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Die Blutige Sonne - 14

Die Blutige Sonne - 14

Titel: Die Blutige Sonne - 14 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer-Bradley
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ganzen bürokratischen Kram hinter dir hattest, war wieder eines dieser Raumschiffe da. Eine ungeheure Erregung packte dich und hieß dich hinaufrennen in die Kuppel des Beobachtungsstandes und nach einem Stückchen rotglühender Kohle Ausschau halten, bis es wuchs und mit seinem Strahlen den Himmel erfüllte. Und dann, nach einer endlos erscheinenden Zeit, senkte sich das Schiff langsam dem großen, rotleuchtenden Planeten entgegen, der ein Geschmeide von vier winzigen Monden trug, Rubine auf dem Samt eines karminroten Himmels.
    Du warst wieder zu Hause.
    [1]
    Um die Mittagszeit steuerte die SOUTHERN CROWN den Planeten an. Geschickt schwang sich Jeff Kerwin über die schmalen Eisensprossen der Leiter hinab, die aus der Luftschleuse ragte, sprang auf den Boden und atmete tief ein. Diese Luft, so schien es ihm, war ganz anders; sie mußte etwas enthalten, etwas Kostbares, das ihm gleichzeitig vertraut und fremd war.
    Aber es war nur Luft. Sie roch gut; aber nach den langen Wochen in der Konservenluft des Raumschiffes mußte ja jede echte Luft gut riechen. Wieder sog er sie tief ein und forschte in seiner Erinnerung an Wohlgerüche nach einem greifbaren Anhaltspunkt. Sie war kalt und erfrischend, mit einem Hauch von Blütenstaub; eigentlich und in der Hauptsache trug sie aber die unpersönlichen chemischen Gerüche eines jeden Raumhafens in sich: heißen Teer, Betonstaub, die stechenden Abgase des flüssigen Treibstoffs, die den Auslaßkanälen entströmten.
    Genauso könnte es auf der Erde sein – ein x-beliebiger Raumhafen.
    Na und? fragte er sich selbst, um von diesen Gedanken loszukommen.
    Du hast dir vorgestellt, deine Rückkehr nach Darkover müsse ein so großartiges Ereignis werden, daß die ganze Stadt dich mit Paraden und Fanfaren empfangen könne, und es sei immer noch zu wenig.
    Er trat zurück, um einer Gruppe von Männern der Weltraumarmee Platz zu machen – große, in schwarzes Leder gekleidete und schwarz gestiefelte Gestalten, die ihre Gefährlichkeit hinter fast gemütlichen Pistolenhalftern verbargen; Sterne glänzten an ihren Ärmeln. Die Sonne hatte gerade den höchsten Stand überschritten, sie war riesig und orangerot, und kleine, zerfranste, glimmende Wolken hingen hoch oben am durchsichtigen Himmel. Die sägezahnartigen Berge hinter dem Raumhafen warfen ihre Schatten über die Handelsstadt, aber die Gipfel badeten in mildem Licht. Sein Gedächtnis forschte nach bekannten Formen, während sein Blick über die Reihe der Gipfel schweifte. Er stolperte über einen Frachtballen, und eine gutmütige Stimme rief ihm zu: „Suchst du die Sterne, Rotkopf?“
    Mit einem fast körperlich spürbaren Ruck war Kerwin wieder im Raumhafen. „Ich habe genug Sterne gesehen, die reichen mir eine ganze Weile“, antwortete er. „Ich überlegte nur gerade, wie gut die Luft hier doch riecht.“
    Der Mann neben ihm lachte. „Das ist eine der Annehmlichkeiten. Auf einer Dienstreise kam ich einmal auf eine Welt, deren Luft sehr schwefelhaltig war. Recht gesund, meinten die Mediziner, aber ich hatte immer das Gefühl, als habe mir jemand eine ganze Kiste mit faulen Eiern nachgeworfen.“
    Er trat zu Kerwin auf die Betonplattform. „Wie fühlt man sich, wenn man wieder zu Hause ist?“
    „Ich weiß noch nicht“, antwortete Kerwin, aber er warf dem Neuankömmling einen Blick voll Zuneigung zu. Johnny Ellers war klein und stämmig, fast kahl, ein zäher, kleiner Bursche in der schwarzen Lederkleidung der Weltraumleute. Zwei Dutzend Sterne blitzten in einer Orgie von Farben an seinen Ärmeln, einen für jeden Stern, zu dem seine Dienstreisen ihn geführt hatten. Kerwin, der es bisher nur zu zwei Sternen gebracht hatte, schätzte Ellers als eine unerschöpfliche Fundgrube für Informationen über fast alle Planeten und jedes Ding unter der Sonne – unter jeder Sonne.
    „Es ist besser, wir gehen jetzt“, meinte Ellers. Das Flugpersonal war schon ausgeschwärmt, um das Raumschiff innerhalb weniger Stunden wieder startklar zu machen. Günstige Planetenkonstellationen pflegten nicht auf die Menschen zu warten. Der Raumhafen war vollgepfropft mit Lastwagen, Arbeitern, tuckernden Maschinen, Tankwagen; in fünfzig Sprachen und Dialekten wurden Befehle und Anweisungen geschrien. Kerwin sah sich nach seinem Gepäck um.
    Jenseits der Tore des Raumhafens lagen die Handelsstadt, das Terra-Hauptquartier und – Darkover. Am liebsten wäre er gerannt, aber er riß sich zusammen und stellte sich mit Ellers in der Reihe.
    Jener

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