Die Braut aus den Highlands
Eure Braut recht unbeeindruckt, und alles, was sie sagte, war âDankeâ ⦠Dann seid Ihr mit dem Gesicht voran umgefallen, und sie hat Eure Männer angewiesen, Euch nach oben in Euer Gemach zu tragen. Und hier hat Grefin Euch endlich den Zahn gezogenâ, fügte sie an. âDanach haben die Männer Euch den Rausch ausschlafen lassen.â
Alex lieà sich zurücksinken, weil sich ihm vor Entsetzen der Kopf drehte. Doch er setzte sich rasch wieder auf und fragte: âWie spät ist es?â
âFast Abend, das Nachtmahl wird bald aufgetragenâ, erwiderte Bet, während sie ihre letzten Sachen zusammenklaubte und zur Tür ging. âIch dachte mir, dass Ihr Euch langsam rühren würdet und einen stärkenden Trank für Euren Kopf brauchen könntet. AuÃerdem hielt ich es für gut, Euch zu wecken, ehe die Kleine die Burg ganz an sich gerissen hat.â
âWie bitte?â Alex schlug die Decken zurück. Erleichtert stellte er fest, dass er angekleidet war und der alten Magd trotz seiner Kopfschmerzen nachsetzen konnte, bevor es ihr gelang, sich nach dieser geheimnisvollen Bemerkung einfach aus dem Staub zu machen.
âWarte, Betâ, knurrte er, eilte zur Tür und bekam sie gerade noch zu fassen, ehe die Frau sie hinter sich schlieÃen konnte. Er ergriff ihren Arm und zog sie wieder in die Kammer, sorgsam darauf bedacht, sanft mit ihren gebrechlichen, alten Knochen umzugehen. Es überraschte ihn nicht, als sie bereitwillig folgte. Er kannte sie und wusste, dass sie die ganze Angelegenheit höchstwahrscheinlich genoss. Bet hatte immer schon ein kleines Teufelchen in sich gehabt und ergötzte sich daran, wenn es hoch herging. âSag, was hast du damit gemeint? Was heiÃt das, sie reiÃt meine Burg an sich?â
âNun, nachdem sie âdiesen Nichtsnutz von einem Lairdâ hat fortschaffen lassen â¦â
âNichtsnutz?â, fuhr Alex beleidigt auf.
â Aye . Das soll sie gesagt habenâ, sagte Bet mit einem Grinsen, das ihre vielen Zahnlücken entblöÃte. âUnd als die Männer Euch fortgetragen hatten, tauchte Edda auf, und die beiden Frauen steckten eine Weile die Köpfe zusammen.â
Alex erstarrte angesichts dieser Neuigkeiten. Das hieà ganz sicher nichts Gutes.
âUnd schlieÃlich schwirrte Eure kleine Merry umher, nahm die Dinge in die Hand und führte das Kommando, als wäre sie bereits Lady dâAumesbery.â
Ihm fiel auf, dass sie Merry statt Merewen gesagt hatte, doch anstatt darauf einzugehen, fragte er nur: âWas hat sie getan?â
Bet zuckte leicht mit den Schultern. âWas eine Herrin eben so tut. Sie hat mit dem Koch und einigen anderen Bediensteten gesprochen, hat Vorbereitungen für das Festmahl nach der Hochzeit morgen getroffen und â¦â
âMorgen?â, fuhr er auf, von Grauen gepackt. Das ging ihm zu schnell.
â Aye . Und nun beaufsichtigt sie die Waffenübungen der Männer.â
Alex versteifte sich. âWie kommt sie dazu â¦?â, setzte er an.
âFragt sie das selbst, mein Jungeâ, unterbrach Bet ihn schroff, entzog ihm ihren Arm und wandte sich zur Tür. âIch hab Besseres zu tun, als hier herumzustehen und mich von Euch anblaffen zu lassen für das, was Eure Braut anstellt.â
Finster blickte Alex der alten Frau nach, als sie ein zweites Mal aus dem Raum schlüpfte. DrauÃen drehte sie sich noch einmal um. âIhr solltet Euch umkleiden und ein wenig herrichten, ehe Ihr nach dem Mädchen sucht. Ihr stinkt nicht eben wenig nach Whisky, und ich bezweifle, dass ihr das gefallen wird. Nach dem, was ich gehört habe, kennt sie das zur Genüge von Vater und Brüdern.â
Während die Tür sich hinter dem alten Kindermädchen schloss, sah Alex auf seine Tunika hinab und zog am Stoff, um probehalber daran zu riechen. Er rümpfte angewidert die Nase. Das Gewand stank in der Tat nach Whisky, und es war eine bittere und zugleich schale Ausdünstung.
Er zog eine Grimasse, riss sich die Kleidung vom Leib und warf sie über das FuÃende des Bettes. Am Wasserbecken auf dem kleinen Tisch neben dem Fenster wusch er sich rasch, ehe er aus einer der beiden Truhen, die seine Habe bargen, eine saubere Tunika hervorzog. Als er schlieÃlich zufrieden mit seiner Erscheinung war, verlieà er das Gemach und nahm eilig die Treppe nach unten.
Eigentlich hatte Alex sofort
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