Die Bibel - Neues Leben
den Gipfeln der Felsen sehe ich es, von den Höhen erblicke ich es: ein Volk, das abgesondert lebt und sich nicht zu den anderen Völkern zählt.
10 Wer kann die Nachkommen Jakobs zählen, die so zahlreich sind wie der Staub, oder wer kann nur ein Viertel von Israel berechnen?
Lass mich sterben wie die Gerechten und lass meines Lebens Ende wie ihres sein.«
11 Da fuhr Balak Bileam an: »Was hast du mir angetan? Ich habe dich holen lassen, damit du meine Feinde verfluchst. Jetzt hast du sie auch noch gesegnet!«
12 Doch Bileam entgegnete: »Muss ich nicht dem HERRN gehorsam sein und die Worte aussprechen, die er mir in den Mund legt?«
Bileams zweite Weissagung 13 König Balak forderte ihn auf: »Komm mit mir an eine andere Stelle, von der aus du das ganze Volk überblicken kannst. Von hier aus siehst du nur den Rand des Lagers und nicht das ganze Volk. Verfluche es mir dann von dort aus.« 14 Und er führte Bileam zum Späherfeld auf dem Gipfel des Pisga. Dort errichtete Balak sieben Altäre und opferte auf jedem einen jungen Stier und einen Widder. 15 Daraufhin sagte Bileam zu Balak: »Bleib hier bei deinen Brandopfern stehen, während ich die Begegnung mit dem HERRN suchen will.« 16 Der HERR begegnete Bileam, gab ihm eine Botschaft und sprach: »Geh zurück zu Balak und rede so mit ihm.« 17 Bileam kehrte zum König zurück, der immer noch neben seinen Brandopfern stand; die führenden Männer Moabs waren bei ihm. »Was hat der HERR gesagt?«, fragte Balak.
18 Da begann Bileam zu weissagen: »Steh auf, Balak, und höre!
Achte auf meine Worte, Sohn Zippors!
19 Gott ist kein Mensch, der lügt.
Er ist kein Mensch, der etwas bereut.
Hat er je etwas gesagt und nicht getan?
Hat er je etwas versprochen und es nicht wahr gemacht?
20 Ich erhielt den Befehl zu segnen.
Er hat gesegnet und ich kann den Segen nicht aufheben.
21 Er sieht nichts Böses in Jakob und nimmt kein Unheil in Israel wahr.
Der HERR , ihr Gott, ist mit ihnen; er ist ihr König, dem ihr Jubel gilt.
22 Gott hat sie aus Ägypten geführt, er ist für sie wie die Hörner eines wilden Stiers.
23 Kein Fluch kann Jakob schaden, kein Zauberspruch hat Macht über Israel.
Zur rechten Zeit heißt es von Jakob und Israel: ›Was hat Gott für Israel vollbracht!‹
24 Dieses Volk steht auf wie eine Löwin, wie ein Löwe erhebt es sich.
Es legt sich nicht nieder, bevor es seine Beute verzehrt und das Blut der Erschlagenen trinkt.«
25 Da sagte Balak zu Bileam: »Wenn du sie schon nicht verfluchst, dann segne sie doch wenigstens nicht.«
26 Doch Bileam gab ihm zur Antwort: »Habe ich dir nicht gesagt: ›Was der HERR mir sagt, das muss ich tun?‹«
Bileams dritte Weissagung 27 Balak sagte zu Bileam: »Komm, ich bringe dich an eine andere Stelle. Vielleicht gefällt es Gott, dass du sie von dort aus für mich verfluchst.«
28 Und er brachte Bileam auf den Gipfel des Berges Peor, von dem aus man einen weiten Blick über das Jordantal hat. 29 Erneut forderte Bileam Balak auf: »Bau mir hier sieben Altäre und bereite sieben junge Stiere und sieben Widder zum Opfer vor.« 30 Balak tat, was Bileam ihm aufgetragen hatte und opferte auf jedem Altar einen jungen Stier und einen Widder.
24
1 Inzwischen war es Bileam jedoch klar geworden, dass der HERR Israel segnen wollte. Deshalb ging er nicht wie die vorigen Male weg, um ein Zeichen zu erhalten. Stattdessen wandte er sich zur Wüste, 2 wo er die Israeliten nach Stämmen geordnet lagern sah. Da kam der Geist Gottes über ihn 3 und er weissagte: »So spricht Bileam, der Sohn Beors, der Mann, dessen Augen geöffnet sind 91 .
4 So spricht der Mann, der die Worte Gottes hört, der die Visionen des Allmächtigen schaut, der mit geöffneten Augen niederfällt: 5 Wie schön sind deine Zelte, Jakob, und deine Wohnungen, Israel!
6 Sie breiten sich vor mir aus wie Bachtäler, wie sattes Grün am Ufer eines Flusses.
Sie sind wie Aloebäume, die der HERR gepflanzt hat, wie Zedern am Wasser.
7 Er wird reichlich Wasser haben und seine Saat wird ausreichend getränkt.
Sein König soll mächtiger sein als Agag, und sein Reich wird erhöht werden.
8 Gott, der sie aus Ägypten geführt hat, ist für sie wie die Hörner eines wilden Stiers.
Er verschlingt alle Völker, die sich ihm in den Weg stellen, zermalmt ihre Knochen und zerschmettert sie mit seinen Pfeilen.
9 Wie ein Löwe legt Israel sich nieder und liegt da wie eine Löwin; wer wagt es, Israel aufzustören?
Gesegnet ist, wer dich segnet, und verflucht
Weitere Kostenlose Bücher