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Die Botin des Koenigs reiter2

Die Botin des Koenigs reiter2

Titel: Die Botin des Koenigs reiter2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: britain
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Inhalt selbst zu erforschen.
    Mit jedem neuen Gegenstand wurde das Staunen des Hauptmanns größer, aber als sie den Kasten mit dem Horn des Ersten Reiters öffnete, fing sie an zu weinen.
    »Es erklingt nur für den Hauptmann der Grünen Reiter«, sagte Karigan leise.
    Laren schniefte und wiegte das Horn wie ein kleines Kind. »Woher weißt du das?«
    Karigan brauchte nicht zu antworten, denn der Hauptmann wusste es im nächsten Augenblick selbst.
    »Oh.« Dann fragte sie: »Soll ich?«
    »Es ist lange Zeit nicht erklungen«, erklärte Karigan lächelnd. »Jemand sollte der Stille ein Ende machen.«
    Der Hauptmann grinste schief, wischte sich die Tränen mit dem Ärmel ab und blies in das Horn des Ersten Reiters. Die Töne erklangen scharf und schrill. Sie waren weit auf dem Burggelände zu hören und hallten von den höchsten Zinnen und Türmen wider.

    Selbst nachdem der Hauptmann aufgehört hatte, verklangen die Töne nur langsam, und Karigan konnte sich vorstellen, wie sie im ganzen Land ertönten. Sie spürte, dass dieser Klang an etwas in ihr rührte, spürte, wie ihr Reitergeist darauf reagieren wollte.
    Der Hauptmann zog die Bauen hoch und sah sich das Horn noch einmal an. »Es funktioniert.«
    Karigan musste über diese Untertreibung lachen. Laren grinste abermals.
    Und dann kamen die Reiter zum Quartier ihres Hauptmanns gerannt.
    »Wir haben es gehört«, sagten sie, »und wir mussten kommen. « Garth schaute durch das Schießschartenfenster herein. »Wir wurden gerufen«, fügte er hinzu.
    Der Hauptmann ging nach draußen, um ihnen von dem Fund des Horns zu erzählen. Alle wollten es berühren und es noch einmal hören. Der Hauptmann lachte und sagte: »Ich bin sicher, ihr werdet es schon bald oft genug wieder zu hören bekommen.«
    Sie schickte sie zurück an ihre Pflichten und kündigte an, dass sie ihnen später noch mehr zu zeigen hätte.
    »Das hier scheint nicht der richtige Augenblick zu sein«, sagte sie und ging wieder nach drinnen, »um ihnen alles aus der Truhe zu zeigen.«
    »Ich glaube, ich habe eine Idee, wie wir es anstellen können«, erwiderte Karigan und erklärte es dem Hauptmann, die vollkommen einverstanden war.
    »Ja. Es ist Zeit, dass wir uns an unsere Gefallenen erinnern. «
    Dann klopfte es an der Tür. Diesmal war es kein Reiter, sondern der Heiler Ben. Karigan wurde von Angst erfasst, denn sie befürchtete, er könnte schlechte Nachrichten über
Mara haben. Karigan sah dem Hauptmann an, dass sie das Gleiche gedacht hatte.
    Ben stand jedoch einfach nur auf der Schwelle und schaute verwirrt drein. »Huf … Hufschlag«, stotterte er schließlich. Er steckte einen Finger ins Ohr, als wolle er es säubern. »Ich höre Hufschlag.«
    Der Hauptmann begann strahlend zu lächeln. »Komm herein, Ben.«
    Der Heiler kam herein, schien seine Umgebung aber überhaupt nicht wahrzunehmen. Der Hauptmann ging zu dem Regal und holte einen Kasten heraus, der demjenigen, in dem sich das Horn befunden hatte, recht ähnlich sah. Sie stellte ihn auf ihren Schreibtisch und öffnete ihn.
    In dem Kasten lagen über hundert Goldbroschen mit geflügelten Pferden. Karigan, die ihre von einem sterbenden Reiter weit von Sacor entfernt bekommen hatte, hatte sie nie zuvor gesehen.
    Ben beugte sich über den offenen Kasten und betastete mehrere Broschen. Er grub sich beinahe bis zum Boden durch, bis er eine fand, die ihm zu passen schien.
    Sie lag in seiner Handfläche, und er starrte sie wie gebannt an. Der Hauptmann nahm die Brosche und steckte sie an Bens Kittel.
    »Willkommen, Reiter«, sagte sie.
    Die Worte weckten eine Erinnerung in Karigan, wie eine Feder, die ihren Geist streifte.
    Ben blinzelte, als sei er gerade erwacht. »Was tue ich …« Er warf einen Blick auf die Brosche, die nun an seinem Kittel steckte. Dann starrte er Karigan und Hauptmann Mebstone an. »Was soll das?«
    »Ihr habt auf den Ruf geantwortet, Reiter«, sagte der Hauptmann sanft.

    »Was?« Seine Stimme brach vor Unglauben. »Ich kann nicht – ich kann nicht …« Er schluckte angestrengt. »Ich bin …« Er legte die Hand an die Schläfe, als wolle er seine Körpertemperatur überprüfen. »Ich kann nicht!«, stotterte er. »Ich – ich habe Angst vor … «
    Karigan und der Hauptmann beugten sich vor und warteten angespannt darauf, dass er seinen Satz beendete.
    »Ich … ich habe Angst vor Pferden!«
    Sie wechselten einen ungläubigen Blick.
    »Ich muss gehen«, sagte Ben. »Mara!« Und er schoss aus dem Offiziersquartier und

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