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Die Blendende Klinge

Die Blendende Klinge

Titel: Die Blendende Klinge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brent Weeks
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Prisma, Gavin Guile, der Mann, der die Leuchtwassermauer erbaut, sich einem Meeresdämon entgegengestellt, Piraten versenkt, Armeen zermalmt und Satrapen eingeschüchtert hatte – sein Vater –, lächelte ihn an. »Kip, wie fühlst du dich? Du hast neulich ein paar recht erstaunliche Dinge vollbracht. Komm. Ich muss deine Augen sehen.«
    Plötzlich verlegen geworden folgte Kip Gavin aufs Deck hinaus. Im hellen Morgenlicht untersuchte Gavin Kips Iris.
    »Definitiv ein grüner Ring. Herzlichen Glückwunsch. Niemand wird dich jemals mehr mit einem Nichtwandler verwechseln.«
    »Das ist … großartig.«
    Gavin lächelte gutmütig. »Ich weiß, du musst dich an eine Menge gewöhnen, und ich nehme an, dass es dir irgendwer bereits erzählt hat, aber du hast in der Schlacht eine Menge Magie eingesetzt, Kip. Eine beachtliche Menge. Zum grünen Golem zu werden ist etwas, was wir nicht mehr unterrichten, weil man es im Allgemeinen nur zwei- oder dreimal im Leben tun kann. Es verbrennt und verbraucht deine Macht – und dein Leben – in unglaublichem Tempo. Diese Macht ist berauschend, aber sei auf der Hut. Du hast einige der größten Wandler der Welt bei der Arbeit gesehen, und du kannst nicht davon ausgehen, dass auch du alles tun kannst, was sie tun können. Aber jetzt stehe ich hier und halte dir einen Vortrag. Entschuldige.«
    »Nein, nein, es ist schon in Ordnung. Es ist …« Es ist eben das, was ein Vater tut. Kip sprach es nicht laut aus. Er hatte plötzlich einen Kloß im Hals.
    Gavin blickte über die Wellen, sah, wie seine Flotte dem Flaggschiff folgte. Er war ernst und nachdenklich. Schließlich ergriff er wieder das Wort: »Kip, es ist mir leider nicht möglich, dich so zu behandeln, wie du es verdienst. Ich kann nicht die Zeit mit dir verbringen, die ich dir schulde. Ich kann dir nicht all die Geheimnisse verraten, die ich dir gern verraten würde. Ich kann dich nicht so, wie ich es am liebsten hätte, in dein neues Leben einführen. Du hast dich dafür entschieden, als mein Sohn bekannt zu werden, und ich respektiere das. Also wird man dich als meinen Sohn kennen. Als mein Sohn habe ich Arbeit für dich, und ich muss dir jetzt sagen, was das für eine Arbeit ist, denn ich werde heute noch fortgehen. Ich werde ab und zu in die Chromeria kommen, aber nicht oft. Nicht im Laufe des nächsten Jahres.«
    Zu viele Gedanken stürzten gleichzeitig auf Kip ein. Alles, was Kip gewusst hatte, war zu viele Male auf den Kopf gestellt worden. In den letzten paar Monaten hatte er sich von dem Kind einer nebelsüchtigen ledigen Mutter in jemanden verwandelt, der sein Dorf, seine Mutter und sein altes Leben verloren hatte. Er war mitten in die Chromeria hineinkatapultiert worden und in die Gesellschaft der besten Wandler und Kämpfer der Welt.
    Und genau am selben Tag, an dem sein Vater ihn akzeptiert und ihn als seinen Sohn anerkannt hatte, statt ihn als Bastard zurückzuweisen, hatte er einen Brief von seiner Mutter gefunden, in dem sie behauptete, Gavin Guile habe sie vergewaltigt. Sie flehte Kip darin an, Gavin zu töten. Sie hatte das wahrscheinlich im Nebelrausch geschrieben. Und so war es wohl das Letzte, was sie geschrieben hatte. Es ließ diese Worte nicht auf irgendeine magische Weise anders werden als die übrigen Lügen, die sie ihm im Laufe der Jahre erzählt hatte.
    Sie sagte, sie liebe mich. Kip schob den Gedanken schnell von sich, bevor ihn die Flut der Gefühle überschwemmen konnte, die er wachzurufen vermochte.
    Etwas davon musste sich jedoch auf seinem Gesicht widergespiegelt haben, denn Gavin sagte leise: »Kip, du hast jedes Recht, wütend zu sein, aber ich muss etwas Unmögliches von dir erbitten. Ich werde dich zur Chromeria schicken. Ich erwarte natürlich, dass du dich in all deinen Kursen bewährst. Aber ehrlich gesagt, es schert mich nicht, solange du nur so viel und so schnell lernst, wie du kannst. Was ich wirklich will, ist …« Seine Stimme wurde immer leiser. »Das Folgende muss unser Geheimnis bleiben, Kip. Ich lege dir nichts Geringeres als mein Leben in die Hände, indem ich auch nur die Bitte äußere. Und du könntest natürlich dabei scheitern oder dich dafür entscheiden, es nicht zu tun, aber …«
    Kip schluckte. Warum eierte er so vorsichtig um die Bitte herum, Kip möge sich der Schwarzen Garde anschließen? »Mit Euren Ausweichmanövern macht Ihr mir mehr Angst, als wenn Ihr einfach geradeheraus sagt, was Sache ist«, erwiderte Kip.
    »Erstens, du musst deinen Großvater

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