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Die bitter sueße Fortsetzung

Die bitter sueße Fortsetzung

Titel: Die bitter sueße Fortsetzung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frieda Lamberti
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Frühstückstisch vor. Schon im Flur höre ich Sunny sagen »Ich brauche kein Abi. Denn ich hab nicht vor, zu studieren.«
   »Wie sehen deine Pläne denn aus?«
   »Ich suche mir irgendwo einen stink normalen Job. Etwas mit geregelten Arbeitszeiten. Eben eine Arbeit, die mir auch noch Freiraum für Privates lässt.« Das war eine eindeutige Spitze gegen ihren Vater und ich klatsche innerlich laut auf. Martin rastet nicht aus, sondern fragt, was ihre Mutter von ihren Plänen hält.
   »Sie ist strikt dagegen, aber ich werde....«
   »Spar dir die Worte, Sunny. Du hast ganz Recht. Du wirst bald volljährig und wenn du allein für dich sorgen willst, dann lege ich dir keine Steine in den Weg.« Ich glaube mich verhört zu haben. Mit dieser Reaktion habe ich nicht gerechnet und ich halte sie für völlig falsch. Martin hat noch nicht einmal den Versuch unternommen, ihr eine seine Durchhalteparolen zu servieren. Dass er tatenlos zusehen will, wie sie ein Jahr vor dem Abitur, die Schule abbricht, will mir einfach nicht einleuchten. Aber wer mich kennt, der weiß, dass ich mich nicht einmische.
Ich werde mit einem freundlichen »Hey« begrüßt.
   »Was machen wir heute an meinem freien Tag?«
   »Ich weiß nicht, was du machst. Ich mache Senf. Heute mit Feigen und Honig, Aprikosen und Sanddorn, Trauben und Nüssen und Äpfeln mit Meerrettich.«
   »Kannst du das nicht verschieben? Ich habe die halbe Nacht durchgearbeitet, um heute den Tag mit dir verbringen zu können.«
   »Diese Worte aus deinem Mund? Papa! Du erstaunst mich. Sag Lotte, was hast du bloß mit meinem alten Herrn angestellt?« gackert Sunny und geht an ihr klingelndes Handy. Sie verzieht das Gesicht und verlässt mit dem Telefon in der Hand die Küche. Endlich bekomme ich meinen Morgenkuss. Lange schmusen wir nicht, denn sie kommt schon wenige Augenblicke später zurück und übergibt an ihren Vater.
   »Mama will dich sprechen.« Ich stehe auf und räume den Tisch ab. Ob sie mir bei der Senfherstellung zusehen darf, fragt sie mich und ich nicke.
   »Nicht nur gemütlich zusehen. Du kannst kräftig mit anpacken. Dann bekommst du gleich einen Eindruck von richtiger Arbeit« befiehlt Martin während er noch immer telefoniert. Ich bitte Sunny, die restlichen Feigen aus dem Magazin zu holen, als Martins Worte mir einen gewaltigen Hieb versetzen.
   »Lass mich mal machen. Sie bekommt heute eine Kostprobe aus dem realen Leben und wird erkennen, dass sie ohne Abi nur Aussicht auf einen lausigen Hilfsjob hat. Lotte lässt sie heute tonnenweise Obst und Gemüse schälen. Spätestens heute Abend wird sie ihre Entscheidung noch einmal überdenken.« Bitte? Hält er meine Arbeit etwa für lausig? Hat er das gemeint? Bin ich in seinen Augen nur die dumme Lady Marmelade, die, die nur mit den Händen aber nicht mit dem Kopf arbeiten kann?  Breit grinsend kommt er zurück in die Küche.
   »Und Schatz? Was kann ich tun?«
   »Du, Schatz! Du kannst mich mal kräftig gern haben.«
   »Was zum Teufel hast du? Warum bist du sauer auf mich?«
   »Ich habe zwar keinen Master Abschluss, aber Benehmen habe ich. Und ich streite nicht mit dir im Beisein deiner Tochter. Also lass mich«, fauche ich ihn an.

Als Martin sie am Nachmittag nach Hause fährt, zählt meine Senf Kollektion bereits achtundzwanzig verschiedene Kreationen. Passend zu Fisch, Fleisch, Geflügel und Käse. Maria meint, wir sollten noch aufstocken und verspricht mir, am nächsten Tag Ingwer und Chili zu liefern.
   »Maurizio wird dir die Ware nach Marktschluss bringen. Nenne ihn nicht wieder Schatz und rede nicht von wunderbarer Freundschaft. Er ist ein naiver Depp und nimmt deine Worte für bare Münze.« Ich muss grienen. Diese Frau hat einen gewaltigen Knall, aber einen liebenswerten.

»So und nun spuck es aus. Was war heute Morgen mit dir los. Lange genug hast du mich auf die Folter gespannt! Etwa, weil Sunny hier so einfach aufgeschlagen ist?«
   »Blödsinn! Ich mag deine Tochter. Sie war bestimmt nicht der Grund. Ich habe mich über dich geärgert! Warum nennst du meine Arbeit lausig?«
   »Das habe ich weder gesagt noch gemeint. Im Gegenteil. Ich finde es beachtlich, was du und Anja auf die Beine gestellt habt. Wann kommt sie eigentlich zurück. Die drei Wochen sollten doch langsam vorbei sein.«
   »Sie landen heute Abend. Dann wird sie wohl endlich die Katze aus dem Sack lassen. Sie verkauft ihr Haus und will aus dem

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