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Die Bestie

Die Bestie

Titel: Die Bestie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A. E. van Vogt
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und Wohlgefälligen, die Barfliegen und Sexjäger, die konfusen Geister, die Antifrauen-Männer und die Antimänner-Frauen, die Schläger und Raufbolde, die Schwächlinge, die Dummen, die Närrischen und Törichten, die Armen und die Reichen, alle die würdelosen, ehrlosen, ärgerlichen, ängstlichen, unglücklichen, stumpfen, elenden Figuren dort draußen« – er wies mit der Hand, die halbe Welt einschließend – »und hier« – er wies auf sich selbst. »Alle jene Leute, die mit irgendwelchen idiotischen Errungenschaften prahlen, die gar keine Errungenschaften sind, wenn man erwägt, wozu sie tatsächlich in der Lage wären. Drei Milliarden Menschen haben es zugelassen, daß der größte Gehirnmechanismus im Universum verfällt und Strandgut wird, und es ist unsere vordringlichste Aufgabe, ihnen vor Augen zu führen, was sie getan haben und ihnen dabei zu helfen, sich aus der Verstrickung zu lösen.«
    »Was schlagen Sie vor?« fragte Anrella.
    Der große Mann schien sie nicht gehört zu haben. Voll Staunens fuhr er fort: »Ich habe mich schon seit langem über den katastrophalen Mangel an neuer schöpferischer Tätigkeit gewundert, und der einzige Grund hierfür ist, daß sich der Mensch in einem konfusen Durcheinander von Halbheiten verstrickt hat.«
    Er schüttelte den Kopf.
    »Ich fürchte, es wird nicht ganz so einfach sein«, meinte Anrella.
    Pendrake entschied, daß die Zeit gekommen war, mit den Allgemeinplätzen aufzuhören. Er sagte: »Ich glaube, Sie sollten die Armee nach Hause schicken, die Strafe für die Verurteilten auf fünf Jahre abändern, die gleichgemachten Frauen mit der Antidroge behandeln lassen, das Lambdon-Landprojekt unter Ihre Schirmherrschaft nehmen, diejenigen, die damit zu tun haben, nicht länger mit Gefängnishaft bestrafen, und mehr Frauen in administrative und exekutive Positionen zulassen ...«
    Anrellas Ellbogen traf ihn in diesem Moment. »Das genügt«, sagte sie in ärgerlichem Ton. »Jim, hör auf!«
    Pendrake schwieg überrascht. Er sah, daß ihn ihre Augen wütend anfunkelten. Er erkannte augenblicklich, daß sie herausgefunden hatte, was er tat.
    »In Ordnung«, entgegnete er langsam. »Ich höre auf.« Aber er wunderte sich über ihr Verhalten.

 
15
     
    Es war eine Stunde später.
    Die beiden Wagen des Präsidenten hatten sie eingeholt, und Pendrake versicherte Jefferson Dayles, daß er die Fahrt ungefährdet in seinem eigenen Wagen fortsetzen könnte, und daß er selbst mit seiner Frau zur Ranch zurückkehren würde.
    Niemand unternahm den Versuch, sie aufzuhalten.
    Sobald sie um eine Wegbiegung außer Sicht waren, sagte Anrella: »Halte bitte den Wagen an.«
    Pendrake war erstaunt, kam jedoch der Aufforderung nach.
    Sie sagte ärgerlich: »Du hast telepathische Hypnose angewendet!«
    »Na, und?« Er war unbekümmert.
    »Das hier!« Sie hatte in ihrer Tasche herumgesucht. Jetzt förderte sie eine winzige Taschenlampe zutage. Die Lampe strahlte auf und blendete ihn mit einem fast blau-weißen Licht. Das Licht schien auf etwas in seinem Gehirn abgestimmt zu sein, denn es verursachte einen stechenden Schmerz tief im Innern seines Kopfes. Pendrake schrie unwillkürlich auf.
    Er war gewahr, daß sie etwas sagte, doch er hörte ihre Worte nicht. Schließlich schaltete sie die Lampe wieder aus. Eine Pause herrschte. Dann hörte er sie sagen: »Von nun an hast du diese Fähigkeit nicht mehr.«
    Pendrake zwinkerte mit den Augen. Er war anscheinend völlig unverletzt und bei Bewußtsein. Er starrte sie an. »Du hast mich mechanisch hypnotisiert?« fragte er vorwurfsvoll.
    »Nein. Ich habe bloß ein Gehirnmuster geändert.« Sie sprach entschlossen. »Jim, es ist wirklich ganz einfach. Es geht nicht, daß wir jemanden in unserer Gruppe oder in der Welt haben, der die Fähigkeit besitzt, andere Menschen ohne ihr Wissen zu beeinflussen.«
    »Ich habe sie nur dazu benutzt, die Demokratie wiederherzustellen, wie du gesehen hast.«
    »Die Demokratie muß ihre Rettung selbst bewerkstelligen«, entgegnete sie heftig. »Sie kann nur so schnell fortschreiten, wie es die Menschen können.«
    Pendrake meinte voller Verachtung: »Das ist eine seltsame Feststellung aus dem Mund des wirklichen Oberhauptes des Lambton-Projekts!«
    »Wir haben unsere Lektion gelernt«, entgegnete sie bitter. »Private Individuen können nicht einfach ihre Regierung abschaffen. Eine kleine Interessengruppe innerhalb eines Landes kann sich nicht in eine höhere moralische Position erheben und Herrgott

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