Die Bibel - Neues Leben
fliehen. Es ist doch nur klein. Ich will mich dort in Sicherheit bringen. Ist es nicht klein genug, damit ich in ihm am Leben bleiben kann?«
21 »Gut«, antwortete ihm einer der Engel, »ich will auch diese Bitte erfüllen und dieses Dorf nicht zerstören. 22 Bring dich schnell dort in Sicherheit. Denn ich kann nichts tun, bevor du nicht dort bist.« Darum wurde das Dorf Zoar 41 genannt.
23 Die Sonne ging gerade auf, als Lot das Dorf erreichte. 24 Da ließ der HERR Feuer und Schwefel vom Himmel auf Sodom und Gomorra regnen. 25 Er machte die Städte dem Erdboden gleich, zusammen mit der ganzen Ebene. Er tötete alle Bewohner und vernichtete alles, was dort wuchs. 26 Lots Frau aber schaute auf der Flucht zurück und erstarrte zu einer Salzsäule.
27 Früh an diesem Morgen eilte Abraham zu der Stelle, wo er mit dem HERRN gesprochen hatte. 28 Er schaute auf Sodom und Gomorra und die ganze Umgebung hinunter und sah von dort Rauch und Qualm wie aus einem Ofen aufsteigen. 29 Doch Gott hatte Abrahams Bitte erhört: Er hatte zwar die Städte zerstört, in denen Lot gewohnt hatte, Lot selbst aber in Sicherheit gebracht.
Lot und seine Töchter 30 Lot hatte Angst in Zoar zu bleiben. Deshalb zog er sich mit seinen beiden Töchtern in eine Höhle oben in den Bergen zurück, wo er von da an lebte. 31 Eines Tages sagte die ältere Tochter zur jüngeren: »Hier gibt es weit und breit keinen Mann, mit dem wir schlafen können, und unser Vater ist alt. 32 Komm, wir machen ihn mit Wein betrunken und schlafen dann mit ihm. So werden wir durch unseren Vater zu Kindern kommen.« 33 Noch am selben Abend machten sie ihn betrunken, und die ältere Tochter ging zu ihm und schlief mit ihrem Vater. Dieser aber merkte nicht, wie sie sich zu ihm legte und wieder aufstand.
34 Am nächsten Morgen sagte die ältere Tochter zur jüngeren: »Letzte Nacht habe ich mit unserem Vater geschlafen. Wir wollen ihn heute Abend noch einmal mit Wein betrunken machen. Dann geh du zu ihm hinein und schlaf mit ihm. Auf diese Weise werden wir zu Kindern kommen.« 35 Also machten sie ihn an diesem Abend wieder betrunken, und die jüngere Tochter ging zu ihm und schlief mit ihm. Lot merkte auch diesmal nicht, wie sie sich zu ihm legte und wieder aufstand. 36 So wurden beide Töchter Lots von ihrem Vater schwanger.
37 Als die ältere Tochter einen Sohn bekam, nannte sie ihn Moab 42 . Moab wurde der Stammvater der Moabiter. 38 Die jüngere Tochter bekam einen Sohn und nannte ihn Ben-Ammi 43 . Dieser wurde der Stammvater der Ammoniter.
20
Abraham betrügt Abimelech 1 Abraham zog südwärts in den Negev und lebte eine Zeit lang zwischen Kadesch und Schur, bevor er sich in der Stadt Gerar niederließ. 2 Den Leuten dort erzählte er, dass seine Frau Sara seine Schwester sei. Und so ließ König Abimelech von Gerar Sara in seinen Palast holen.
3 In der Nacht erschien Gott Abimelech im Traum und sagte zu ihm: »Du musst sterben. Denn die Frau, die du dir genommen hast, ist verheiratet.«
4 Da Abimelech jedoch noch nicht mit Sara geschlafen hatte, entgegnete er: »Herr, willst du sogar einen Unschuldigen töten? 5 Abraham sagte zu mir: ›Sie ist meine Schwester‹, und sie selbst bestätigte: ›Ja, er ist mein Bruder.‹ Ich habe mit reinem Gewissen gehandelt!«
6 »Ja, ich weiß es«, antwortete Gott. »Deshalb habe ich dich davor bewahrt gegen mich zu sündigen, und ließ es nicht zu, dass du sie berührst. 7 Schick sie jetzt zu ihrem Mann zurück, denn er ist ein Prophet. Er wird dann für dich beten. So bleibst du am Leben. Wenn du sie aber nicht zu ihm zurückschickst, wirst du und alle deine Angehörigen sterben.«
8 Am nächsten Morgen stand Abimelech früh auf und ließ alle seine Leute zu sich kommen. Als er ihnen berichtete, was vorgefallen war, bekamen sie große Angst. 9 Dann ließ Abimelech Abraham rufen. »Warum hast du uns das angetan?«, wollte er wissen. »Was habe ich dir getan, dass du über mich und mein Volk so eine schwere Schuld bringst? So etwas darf man nicht tun! 10 Was hast du damit beabsichtigt?«
11 Abraham antwortete: »Ich glaubte, die Bewohner dieser Stadt hätten keine Ehrfurcht vor Gott. Ich befürchtete, sie würden mich wegen meiner Frau töten. 12 Übrigens ist sie tatsächlich meine Schwester. Wir haben beide denselben Vater, aber verschiedene Mütter, und ich habe sie geheiratet. 13 Als Gott mich aus meiner Heimat in die Fremde schickte, bat ich sie: ›Tu das mir zuliebe: Gib dich überall, wo wir auch hinkommen, als meine
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