Die Bibel - Neues Leben
den Feinden als Beute zufallen: Der ganze Reichtum, die vielen Kostbarkeiten, selbst die Schätze der Könige von Juda sollen nach Babel geschafft werden. 6 Du aber, Paschhur, sollst mit deiner ganzen Familie gefangen nach Babel verschleppt werden. Dort wirst du sterben und begraben werden: du und alle deine Freunde, denen du falsch geweissagt hast.‹«
Jeremias Klage 7 O HERR , du hast mich überredet, und ich habe mich überreden lassen. Du hast mich überwältigt und den Kampf gewonnen. Für alle Welt bin ich zur Zielscheibe des Spottes geworden – tagaus, tagein. 8 Wann immer ich auch rede, immer muss ich rufen: »Gewalt und Zerstörung kommt über euch!« Die Worte des HERRN haben mir nur Schmach und Schande eingebracht. 9 Manchmal will ich aufgeben und sage mir: »Ich will meinen Auftrag vergessen, ich will nicht mehr im Namen des HERRN reden!« Dann aber brennt es in mir wie ein rasendes Feuer. Und so sehr ich mich mühe, es zu ertragen: Ich kann es einfach nicht!
10 Ich habe die Gerüchte, die hinter meinem Rücken verbreitet werden, gehört. Sie nennen mich »Überall herrscht Grauen«. Und sie sagen: »Zeigt ihn an! Kommt, lasst uns ihn anzeigen!« Sogar meine besten Freunde lauern darauf, dass ich irgendetwas falsch mache. Sie sagen: »Vielleicht lässt er sich hereinlegen, dann bekommen wir ihn in unsere Gewalt und können uns an ihm rächen!«
11 Aber der HERR steht mir zur Seite. Er ist ein starker Held. Darum müssen meine Feinde stolpern und können mich nicht besiegen. Voller Enttäuschung müssen sie einsehen, dass ihre Pläne misslungen sind. Sie erleiden eine Schmach, die ewig unvergessen bleiben wird. 12 HERR , Allmächtiger, der du den, der sich zu dir hält, bis ins tiefste Innere prüfst: Lass mich erleben, wie du Rache an ihnen nimmst, denn ich habe meine Sache in deine Hände gelegt. 13 Singt Lieder für den HERRN und lobt ihn! Denn er rettet den Armen aus der Gewalt seiner Feinde.
14 Der Tag soll verflucht sein, an dem ich geboren wurde! Kein Segen soll auf dem Tag liegen, an dem mich meine Mutter zur Welt brachte! 15 Verflucht sei auch der Bote, der meinem Vater die Nachricht brachte: »Freu dich: Dir ist ein Sohn geboren!« 16 Diesem Mann soll es genauso ergehen wie den Städten, die der HERR erbarmungslos dem Erdboden gleichmachte: Morgens soll er lautes Klagen hören, mittags von Kriegslärm bedroht sein. 17 Warum hat mich der HERR nicht schon vor meiner Geburt sterben lassen? Dann wäre der Körper meiner Mutter mein Grab geworden, sie wäre für immer schwanger geblieben. 18 Warum nur musste ich bei meiner Geburt den Mutterleib verlassen? Mein ganzes Leben besteht nur aus Kummer und Sorgen, und jeder Tag bringt mir Schimpf und Schande.
21
Keine Rettung vor Babel 1 Der HERR sprach ein weiteres Mal zu Jeremia, als Paschhur, der Sohn Malkijas, und der Priester Zefanja, der Sohn Maasejas, zu ihm kamen. Sie sollten Jeremia im Auftrag des Königs Zedekia sagen: 2 »Der babylonische König Nebukadnezar hat uns überfallen. Befrage doch den HERRN für uns! Vielleicht vollbringt der HERR ein Wunder, wie er es schon so oft getan hat, und Nebukadnezar wird zum Abzug gezwungen.«
3 Jeremia antwortete ihnen: »Geht zurück zu König Zedekia und antwortet ihm: 4 ›So spricht der HERR , der Gott Israels: Eure Soldaten kämpften bisher außerhalb der Stadtmauern gegen den babylonischen König und gegen die Chaldäer, die euch belagern. Aber ich will selbst dafür sorgen, dass sie sich wieder in die Stadt zurückziehen müssen. 5 Ich selbst werde gegen euch in den Kampf ziehen, mit hocherhobener Hand und starkem Arm, zornig und voller Wut! 6 Ich will eine verheerende Seuche in die Stadt kommen lassen, an der alle Bewohner dieser Stadt, sowohl Menschen als auch Tiere, sterben sollen. 7 Der HERR spricht: Dann aber will ich König Zedekia mitsamt seinem Gefolge und allem Volk in die Hand Nebukadnezars geben, soweit sie nicht an der Pest, im Krieg oder vor Hunger gestorben sind. In die Hände ihrer Feinde sollen sie fallen; die werden sie ohne Erbarmen erschlagen.‹
8 Zum Volk sag Folgendes: ›So spricht der HERR : Ihr müsst euch entscheiden, was ihr haben wollt: das Leben oder den Tod. 9 Wer in Jerusalem bleibt, wird durch Krieg, Hunger oder die Pest sterben. Wer sich aber aus der Stadt hinauswagt und sich den Chaldäern ergibt, die euch belagern, der wird leben. 10 Denn ich habe beschlossen, Unheil über die Stadt zu bringen und nichts Gutes, spricht der HERR . Der babylonische König wird
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