Die Bismarcks
zutreffende Einschätzung der aktuellen europäischen Lage bewusst sein. Willy Brandt, noch in der Tradition jener SPD beginnend, die Bismarck einst bekämpfte, hat als Staatsmann später konzediert, dass Bismarck »zum besseren Teil der deutschen Vergangenheit« gehört. Am Ende wird es wohl darum gehen, wie es sein Nachfolger Helmut Schmidt formulierte, für die deutsche Geschichte »die Identifikationsfigur Bismarck zumindest im Kern zu retten«. 3
Eine letzte Annäherung an die Bismarcks findet in Rogätz statt, einem kleinen Ort an der Elbe nordöstlich von Magdeburg. Der Reisende durchfährt zunächst die Colbitzer Heide und gelangt dann in eine Endmoränenlandschaft. In ihr wechseln sich Wiesen, kleine Wäldchen und Pappelreihen ab, was auf kleine Flussläufe schließen lässt. Überall weiden Pferde, vor Burgstall gelegentlich auch eine Schafherde. Die kleine Gemeinde in der Altmark, westlich der Elbe gelegen, bietet ein schönes Ortsbild. Schon von Weitem sieht man auf einem Hügel die neugotische Kirche. Erst bei der Ankunft im Ortszentrum linker Hand davon, oberhalb des Dorfteichs gelegen, erblickt man einen kleinen Herrensitz, in dem sich bis vor wenigen Jahren ein Forstamt befand. Nun hat ein im nahen Briest beheimateter Familienzweig der Bismarcks das schöne Objekt zurückerworben.
Eine Schautafel verrät, dass an dieser Stelle einmal jenes Wasserschloss der Bismarcks stand, das sie auf Druck des brandenburgischen Kurfürsten 1562 verlassen und gegen Schönhausen eintauschen mussten. Ein Kupferstich hat offenkundig als Vorlage für die Schautafel gedient. Sie zeigt eine eindrucksvolle Schlossanlage mit einer Reihe von Bauten, Erkern und Türmen. Ein pensionierter Schuldirektor erläutert Besuchern die Bismarck-Route, die von hier über Krevese, Stendal, Döbbelin und Briest nach Schönhausen führt. Die sonst übliche Bismarck-Straße, Bismarck-Eiche und ein Bismarck-Denkmal findet man in diesem Ort nicht.
Man kann den Groll von Otto von Bismarck über den Verlust von Burgstall nachträglich gut verstehen, denn die Landschaft im Bördekreis ist anmutiger und fruchtbarer als das Gebiet um Schönhausen. Fachwerkhäuser, darunter ein kleines Hotel, wechseln sich mit Backsteinhäusern ab. In der Ortsmitte treffen an einem Bachlauf, in dem sich Forellen tummeln, drei Straßen aufeinander. Sie verlaufen nach Westen, Osten und Süden – wie ein Symbol für die unterschiedlichen Richtungen, die Otto von Bismarck, aber auch Deutschland in den letzten 200 Jahren hätten einschlagen können.
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Danksagung
Ich danke Ferdinand Fürst von Bismarck, Andreas Graf von Bismarck, Charlotte Gräfin von Bismarck, Ernst von Bismarck, Friedrich von Bismarck, Leopold-Bill von Bredow, Marie-Leopoldine Prinzessin zu Schwarzenberg, Vendeline Jory-von Bredow, Diana Gräfin von Saurma-Jeltsch, Fried von Bismarck, Philipp-Michael von Bismarck, Professor Dr. Arnulf Baring, Dr. Helmut Drück, Professor Manfred Eichel, Dr. Andrea Hopp, Claus Jacobi, Siegfried Jahn, Sabine Knackmuß, Peter Köpf, Harald Kümmel, Professor Dr. Ulrich Lappenküper, Michael Michaelis, Dr. Ulf Morgenstern, Dr. Lothar Rühl, Dr. Josef Schmid, Helmut Schmidt, Konrad Schumacher, Dr. Andreas von Seggern, Rüdiger Soldt, Benjamin Thies, Professor Dr. Johannes Tuchel, Heinrich Völkers, Christian Wachter, Professor Dr. Heinrich August Winkler und Rüdiger Wittke.
Darüber hinaus gilt mein Dank folgenden Institutionen: Otto-von-Bismarck-Stiftung Friedrichsruh, Otto-von-Bismarck-Stiftung Schönhausen, Archiv Auswärtiges Amt Berlin, Bundesarchiv Außenstelle Berlin, Brandenburgisches Landeshauptarchiv Potsdam, Stadtarchiv Potsdam, Landeshauptstadt Potsdam, Bibliothek der Deutschen Gesellschaft für Auswärtige Politik e. V. Berlin, Staatsbibliothek zu Berlin, Bibliothek des Friedrich-Meinecke-Instituts der FU Berlin, Universitätsbibliothek der Humboldt-Universität Berlin, Bibliothek des Militärgeschichtlichen Forschungsamtes Potsdam, Gedenkstätte Deutscher Widerstand Berlin.
Ulrich Wank und Kristin Rotter vom Piper Verlag München waren Anreger des Projekts und wichtige Ratgeber. Ihnen gilt mein besonderer Dank, ebenso Nele Mengler und der Lektorin Dr. Ulrike Strerath-Bolz.
Mein abschließender Dank geht an meine Frau Brigitte Thies-Böttcher, die das Vorhaben wie immer kritisch begleitet hat und zahlreiche Recherchereisen mit mir
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