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Die Braut aus den Highlands

Die Braut aus den Highlands

Titel: Die Braut aus den Highlands Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: LYNSAY SANDS
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ehe er sich dem Burschen auf seiner anderen Seite zuwandte, der dem ersten wie aus dem Gesicht geschnitten war. „Und das ist Gawain“, stellte er auch ihn vor.
    Die beiden jungen Männer nickten Alex zu, und er erwiderte das Nicken ein wenig steif. Die zwei Brüder hatten offenbar beim Zechen mit dem Vater mitgehalten, wenn ihn nicht gar übertroffen. Alle drei schwankten auf ihren Plätzen vor und zurück, fast zeitgleich, sodass Alex sich fühlte, als befinde er sich auf einem Schiff bei rauer See.
    â€ž Aye , den Namen hat sie uns zu verdanken“, räumte Eachann ein. „Ich denke, dass wir unserer Merry einigen Verdruss bereitet haben. Sie hat eben kein Verständnis dafür, dass ein Mann dann und wann einen Tropfen braucht und daran nichts Falsches ist. Hat sie von ihrer Mutter“, vertraute er Alex an. „Meine Maighread hat es auch immer missbilligt, wenn wir uns einen kleinen Schluck uisge beatha gegönnt haben. Doch das ist auch schon alles, was ich an meiner Tochter auszusetzen habe. Davon abgesehen ist sie ein gutes Kind, meist freundlich und immer bereit zu helfen und sich zu kümmern“, versicherte er Alex. „Jetzt gerade ist sie unten im Hof und beaufsichtigt die Waffenübungen Eurer Männer, da Ihr ja … nun … unpässlich wart und Euch der Aufgabe nicht selbst widmen konntet.“ Der alte Mann grinste. „Um in diese Verfassung zu geraten, müsst Ihr tagelang durchgefeiert haben. Auch wir tun das gern und haben daher Verständnis, aber Merry könnte sich ein wenig übellaunig geben. Doch keine Sorge, sie mag zwar wütend werden, widmet sich aber dennoch allen anstehenden Aufgaben und vertritt Euch, wo es nötig ist.“
    Alex runzelte die Stirn. Offenbar hatten sie keine Ahnung, dass er den Whisky an diesem Morgen nur getrunken hatte, um sich einen Zahn ziehen zu lassen, sondern glaubten, er habe sich aus reinem Vergnügen so früh am Tage berauscht. Er fand diese Vorstellung wie auch die ungezwungene Heiterkeit, mit der dieser Haufen ein solches Verhalten hinnahm, äußerst armselig. Im Laufe der Jahre war Alex mehreren Männern begegnet, die allzu gern einen hoben. Sogar unter seinen eigenen Recken hatte es einen oder zwei mit dieser üblen Angewohnheit gegeben. Sobald ihm jemand in dieser Hinsicht verdächtig erschien, forderte er den Betreffenden umgehend auf, dem Trank abzuschwören, und wenn dies nichts half, entließ er ihn aus seinen Diensten. Er spürte kein Verlangen danach, Trunkenbolde in seinen Reihen zu haben. Die Abhängigkeit von derlei Getränken machte einen Kämpfer nachlässig und unberechenbar. Es mochte dazu führen, dass er sich selbst oder andere umbrachte.
    â€žIch hole mir noch einen steifen Nacken, wenn ich weiter zu Euch aufschauen muss“, beschwerte sich Stewart, wandte sich dem Sohn auf dem Stuhl neben sich zu und knuffte ihn. „Mach schon Platz, Bengel, damit unser Gastgeber sich zu uns setzen kann.“
    â€žNicht nötig“, entgegnete Alex ruhig. Er verspürte keinen Drang, sich zu den Schotten zu gesellen. „Ich wollte gerade hinaus, um die Waffenübungen meiner Männer zu übernehmen.“
    â€žDas braucht Ihr nicht, Jungchen“, erwiderte der Ältere. „Wie ich bereits sagte, Merry macht das schon. Sie hat ein Händchen für Männer.“
    Alex versteifte sich. „Es obliegt mir , mich …“
    â€žOh, spart Euch die Mühe“, unterbrach ihn Eachann. „Ihre Mutter hat sie anständig erzogen, Merry kann anpacken. Sie wird sich um alles kümmern, wenn Ihr wünscht. Auf Stewart hat sie auch immer alles getan.“
    â€žUnd was habt Ihr getan?“, wollte er wissen.
    â€žWir tun, wonach uns gerade ist“, erwiderte Gawain lachend.
    â€ž Aye , Euch steht ein feines Leben bevor“, meinte Brodie und kicherte dann, als hätte er eine Posse gerissen. Das brachte ihm einen wütenden Blick von seinem Vater ein.
    â€žEuch steht tatsächlich ein feines Leben bevor“, bekräftigte Eachann bedachtsam, als Brodie sich wieder in der Gewalt hatte. „Meine Merry arbeitet hart. Sie nimmt sich all der Dinge an, die getan werden müssen.“
    â€žWas ja auch großartig wäre, wenn sie dies täte, ohne uns immerzu so böse anzufunkeln, als hätten wir etwas verbrochen“, warf Brodie ein. Er schien seiner abwesenden Schwester das Kompliment nicht zu

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