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Die Botin des Koenigs reiter2

Die Botin des Koenigs reiter2

Titel: Die Botin des Koenigs reiter2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: britain
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nicht damit abfinden … «
    Du hast nie einen Krieg erlebt, nicht wahr? Deine Perspektive ist eine andere.
    »Ich will auch keinen Krieg erleben.«
    Und ich will nicht, dass du einen erlebst. Ich habe meinen eigenen Anteil an blutigen Taten vollbracht, und dafür wurde ich als Heldin bezeichnet, genau wie er es für sein eigenes Volk war, bis er es verriet. Aber es ist Zeit, dass du wieder in der Gegenwart lebst und nicht versuchst, ein Urteil über die Vergangenheit zu fällen.
    Karigan war verdutzt. Sie wusste nicht, was sie sagen sollte.
    Lil blinzelte, und ihre Züge auf der Wasseroberfläche verschwammen. Viel wichtiger ist, dass du meine kühnsten Erwartungen übertroffen hast und das weiterhin tust.
    Karigan lief bei dem Lob des Ersten Reiters rot an.
    Hilf den Reitern weiter, Karigan, sie brauchen dich, und du brauchst sie. Lil seufzte, und die Wasseroberfläche bewegte sich. Ich muss bald gehen. Eine höhere Macht ruft mich, und ich muss für meine Vergehen geradestehen.
    »Was? Nein!« Aber Lil verblasste, und Karigan sah nur mehr ihr eigenes Spiegelbild im Becken. »Ich hatte nicht einmal
die Gelegenheit, mich zu verabschieden«, murmelte sie. »Wohin du auch gegangen bist, Lil, ich bete, dass es dir gut geht und dass die Götter dich behüten. «
     
    Karigan trat in den Garten, versunken in Gedanken über das Tagebuch ihres Vorfahren Hadriax el Fex und die Worte von Lil Ambrioth. Was Lil gesagt hatte, machte ihr die Dinge ein wenig leichter, aber es war immer noch schwierig, mit der Enthüllung fertig zu werden, dass ihre Familie aus dem arcosischen Kaiserreich stammte, der Quelle all dessen, was Sacoridien vor so langer Zeit beinahe zerstört hatte.
    Sie sprang über die Trittsteine im Forellenteich. Dem Kalender nach war es immer noch Sommer, aber goldene Birkenblätter, geformt wie Speerspitzen, schwammen schon auf der Oberfläche des Teichs. Es würde nicht mehr lange dauern, bis der Teich zugefroren und der Garten braun und nackt sein würde, bis ihn der erste Schneefall abermals verwandelte.
    Karigan bemerkte, wie kalt die Luft bereits war und wie niedrig die Sonne stand, und sie fragte sich, was die kommende Jahreszeit für sie bereithielt. Sie betete, dass es friedlicher sein würde als der Sommer und dass sie Mornhavon den Schwarzen wirklich weit genug in die Zukunft geschickt hatte, damit Sacoridien Zeit hatte, sich auf seine Rückkehr vorzubereiten.
    Sie schlenderte weiter den Gartenweg entlang und achtete nicht wirklich darauf, wohin sie ging, bis sie um eine Ecke bog und Lady Estora in einem Flecken Sonne auf einer Granitbank sitzen sah. Estoras goldenes Haar schimmerte in der Sonne, und ein cremefarbener Umhang fiel ihr über die Schultern und in üppigen Falten über die Bank. Hohe Stämme mit dunkellila Blüten und noch größere mauvefarbene Blumen
umgaben sie wie ein Rahmen, und zu ihren Füßen wuchsen blaue Astern. Ihr Anblick war atemberaubend und beinahe unwirklich.
    Zunächst sah Estora sie nicht und schien so tief in Gedanken versunken zu sein, wie Karigan es gewesen war. Sie wirkte ein wenig blass. Besorgt ging Karigan zu ihr, und sie blickte mit einem plötzlichen Lächeln auf.
    »Karigan! Hallo!«
    Karigan verbeugte sich. »Wollt Ihr allein sein, oder braucht Ihr ein bisschen Gesellschaft?«
    »Bitte setz dich.« Sie zog den Umhang beiseite, um für Karigan Platz auf der Bank zu machen.
    Sie tauschten ein paar Höflichkeiten aus, beide ein wenig zerstreut. Karigan war noch nicht bereit, über ihre Abstammung oder über Alton zu sprechen, und auch nicht über ihre letzten Abenteuer. Nicht einmal mit Estora.
    Und Estora, die sich immer so für die Grünen Reiter interessiert hatte, fragte nicht nach Neuigkeiten. Sie schwiegen einfach, und beide hingen ihren jeweiligen Gedanken nach, während die Blätter an den Bäumen raschelten und Raben um die Burgtürme flogen. Die Rosen im Garten waren lange schon verblüht, und nur ihre Früchte lagen noch auf dem Boden. Der Wind, der an Karigans Haar zupfte, roch nach Veränderung.
    Die Bewegung eines Schattens nahe einer Zeder erschreckte Karigan, und sie entdeckte eine Waffe, die dort in wachsamer Haltung stand. Das bedeutete, dass der König in der Nähe sein musste, und sie suchte den Garten mit Blicken ab, wurde aber enttäuscht.
    »Ich frage mich, was …«, begann sie.
    Estora hatte ebenfalls angefangen zu sprechen und gesagt: »Ich hatte …«

    Sie sahen einander an und lachten.
    Dann bedeutete Estora Karigan, dass sie als Erste

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