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Die Bienenhüterin - The Secret Life of Bees

Titel: Die Bienenhüterin - The Secret Life of Bees Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sue Monk Kidd
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Harfen weglegen würden, nur um mein Haar zu bewundern. An den Haaren eines Mädchens kann man sehen, ob es noch eine Mutter hat. Mein Haar stand immer vom Kopf ab, in alle Himmelsrichtungen, und natürlich weigerte sich T. Ray, mir Lockenwickler zu kaufen. Ein ganzes Jahr lang musste ich mir leere Saftdosen ins Haar wickeln, weshalb ich unter ständiger Schlaflosigkeit litt. Ich hatte immer nur die Wahl zwischen einer halbwegs akzeptablen Frisur bei Tage oder ungestörtem Nachtschlaf.
    Ich beschloss, dass ich mir vier oder fünf Jahrhunderte lang Zeit nehmen würde, um ihr zu erzählen, wie entsetzlich es wirklich war, bei T. Ray zu leben. Missmutig war er ja das ganze Jahr über, aber im Sommer, wenn er von morgens bis abends in der Pfirsichplantage arbeitete, wurde es besonders schlimm. Ich ging ihm meistens aus dem Weg. Nett war er nur zu Snout, seinem Spürhund, der in seinem Bett schlafen durfte und dem er immer den Bauch kraulte, sobald sich der Hund auf seinen drahtigen Rücken rollte. Einmal habe ich sogar gesehen, wie Snout auf T. Rays Stiefel pinkelte, und er hat noch nicht einmal mit der Wimper gezuckt!
    Ich habe Gott immer wieder gebeten, etwas wegen T. Ray zu unternehmen. Vierzig Jahre lang ist er zur Kirche gegangen, aber er wurde nur noch schlimmer. Ich finde, das sollte Gott doch eigentlich zu denken geben.
    Ich schlug die Laken zurück. Im Zimmer war es vollkommen ruhig, nicht eine einzige Biene, nirgendwo. Jede Minute sah ich auf die Uhr an meinem Nachttisch und fragte mich, wo sie wohl blieben.
    Endlich, kurz vor Mitternacht, als mir vor lauter Anstrengung die Augenlider beinahe zugefallen wären, setzte drüben in der Ecke ein schnurrendes Geräusch ein, dunkel und vibrierend, es klang fast, als käme es von einer Katze. Wenige Momente später huschten Schatten über die Wand. Wenn sie am Fenster vorbeikamen, fiel Licht auf sie, und ich konnte die Umrisse ihrer Flügel sehen. Das Geräusch schwoll im Dunkel an, bis das ganze Zimmer pulsierte, bis die Luft bebte und vibrierte, schwer und voll von Bienen. Sie flogen um mich herum, mein Körper lag mitten in dieser wirbelnden Wolke. Ich konnte nicht einmal mehr klar denken, so laut summten die Bienen.
    Ich presste die Fingernägel gegen die Handflächen, bis sich auf meiner Haut tiefe Rillen abzeichneten. In einem Raum voller Bienen kann ein Mensch so gut wie zu Tode gestochen werden.
    Und dennoch, das war ein unglaublicher Anblick. Auf einmal konnte ich es nicht mehr aushalten, ich musste das jemandem zeigen, selbst wenn der einzige Mensch in meiner Nähe T. Ray war. Und sollte er von Hunderten von Bienen gestochen werden, na ja, das täte mir dann wohl Leid.
    Ich schlüpfte aus dem Bett und stürzte zur Tür, mitten durch die Bienen hindurch. Ich weckte ihn auf, indem ich seinen Arm mit einem Finger berührte, erst ganz sachte, dann immer fester, bis ich schließlich meinen Finger in seinen Arm stieß und staunte, wie hart er sich anfühlte.
    T. Ray sprang aus dem Bett, er hatte nur seine Unterwäsche an. Ich zerrte ihn zu meinem Zimmer, während er brüllte, wehe, wenn sich das nicht lohnt, wehe, wenn nicht wenigstens das verdammte Haus in Flammen steht, und Snout bellte, als ob wir beim Taubenschießen wären.
    »Bienen!«, rief ich, »in meinem Zimmer ist ein Bienenschwarm!«
    Aber als wir in mein Zimmer kamen, hatten sie sich wieder in der Wand verkrochen, als ob sie gewusst hätten, dass er kommt, als ob sie ihre Flugkünste nicht an ihn verschwenden wollten.
    »Verdammt noch mal, Lily, das find ich nich’ komisch.«
    Ich sah an den Wänden auf und ab. Ich kroch unter mein Bett und betete, dass aus dem Staub und den Sprungfedern auch nur eine Biene hervorkäme.
    »Sie waren hier, sie sind hier überall herumgeflogen«, sagte ich.
    »Ja klar, und so’ne dämliche Büffelherde is’ hier auch noch durchgetrampelt.«
    »Hör doch«, sagte ich, »du kannst sie summen hören.«
    Er hielt sein Ohr an die Wand. »Ich hör überhaupt nichts summen«, sagte er und zeigte mir dabei einen Vogel. »Die sind wohl aus der Kuckucksuhr da oben rausgeflogen, die du dein Hirn nennst. Wenn du mich noch einmal weckst, Lily, hole ich die Grießflocken raus, ist das klar?«
    Das mit den Grießflocken war eine Strafe, die sich nur jemand wie T. Ray ausdenken konnte. Ich machte sofort den Mund zu.
    Trotzdem, das konnte ich nicht auf mir sitzen lassen - T. Ray meinte doch jetzt, ich wäre so verzweifelt, dass ich sogar eine Bienen-Invasion erfinden würde, nur um

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