Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Bibel - Neues Leben

Die Bibel - Neues Leben

Titel: Die Bibel - Neues Leben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brockhaus
Vom Netzwerk:
dass dem König aus dieser Regelung kein Schaden entstand, mussten die Statthalter den drei Bevollmächtigten regelmäßig nachweisen, dass sie ihr Amt im Sinne des Königs ausübten. 4 Es zeigte sich bald, dass Daniel klüger war als die anderen Statthalter und königlichen Bevollmächtigten, denn er besaß einen außergewöhnlich scharfen Verstand. Deshalb überlegte sich der König, Daniel die Verwaltung des gesamten Reiches anzuvertrauen. 5 Da suchten die anderen königlichen Bevollmächtigten und Statthalter einen Grund zur Anklage gegen Daniel bezüglich seiner Amtsführung. Aber Daniel führte sein Amt so zuverlässig und gewissenhaft aus, dass sie ihm nicht den geringsten Fehler nachweisen konnten – sie fanden einfach keinen Grund zur Anklage oder Beschwerde. 6 Da sagten sich die Männer: »Es gibt nur eine Sache, bei der wir Daniel fassen können – und das ist der Glaube an seinen Gott.«
    7 Daraufhin bestürmten die königlichen Bevollmächtigten und Statthalter den König und sagten zu ihm: »Lang lebe König Darius! 8 Sämtliche Beamten des Reiches, die Präfekten und Statthalter, die Minister sowie die mit der Ausübung der Verwaltung betrauten Beamten sind sich einig, dass du, o König, ein königliches Gesetz erlassen solltest, das folgenden Befehl enthält: Jeder, der innerhalb der nächsten 30 Tage statt an dich an irgendjemand anders eine Bitte richtet – sei es an einen Gott oder an einen Menschen –, soll in die Löwengrube geworfen werden. 9 Lass dieses Gebot schriftlich in einer Urkunde festhalten und bestätige es mit deiner Unterschrift, damit es nicht geändert werden kann. Nach dem Gesetz der Meder und Perser ist ein solches Gesetz unwiderruflich.« 10 Daraufhin ließ König Darius das Gesetz aufschreiben und unterzeichnete es.
    11 Daniel wusste, dass dieses Gesetz vom König erlassen worden war. Er ging in das obere Stockwerk seines Hauses, wo er die Fenster, die nach Jerusalem zeigten, immer geöffnet hielt. Trotz des Verbotes kniete er sich nieder, dankte und lobte Gott und flehte ihn an, wie er es auch sonst dreimal täglich machte. 12 Da stürmten jene Männer herein und fanden Daniel, wie er seine Bitten vor Gott brachte und ihn um Erbarmen anflehte. 13 Schnell liefen sie zum König und erinnerten ihn an sein königliches Gesetz: »O König, hast du nicht ein Gesetz unterzeichnet, dass jeder, der innerhalb der nächsten 30 Tage statt an dich an irgendjemand anderen eine Bitte richtet – sei es an einen Gott oder an einen Menschen –, in die Löwengrube geworfen werden soll?« – »Ja«, antwortete der König. »Dieser Beschluss steht fest. Es handelt sich um ein Gesetz der Meder und Perser, und man kann es nicht widerrufen.«
    14 Da berichteten sie ihm: »Daniel, einer der Gefangenen aus Judäa, missachtet sowohl dich, den König, als auch das Gesetz, das du unterschrieben hast. Dreimal am Tag betet er zu seinem Gott!« 15 Als der König das hörte, fuhr es ihm durch Mark und Bein. Den ganzen Tag versuchte er einen Weg zu finden, wie er Daniel retten könne. Aber als die Sonne unterging, hatte er noch keinen Ausweg gefunden. 16 Da bestürmten die Männer erneut den König und machten ihn darauf aufmerksam, dass es nach dem Gesetz der Meder und Perser unmöglich sei, irgendein Verbot oder Gesetz, das der König unterschrieben hatte, zu ändern. 17 Daraufhin befahl der König, Daniel herbeizubringen und ihn in die Löwengrube zu werfen. Der König sagte zu ihm: »Dein Gott, den du so treu verehrst, möge dich retten.« 18 Dann wurde ein Stein gebracht und auf die Öffnung der Grube gelegt. Der König nahm die Siegel und versiegelte eigenhändig den Stein mit seinem königlichen Siegel und dem Siegel der mächtigen Männer seines Reiches, damit niemand in Daniels Schicksal eingreifen könne. 19 Dann kehrte er in seinen Palast zurück, wo er die Nacht mit Fasten verbrachte. Er ließ auch keine seiner Frauen zu sich kommen und konnte die ganze Nacht keinen Schlaf finden.
    20 Im Morgengrauen des nächsten Tages stand der König auf und lief so schnell er konnte zur Löwengrube. 21 Ängstlich rief er schon von Weitem: »Daniel, du Knecht des lebendigen Gottes, hat dich dein Gott, den du so treu verehrst, vor den Löwen gerettet?«
    22 Daniel antwortete ihm: »Lang lebe der König! 23 Mein Gott sandte seinen Engel. Der hat den Löwen das Maul verschlossen, sodass sie mir nichts antun konnten. Denn ich bin unschuldig vor meinem Gott und habe auch gegen dich nichts Unrechtes getan.« 24

Weitere Kostenlose Bücher