Die Blitzhochzeit
hätte er ihre Offenheit reizvoll gefunden.
„Ich bin Joe Alexander." Er benutzte absichtlich eine Abkürzung seines Vornamens.
„Nikki Ashton", erwiderte sie.
Es kostete ihn seine ganze Selbstbeherrschung, sie nicht vom Parkett zu zerren und mit Vorwürfen zu überschütten. In diesem Moment endete die Musik, und er legte seinen Arm fester um sie. Hoffentlich war Eric nicht in der Nähe. „Noch einen Tanz." "
Sie sah ihn nachdenklich an. „Das ist keine Bitte, oder?"
„Nein."
Nikki zögerte, doch da stimmte das Orchester schon den nächsten Titel an. Es war ein langsames, romantisches Stück, das zu körperlicher Nähe und zärtlichen Worten animierte.
Während Jonah sie an sich zog bemühte er sich, ihre Reize zu ignorieren. Vergeblich.
Nicht nur er war erregt, das stellte Jonah schon bald fest. Zarte Röte überzog Nikkis Wangen, und ihr Atem ging schneller. So würde sie nicht auf mich reagieren, wenn sie in einen anderen Mann verliebt wäre, dachte er wütend. Es sei denn, sie war nicht wirklich verliebt. Um seine Theorie zu überprüfen, ließ er seine Hand langsam über ihren Rücken gleiten. Sogleich schmiegte sie sich sehnsüchtig an ihn.
„Du fühlst es auch, nicht wahr?" flüsterte er.
„Ja."
Sie schien selbst darüber erstaunt zu sein. Mit großen veilchenblauen Augen schaute sie ihn an. Dass sie keine Anstalten machte, auf Distanz zu ihm zu gehen, bestätigte seine Vermutung. Wäre sie in Eric verliebt gewesen, würde sie sich anders verhalten.
Um endgültige Gewissheit zu erlangen, manövrierte er sie geschickt in eine dunkle Ecke.
Ihre Bewegungen wurden langsamer, bis sie sich nur noch sanft hin und her wiegten. Die einschmeichelnde Musik war nur mehr ein Vorwand, um den intimen Körperkontakt fortzusetzen. Alles an Nikki faszinierte ihn - ihr voller, weicher Mund, ihre sinnlich schimmernden Augen, das seidige kastanienfarbene Haar, das verführerische Timbre ihrer Stimme.
Sosehr er sich auch bemühte, inneren Abstand zu ihr zu wahren und nicht zu vergessen, wen er da in den Armen hielt, erlag er immer mehr ihrem Zauber. Ob nun letztlich der Schlafmangel oder ihre Ausstrahlung über seine Vernunft siegte, vermochte er nicht zu sagen. Er wusste nur, dass ein uralter männlicher Instinkt ihn dazu trieb, jegliche Vorsicht außer acht zu lassen und das Objekt seiner Begierde zu erobern - notfalls mit Gewalt.
Er schob die Hände in ihr Haar und küsste sie voller Verlangen. Dabei machte er sich nicht die Mühe, Zärtlichkeit zu heucheln, sondern drückte auf primitivste Weise seinen Besitzanspruch aus. Sofort drängte sie sich an ihn und ergab sich willig seinem stürmischen Angriff. Diese unerwartete Kapitulation raubte ihm fast die letzten Reste seiner Selbstbeherrschung.
Seufzend öffnete sie den Mund. Jonah brauchte keine weitere Einladung. Während er seine Zunge zwischen ihre Lippen gleiten ließ, klammerte Nikki sich haltsuchend an ihn. Wären sie nicht an einem so belebten Ort gewesen, hätte er sich auf der Stelle genommen, was sie ihm so leidenschaftlich darbot. Doch er durfte seinem brennenden Verlangen nicht nachgeben.
Nicht hier.
Nicht jetzt.
Widerstrebend löste er sich von ihr und fluchte leise vor sich hin. Es war ein Fehler gewesen, sie zu berühren. Die Erregung hatte ihre Schönheit noch gesteigert, und unwillkürlich fragte er sich, wie sie wohl nach einer wilden Liebesnacht aussehen mochte.
Die bloße Vorstellung von ihr in seinem Bett, das leuchtende Haar auf dem Kopfkissen ausgebreitet und ihre langen Beine nur notdürftig mit dem Laken bedeckt, brachte ihn fast um den Verstand.
Langsam öffnete sie die Augen. Jonah fühlte sich wie ein Falter, der unaufhaltsam von der alles verzehrenden Flamme angezogen wurde. Wenn sein kleiner Bruder sie jetzt sehen könnte, würde er sofort erkennen, was für eine Frau sie war. Egal, ob sie sich die Taschen mit dem Sanders-Vermögen füllen oder nur ihre Karriere fördern wollte, ihre Gründe für eine Heirat mit Eric hatten jedenfalls nichts mit Liebe zu tun. Das bewies das unverhohlene Verlangen in ihrem Blick.
Wo, zum Teufel, steckte Eric überhaupt? Warum war er nicht hier, um sich von der Durchtriebenheit seiner künftigen Braut zu überzeugen?
Seine Miene musste seine Gedanken widergespiegelt haben, denn Nikki versuchte plötzlich, sich aus seiner Umarmung zu befreien. Jonah hielt sie jedoch unerbittlich fest. So leicht wollte er sie nicht gehen lassen. Noch nicht. Nicht bevor er entschieden hatte, was er mit ihr
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