Die Bibel - Neues Leben
»Schreit nicht, ja redet nicht einmal«, befahl Josua. »Ich will keinen Ton von euch hören, bis ich euch befehle zu schreien. Dann schreit!« 11 Und so wurde die Lade des HERRN jeden Tag einmal um die Stadt getragen; danach kehrten alle zurück und verbrachten die Nacht im Lager.
12 Am nächsten Morgen stand Josua früh auf, und die Priester trugen wieder die Lade des HERRN . 13 Die sieben Priester mit den Widderhörnern gingen vor der Lade des HERRN und bliesen ununterbrochen ihre Hörner. Vor den Priestern mit den Hörnern marschierten bewaffnete Krieger und das Volk folgte der Lade des HERRN . Die ganze Zeit wurden die Hörner geblasen. 14 Am zweiten Tag umrundeten sie die Stadt einmal und kehrten ins Lager zurück. So machten sie es sechs Tage lang.
15 Am siebten Tag gingen die Israeliten bei Tagesanbruch los und umrundeten die Stadt auf dieselbe Art sieben Mal. Nur an diesem Tag gingen sie sieben Mal um die Stadt herum. 16 Während der siebten Umrundung, als die Priester ins Horn bliesen, befahl Josua dem Volk: »Schreit! Denn der HERR hat die Stadt in eure Hand gegeben! 17 Als ein Opfer für den HERRN soll die Stadt und alles, was darin ist, bis auf den Grund zerstört werden 8 . Nur die Prostituierte Rahab und alle, die in ihrem Haus sind, sollen am Leben bleiben, denn sie hat unseren Kundschaftern Unterschlupf gewährt. 18 Ihr dürft euch nichts von dem, was zur Vernichtung bestimmt ist nehmen, sonst gebt ihr euch und das Lager Israels der Vernichtung preis und stürzt es ins Unglück. 19 Alle Gegenstände aus Silber, Gold, Kupfer oder Eisen sind dem HERRN geweiht und müssen in seine Schatzkammer gebracht werden.«
20 Die Priester bliesen die Hörner. Als die Israeliten das hörten, schrieen sie so laut sie konnten. Da stürzten die Mauern Jerichos zusammen, und die Israeliten drangen geradewegs in die Stadt ein und eroberten sie. 21 Alles, was darin war – Männer und Frauen, Junge und Alte, Rinder, Schafe, Ziegen und Esel –, alles wurde vernichtet.
22 Zu den beiden Kundschaftern sagte Josua: »Geht zum Haus der Prostituierten und holt sie und ihre ganze Familie heraus, wie ihr versprochen habt.«
23 Die jungen Männer, die die Stadt ausgekundschaftet hatten, gingen hinein und holten Rahab und ihre ganze Familie; ihren Vater, ihre Mutter, ihre Brüder und alle anderen Verwandten. Sie brachten sie in die Nähe des israelitischen Lagers.
24 Danach brannten die Israeliten die Stadt vollständig nieder. Nur die silbernen, goldenen, kupfernen und eisernen Gegenstände wurden in die Schatzkammer des Hauses des HERRN gebracht. 25 Die Prostituierte Rahab und alle ihre Verwandten wurden von Josua verschont, weil sie die Kundschafter versteckt hatte, die Josua nach Jericho geschickt hatte. Noch heute lebt sie beim israelitischen Volk.
26 Damals sprach Josua folgenden Fluch aus: »Verflucht sei vor dem HERRN jeder, der es wagt, die Stadt wieder aufzubauen. Wenn er den Grundstein legt, soll sein ältester Sohn sterben. Wenn er die Tore errichtet, soll er seinen jüngsten Sohn verlieren.«
27 So war der HERR an Josuas Seite, und er wurde im ganzen Land berühmt.
7
Ai besiegt die Israeliten 1 Doch die Israeliten veruntreuten Dinge, die dem HERRN geweiht werden sollten. 9 Ein Mann namens Achan hatte einige Gegenstände an sich genommen, und der HERR wurde sehr zornig über die Israeliten. Achan war der Sohn Karmis, aus dem Geschlecht Sabdis, von der Sippe Serach vom Stamm Juda.
2 Von Jericho aus schickte Josua ein paar Männer in die Stadt Ai, östlich von Bethel, bei Bet-Awen. Er sagte zu ihnen: »Geht nach Ai und erkundet die Gegend.« Sie gingen und gehorchten. 3 Nach ihrer Rückkehr erzählten sie ihm: »Es ist eine kleine Stadt, 2.000 bis 3.000 von uns könnten sie einnehmen und zerstören. Es ist nicht nötig, dass das ganze Volk dorthin zieht.«
4 Daraufhin zogen etwa 3.000 Krieger gegen Ai, die jedoch vernichtend geschlagen wurden. Die Männer aus Ai 5 verfolgten die Israeliten von den Stadttoren aus bis zu den Steinbrüchen 10 und töteten 36 von ihnen am Berghang. Die Israeliten waren vor Angst wie gelähmt und ihr Mut schmolz dahin.
6 Josua und die Anführer Israels zerrissen ihre Kleider, streuten sich Staub ins Haar und warfen sich bis zum Abend vor der Lade des HERRN zu Boden. 7 Josua rief: »Ach, Allmächtiger HERR , warum hast du uns über den Jordan gebracht, wenn du uns nun von den Amoritern töten lassen willst? Wären wir doch nur damit zufrieden gewesen, auf der anderen Seite des
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