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Die Bestie

Die Bestie

Titel: Die Bestie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A. E. van Vogt
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spielen. Wir haben bereits achthundert Tote zu beklagen, Jim, und wenn wir nicht bald Regierungshilfe bekommen, wird die gesamte Lambton-Siedlung auf der Venus von dieser Ragnarök-Organisation erobert werden. Sie wissen, wo wir sind.«
    »Soweit wird es nicht kommen.« Pendrake schüttelte den Kopf und erzählte ihr von der Expedition zum Mond, die Präsident Dayles angeordnet hatte. Dann sagte er: »Anrella, ich brauche Waffen und jemanden der mich schleunigst zu einer gewissen Felswand im mittleren Westen bringt. Ich muß einen Sprung durch den Weltraum zum Mond unternehmen.«
    Er beschrieb den Ort, die Hintergründe seines Wunsches und den gegenwärtigen Stand der Situation.
    Anrellas Augen waren groß, als er zum Ende kam. »Ich werde das Raumschiff rufen«, sagte sie schnell. Dann: »Aber warum wartest du nicht ein oder zwei Tage, bis wir einige unserer jungen Leute zusammentrommeln können, um dir einen Begleitbrief mitzugeben? Du wirst Hilfe benötigen.«
    Pendrake dachte an Eleanore und schüttelte den Kopf. »Ich schaudere innerlich vor Wut und Grauen, seitdem mein Gedächtnis zurückgekehrt ist. Schicke sie hinter mir her; ich kann nicht länger warten.«
    Sie blickte einen Moment lang reglos in die Ferne, einen schmerzlichen Ausdruck auf dem Gesicht. Dann sagte sie leise: »Ich verstehe, Jim.«
    Als sie sich auf dem Weg in den mittleren Westen befanden, erzählte er ihr von dem Mondvolk und schloß mit den Worten: »Es stimmt damit überein, was du gesagt hast. Die Zuflucht, die sie mir angeboten haben, lag derart weit außerhalb meiner Wirklichkeitssphäre, daß ich eher bereit gewesen wäre, es auf einen Kampf mit dem Säbelzahntiger ankommen zu lassen. Offensichtlich enthält das Bewußtsein des sich im letzten animalischen Entwicklungsstadium befindlichen Menschen bereits die nebelhafte Erkenntnis des ersten wirklich menschlichen Stadiums, das sich allmählich am Horizont der Evolution abzuzeichnen beginnt. In meinen totipotenten Phasen habe ich gezeigt, wie das ungefesselte menschliche Gehirn sein könnte. Doch ich fühle, daß die Evolution des Gehirns noch nicht abgeschlossen ist. Was wir zu verstehen in der Lage sein werden, wenn es seine nächste Umwandlung durchgemacht hat, mag nicht den geringsten Zusammenhang damit haben, wie wir heute sind. Vielleicht werden wir dann das Mondvolk verstehen können.«
    Die Unterhaltung endete, als die Flugmaschine an dem gewissen Punkt mitten in der Luft über der neugebauten Autostraße anlangte. Unter Pendrakes Leitung führte sie ein kleines Manöver aus, und dann war es Zeit, Abschied zu nehmen.
    »Du brauchst dich nicht zu quälen!« sagte Anrella, als sie ihn küßte. »Ich kann mich glücklich schätzen, dich überhaupt gehabt zu haben, und ich trete dich nun aus freien Stücken an deine Eleanore ab. Wir sehen uns wieder.«
    Entschlossen ging Pendrake zur Tür und dann die kleine Treppe hinunter, die aus dem Schiff herausgeklappt worden war. Die letzte Stufe hing direkt vor dem Punkt, an dem der Energiefluß begann.
    Darauf stehenbleibend, streckte er vorsichtig den Arm aus, sah seine Hand verschwinden und trat dann ohne Bedenken in die freie Luft hinaus.
    Es kam das gleiche Gefühl, wie er es vom ersten Mal in Erinnerung hatte – daß er von einem undurchdringlichen, schwarzen Nebel umgeben war. Im nächsten Augenblick ...
    Es wurde hell und fast im selben Moment schmetterte ein steinharter Gegenstand gegen seinen Schädel. Mit einem Krach stürzte er schwer auf den metallenen Boden und wurde bewußtlos.

 
16
     
    Als Pendrake wieder zu sich kam, wußte er nicht, wieviel Zeit verstrichen war.
    Seine Hände waren auf seinem Rücken gefesselt. Über ihm stand der Große Trottel.
    Die Umgebung war erschreckend vertraut. Dort, wenige Meter entfernt, erstreckte sich die Felskante des Abgrunds.
    Der Neandertaler lachte guttural in sich hinein. Er befand sich offensichtlich im Zustand großer Heiterkeit. »Jetzt kann ich mich endlich ausruhen. All die vielen Monate lang hast du mich in Atem gehalten, und ich mußte zulassen, daß Devlin und seine Kerle jene zweite Siedlung bekamen, weil ich nicht wußte, was du im Schilde führtest. Natürlich habe ich diese kleine Falle hier gebaut, um dich kaltzustellen, solltest du jemals wieder erscheinen. Jetzt habe ich dich. Jetzt kann ich auf die Kerle Jagd machen, bis sie um Gnade winseln.«
    Er hielt inne, um Atem zu holen. Dann: »Wir machen genau dort weiter, wo wir aufgehört haben, Pendrake. Die Teufelsbestie

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