratschläge erteilt. Jetzt bin ich wieder auf der Erde, und ich kann George nicht finden – er ist verschwunden.«
    »Ich wünschte, ich könnte Ihnen helfen, Vivian«, erklärte Dr. Jones. »Ich habe kurz mit Ihrem Mann gesprochen, doch er drückte sich nur sehr allgemein aus… anscheinend ist er jetzt ein solch erfolgreicher Unternehmer, daß es sehr schwer ist, ihn zu erreichen.«
    »Und wenn ich daran denke«, schluchzte Vivian, »daß sein ganzer Erfolg auf einer Idee beruht, die er von mir hat… Eine richtige Blobel-Idee…«
    »Eine Ironie des Schicksals«, nickte Dr. Jones. »Nun, wenn Sie Ihren Mann behalten wollen, Vivian…«
    »Das will ich unbedingt, Dr. Jones. Um offen zu sein, habe ich mich auf Titan einer Behandlung unterzogen, einer äußerst langwierigen und teuren… weil ich George doch so sehr liebe, sogar mehr liebe als mein eigenes Volk oder meinen Heimatplaneten.«
    »Sie meinen?« fragte Dr. Jones.
    »Durch die modernsten Techniken der medizinischen Wissenschaft des Sonnensystems«, erklärte Vivian, »bin ich stabilisiert worden, Dr. Jones. Jetzt behalte ich vierundzwanzig Stunden am Tag statt der früheren achtzehn Stunden meine menschliche Gestalt bei. Ich habe meine natürliche Körperform abgelegt, um meine Ehe mit George zu erhalten.«
    »Was für ein großes Opfer!« bemerkte Dr. Jones gerührt.
    »Aber wenn ich ihn doch nur finden könnte, Doktor…«
    Bei der Grundsteinlegung auf Io floß George Munster auf die Schaufel zu, streckte eine Pseudopodie aus, ergriff die Schaufel und warf damit einige symbolische Erdkrümel in die offene Grube. »Heute ist ein großer Tag«, erklärte er hohl mit Hilfe seines Stimmapparates, den er aus der schleimigen, plastischen Masse geformt hatte, aus dem sein einzelliger Körper bestand.
    »Richtig, George«, stimmte Ramarau zu, der mit den Dokumenten neben ihm stand.
    Der ionische Staatsbeamte, der wie George ein großer durchsichtiger Klumpen war, floß auf Ramarau zu, nahm die Dokumente an sich und dröhnte: »Ich werde sie an die Regierung weiterleiten. Ich bin sicher, daß sie in bester Ordnung sind, Mr. Ramarau.«
    »Dafür garantiere ich«, erklärte Ramarau dem Beamten. »Mr. Munster wird nie mehr seine menschliche Gestalt annehmen; er hat Gebrauch von den fortschrittlichsten Techniken der medizinischen Wissenschaft gemacht, um seine einzellige Körperform beizubehalten. Mr. Munster wird sich nicht mehr verändern.«
    »Dieser historische Augenblick«, telepatnierte der große Klumpen, der George Munster war, den zahllosen Blobels zu, die an der Zeremonie teilnahmen, »wird allen lonern, die daran teilhaben, einen höheren Lebensstandard verschaffen; Wohlstand wird dadurch diesem Lande geschenkt, und die Herstellung jenes Produktes, des Munster-Zauber-Magnetgürtels, der ja im Grunde eine Entwicklung dieser Welt ist, erhält dadurch die stolze Weihe, auf heimatlichem Grund und Boden zu erfolgen.«
    Die Blobels brachen in laute telepathische Jubelrufe aus.
    »Dies ist ein stolzer Tag in meinem Leben«, teilte George Munster ihnen mit, und dann begann er langsam zurück zu seinem Wagen zu fließen, wo bereits sein Chauffeur darauf wartete, ihn in sein auf Dauer angemietetes Hotelzimmer in Io City zu fahren.
    Eines Tages würde das Hotel ihm gehören. Die Gewinne aus seinem Geschäft legte er auf Io in Grundbesitz an; es war die patriotischste – und profitabelste – Möglichkeit, wie ihm andere loner, andere Blobels, mitgeteilt hatten.
    »Endlich bin ich ein erfolgreicher Mann«, telepathierte George Munster

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