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Die Blendende Klinge

Die Blendende Klinge

Titel: Die Blendende Klinge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brent Weeks
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dass ihre Töchter sich nach der Verteidigung Parias der Befreiung unterziehen müssen, die ihre Steuern nicht zugunsten von ilytanischen Heiden erhöhen wollen und die ihre Ernte nicht an diese schmutzigen Aborneaner schicken wollen.«
    Kip verstand. »Was bedeutet, dass niemand übrig bleibt.«
    »Wir versuchen, den Krieg zu stoppen, bevor er sich weiter ausbreitet und alle verschlingt.«
    »Wie stoppt man einen Krieg?«, fragte Kip.
    »Indem man ihn gewinnt. Also tu du deinen Teil, und ich werde den meinen tun.«
    »Wie lange habe ich Zeit?«, fragte Kip. Ein kleiner Teil von ihm rebellierte. Es war nicht fair, einen Jungen um so etwas zu bitten. Es war nicht das, worum man seinen eigenen Sohn bittet. Aber Kip war nur ein Sohn von seines Vaters Gnaden. Er war ein unerwünschter Bastard, und wenn Gavin den Jungen, den er nie gekannt hatte, auf Distanz hielt, konnte ihm Kip das zum Vorwurf machen?
    »Das hängt davon ab, wie lange sich der Farbprinz in Garriston seine Wunden leckt. Wir können wohl nicht hoffen, dass er den Winter über dort bleiben wird, daher sollten wir davon ausgehen, dass er höchstwahrscheinlich bald nach Westen aufbricht. Ich nehme an, Idoss kann ihn für ein paar Monate aufhalten. Idoss zu verlieren sollte reichen, um das Spektrum aufzurütteln. Wenn nicht … sechs Monate, Kip. Acht, wenn wir Glück haben. Wenn wir die Stadt Ru nicht vor ihm retten, wird er sich deren Salpeterbergwerke und Eisenminen nehmen, und wir werden in einen Krieg gestürzt, der schlimmer sein wird als der Krieg des Falschen Prismas, und wohl kaum so kurz.«
    Das ging alles so weit über Kips Horizont, dass er sich völlig verwirrt fühlte. »Warum gerade ich?«, fragte er.
    »Weil Kühnheit das Schwert eines jungen Mannes ist. Wagemut ist eine Waffe. Und, um offen zu sein: Wenn du auf eine nicht allzu spektakuläre Weise scheiterst, wirst du lediglich als ein unbedeutendes Kind erscheinen. Das schadet dann deinem Ruf, aber nicht meinem. Und es wird keinem von uns beiden das Leben kosten. Du bist eine gute Waffe, weil du – schau dich nur an – aussiehst wie ein Kind, ein liebenswerter Junge, der keiner Fliege etwas zuleide tun könnte.«
    Liebenswert. Sollte heißen »fett und nett«. Als Nächstes werde ich »ein lustiges Kerlchen« sein. »Ich falle also so sehr aus dem Rahmen, dass ich die perfekte Wahl bin?«, vergewisserte sich Kip.
    »Genau.«
    »So etwas habe ich auch einmal gedacht, unmittelbar bevor ich aus Garriston weggelaufen bin.« Kip war davon ausgegangen, dass niemand glauben würde, ein Kind würde kommen, um den Farbprinzen auszuspionieren und Karris zu retten. Damit war er ganz gut gefahren.
    »Aber jetzt bist du stärker.«
    »Das war vor zwei Wochen!«
    Gavin lachte.
    »Sollte Euch das denn nicht etwas sagen?«, beharrte Kip.
    Gavin lächelte. »Es sollte auch dir etwas sagen.«
    »Was?«, wollte Kip wissen.
    Gavin wurde ernst. »Dass ich an dich glaube.«
    Kip war sich nicht sicher, was er damit anfangen sollte; nicht wenn Gavin es so rundheraus aussprach. Er konnte es nicht mit einem Lachen abtun, einen Scherz daraus machen. Es war zu offensichtlich wahr und wärmte ihm die Seele. Kip verzog das Gesicht. »Ihr habt das ziemlich gut drauf, was?«
    Gavin fuhr Kip über den Kopf. »Fast so gut, wie ich mich finde.« Er grinste. »Weißt du, Kip, wenn die ganze Sache vorbei ist …« Er ließ die Worte verhallen, und seine gute Laune verabschiedete sich mit ihnen.
    »Es wird niemals vorbei sein, stimmt’s?«, fragte Kip.
    Das Prisma holte tief Luft. »Nicht so, wie ich es gern hätte.«
    »Werden wir verlieren?«, fragte Kip.
    Gavin schwieg für eine Weile. Dann zuckte er die Achseln und grinste. »Sieht nicht allzu gut aus.« Er legte einen Arm um Kips breite Schultern, drückte ihn und ließ dann los. »Aber schlimmen Erwartungen muss man trotzen.«

8
    Karris hatte ihre gesamte Ausrüstung gepackt. Gavin würde, so vermutete sie, eher einen neuen Gleiter wandeln, statt eines der Schiffe zu nehmen. Er war immer ungeduldig. Um ihre Nerven zu beruhigen, überprüfte sie noch einmal ihre Ausrüstung. Sie hatte nicht gerne das Gefühl, etwas vergessen zu haben. Und fand es furchtbar, nicht zu wissen, worauf sie sich vorzubereiten hatte, aber zugleich dennoch möglichst wenig mitnehmen zu müssen.
    Natürlich würde Gavin einfach herauskommen und sagen: »Lass uns aufbrechen!« Und dann sofort abreisen wollen. Als blieben ihm, nachdem er eine Methode erfunden hatte, die ganze Azurblaue See an

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