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Die Bourne Intrige

Die Bourne Intrige

Titel: Die Bourne Intrige Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Ludlum
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tränen. In diesem Moment spürte er etwas aus der Dunkelheit auf sich zukommen, und er duckte sich, doch einen Sekundenbruchteil zu spät.
    Arkadins beidhändiger Schlag traf ihn an der Schulter und wirbelte ihn herum. Mit Mühe hielt er sich auf den Beinen, doch Arkadin ließ nicht locker und hämmerte ihm mit der Faust gegen die Schläfe. Bourne taumelte, mit einem Gefühl, als würden sein Kopf und seine Brust explodieren, doch als Arkadin ihm die Luger entreißen wollte, schlug er mit dem Lauf der Waffe zu und traf den Russen an der Wange; die Wunde war so tief, dass man den Knochen sah.
    Arkadin taumelte zurück in die dichte schwarze Wolke, und Bourne feuerte die letzten drei Kugeln ab. Er rannte durch den Rauch, auf der Suche nach seinem Feind, und kam schließlich aus der Wolke hervor. Er blickte in alle Richtungen, doch Arkadin war nirgends zu sehen.
    Im nächsten Augenblick zwang ihn der Schmerz in der Brust auf die Knie. Es war wie ein Feuer, das ihn von innen verzehrte, und er musste an Tracys Worte denken, als sie im Sterben lag: In so einem Moment ist es vorbei … mit unseren Geheimnissen .
    Und dann, mitten in diesem sengenden Feuer, tauchte ein Gesicht auf – ein Gesicht aus Feuer. Es war das Gesicht von Shiva, dem Gott der Zerstörung und der Erneuerung. War es Shiva, der ihm auf die Beine half? Er wusste nur, dass er kurz zuvor noch völlig am Ende war – §und im nächsten Moment wieder auf seinen schwankenden Beinen stand.
    Und da sah er Boris am Rand des Kraters liegen, den Kopf voller Blut.
    Bourne verbiss sich den Schmerz, fasste Karpow unter den Achseln und zog ihn hoch. Während die MG-Kugeln immer noch durch die Luft pfiffen, beugte er die Knie und legte sich Boris auf die Schulter. Er biss die Zähne zusammen und taumelte zwischen den Toten und Sterbenden, zwischen den halb verbrannten menschlichen Körpern hindurch auf den russischen Hubschrauber zu.
    Mehrmals musste er stehen bleiben, weil ihm entweder das MG-Feuer den Weg versperrte oder ihm die Schmerzen in der Brust das Herz wie mit einem Schraubstock zusammendrückten, so dass er kaum noch Luft bekam. Als er wieder einmal in die Knie ging, um zu verschnaufen, spürte er plötzlich die Hand eines Soldaten – man konnte nicht mehr erkennen, welcher Seite er angehörte – an seinem Bein. Bourne wollte sich von der Hand befreien, doch die Finger hafteten an ihm wie Klebstoff. Überall um ihn herum schienen sich halb zerschmetterte Gesichter ihm zuzuwenden, in ihrem Todeskampf mit einem stummen Schrei auf den Lippen. Jetzt waren sie alle gleich, diese Opfer einer Gewalt, die im Grunde immer sinnlos war. Es zählte nicht mehr, für wen sie gekämpft hatten – sie hatten in dem vernichtenden Feuersturm nicht nur ihr Leben verloren, sondern auch ihren Glauben, das Motiv, das sie angetrieben hatte – sei es eine politische Überzeugung, eine Religion oder einfach nur Geld. Sie lagen hier unter dem tief stehenden Himmel, der verdunkelt war von der Asche ihrer Landsleute und ihrer Feinde.
    Schließlich vermochte er die Hand zu lösen und aufzustehen, um seinen quälenden Weg durch die zerstörte Landschaft fortzusetzen. Man konnte nicht mehr viel sehen bei dem öligen Rauch, der in der ohnehin schmutzigen Luft hing. Wie in einem Traum tauchte der russische Helikopter vor ihm auf, um gleich wieder zu verschwimmen. Bald glaubte er, ihn ganz nah vor sich zu sehen, bald schien er wieder kilometerweit weg zu sein. Er rannte, blieb stehen, ging keuchend in die Knie und lief wieder los – wie Sisyphus, der seinen Stein den Berg hinaufrollte, ohne es jemals bis zur Spitze zu schaffen. Sein Ziel schien immer noch eine Meile entfernt zu sein, und so schleppte er sich weiter, mühsam einen Fuß vor den anderen setzend, stolpernd unter seiner schweren Last, im Zickzack durch diese Zone des Todes, die dieser kleine Krieg geschaffen hatte. Und endlich sah er mit brennenden Lungen und tränenden Augen Boris’ Männer aus dem schützenden Hubschrauber kommen, um ihn und ihren verwundeten Kommandeur hereinzuholen. Sie nahmen ihm Boris Karpow von der Schulter, die sich völlig taub anfühlte, und er sank in die Knie. Zwei von Boris’ Männern hoben ihn hoch und gaben ihm Wasser zu trinken.
    Doch es wartete schon die nächste schlechte Nachricht auf ihn. Der Hubschrauber war durch den Raketeneinschlag so schwer beschädigt, dass sie ihn nicht mehr in die Luft bekamen. Während Bourne versuchte, wieder zu Atem zu kommen, blickte er sich um und sah den

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