Die Bibel - Neues Leben
verschonen? 25 Ganz sicher würdest du die Gerechten nicht zusammen mit den Schuldigen töten und die einen genauso behandeln wie die anderen! Sollte nicht der Richter der ganzen Welt gerecht handeln?«
26 Und der HERR antwortete ihm: »Wenn ich in Sodom 50 Gerechte finde, werde ich um ihretwillen die ganze Stadt verschonen.«
27 Da begann Abraham noch einmal: »Ich habe es gewagt, mit dem HERRN zu sprechen, obwohl ich nur ein sterblicher Mensch bin. 28 Vielleicht fehlen ja noch fünf zu den 50 Gerechten. Wirst du wegen dieser fünf die Stadt zerstören?«
Und der HERR sprach: »Wenn ich 45 finde, werde ich sie nicht zerstören.«
29 Abraham beharrte: »Angenommen, es lassen sich nur 40 finden?«
Und der HERR antwortete: »Dann werde ich sie wegen der 40 verschonen.«
30 »Ärgere dich nicht, mein HERR , wenn ich noch einmal rede«, bat Abraham. »Angenommen, es sind nur 30?«
Und der HERR sprach: »Ich werde es nicht tun, wenn ich 30 finde.«
31 Da sagte Abraham: »Ich habe es gewagt, mit meinem HERRN zu sprechen. Angenommen, es gibt nur 20?«
Und der HERR antwortete: »Dann will ich sie wegen der 20 nicht zerstören.«
32 Schließlich sagte Abraham: » HERR , bitte werde nicht zornig. Ich will nur noch ein letztes Mal reden! Angenommen, es finden sich dort nur zehn?«
Und der HERR sprach: »Dann will ich sie wegen der zehn nicht zerstören.«
33 Nach diesem Gespräch mit Abraham ging der HERR fort und Abraham kehrte nach Hause zurück.
19
Sodom und Gomorra werden zerstört 1 Am Abend erreichten die beiden Engel Sodom. Lot saß gerade beim Stadttor. Als er sie sah, stand er auf und ging ihnen entgegen. Er verneigte sich tief vor ihnen. 2 »Meine Herren«, sagte er, »kommt in mein Haus, lasst euch die Füße waschen und seid meine Gäste für die Nacht. Morgen früh könnt ihr dann weiterreisen.«
»Nein«, antworteten sie, »wir wollen auf dem Marktplatz übernachten.«
3 Aber Lot drängte sie so lange, bis sie mit ihm in sein Haus kamen. Dort bereitete er für sie ein gutes Essen zu, backte frisches Brot und sie aßen. 4 Noch ehe sie sich schlafen gelegt hatten, kamen alle Männer Sodoms – junge und alte – und umstellten das Haus. 5 Sie schrien: »Lot, wo sind die Männer, die heute Abend zu dir gekommen sind? Schick sie zu uns heraus, wir wollen uns an ihnen befriedigen!« 6 Lot ging zu ihnen vors Haus und schloss die Tür hinter sich zu. 7 »Meine Brüder«, bat er, »begeht doch kein solches Verbrechen! 8 Seht doch, ich habe zwei Töchter, die noch mit keinem Mann geschlafen haben. Die kann ich zu euch herausbringen. Tut mit ihnen, was ihr wollt. Nur lasst diese Männer in Ruhe, denn deshalb sind sie in mein Haus gekommen.«
9 »Mach, dass du fortkommst!«, riefen sie. »Du hast dich als Fremder bei uns niedergelassen und jetzt spielst du dich als Richter über uns auf! Wir werden dich noch schlimmer zurichten als diese beiden Männer.« Sie stürzten sich auf Lot und wollten die Haustür aufbrechen. 10 Da zogen die beiden Engel ihn ins Haus und verschlossen die Tür. 11 Sie schlugen die Männer vor der Tür mit Blindheit, sodass sie die Tür nicht mehr finden konnten.
12 »Hast du noch irgendwelche Verwandten in der Stadt – Schwiegersöhne, Söhne, Töchter oder sonst jemand von der Familie?«, fragten die Engel Lot. »Dann bring sie aus der Stadt heraus. 13 Denn wir werden die Stadt dem Erdboden gleichmachen. Schwere Klagen über diesen Ort sind vor den HERRN gekommen und er hat uns beauftragt ihn zu vernichten.«
14 Da lief Lot zu den Verlobten seiner Töchter und bat sie: »Schnell, verlasst die Stadt! Denn der HERR wird sie zerstören.« Die jungen Männer aber lachten ihn aus.
15 Bei Tagesanbruch drängten die Engel Lot: »Nimm deine Frau und deine beiden Töchter. Geh los, damit du nicht umkommst, wenn das Gericht über die Stadt hereinbricht.«
16 Als Lot immer noch zögerte, nahmen die Engel ihn, seine Frau und seine Töchter bei der Hand und führten sie aus der Stadt hinaus, denn der HERR wollte sie verschonen. Außerhalb der Stadt ließen die Engel sie wieder los. 17 »Lauf um dein Leben!«, warnten die Engel ihn. »Bleib nirgends stehen und schau dich nicht um! Flieh in die Berge, damit du nicht umkommst.«
18 »Ach, Herr, bitte nicht«, bat Lot. 19 »Du warst so gnädig und hast mir das Leben gerettet! Aber ich schaffe es nicht mehr bis ins Gebirge, bevor das Unglück über die Stadt hereinbricht und mich in den Tod reißt. 20 Jenes Dorf ist nahe genug, um dorthin zu
Weitere Kostenlose Bücher